Der Eingangsbereich des Fürstlich Greizer Parks ist wieder ein Stück attraktiver geworden. In den vergangenen Wochen hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) Schmuckbeete angelegt, nun blühen dort entlang des Wegs von der Brückenstraße zur Blumenuhr die ersten noch jungen Stauden. Ermöglicht wurde das durch eine private Spende.

Ganz neu sind die Beete nicht – sie gehen auf die Bundesgartenschau 2007 zurück, waren danach jedoch aus Kostengründen in die Rasenflächen einbezogen worden. Eine fünfstellige Spende erlaubte es nun, die Beete zu reaktivieren und Stauden wie Phlox, Astern, Hain-Salbei, Steinkraut und Margeriten anzupflanzen, die mehrjährig Blütenreichtum über die ganze Saison versprechen.

Erste Blüten in den neuen Staudenbeeten am Eingang des Fürstlich Greizer Parks, Foto: STSG, Mario Männel

Auf Schloss Heidecksburg in Rudolstadt hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) Mitglieder von Kreistag und Stadtrat über die geplanten Sanierungsprojekte im Sonderinvestitionsprogramm I auf dem Residenzschloss informiert. Neben einem Überblick über die Projektschwerpunkte – West- und Nordflügel, Marstall und Säulensäle – ging es auch um das Bauen bei laufendem Museums- und Archivbetrieb.

STSG-Direktorin Dr. Doris Fischer dankte den Abgeordneten für ihre Unterstützung: „Vor uns liegt ein gewaltiges Sanierungsvorhaben, das wesentliche Bereiche der Substanz von Schloss Heidecksburg für Generationen absichern wird. Wir wissen genau, was dabei zu tun ist, aber ohne verlässliche und kooperative Partner geht es nicht. Deshalb ist es gut zu wissen, dass wir uns auf Museum und Archiv als unsere Partner im Schloss, aber auch auf Landkreis und Stadt mit ihren Parlamenten verlassen können.“

Landrat Marko Wolfram zeigte sich beeindruckt von dem Vorhaben: „Das Sonderinvestitionsprogramm I ist eine einmalige Chance für das größte Schloss in unserem Landkreis. Der Einblick in die Planung der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat uns den dringenden Handlungsbedarf vor Augen geführt: Ohne das Programm und die große Summe, die auf Schloss Heidecksburg investiert wird, würden wir in absehbarer Zeit von Sperrungen ganzer Schlossflügel sprechen. Ich bin sehr froh, dass das Schloss und das Vorhaben bei der Stiftung in professionellen Händen sind, die neben der komplexen Bauplanung auch die Auswirkungen auf den Museumsbetrieb Hand in Hand mit dem Landkreis im Blick hat.“

Auf Schloss Heidecksburg stehen im SIP I drei Sanierungsprojekte an: die Dachsanierung an West- und Nordflügel, die Sanierung der Säulensäle im Südflügel und des Marstalls. Auf rund 35 Millionen Euro beläuft sich die Kalkulation für die drei Sanierungsprojekte in den nächsten Jahren auf Schloss Heidecksburg. Ende des Jahres beginnen die Gerüstaufbauarbeiten am Westflügel, ab 2026 wird in allen drei Projekten gebaut.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der STSG hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem insgesamt 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen. Auf Schloss Heidecksburg in Rudolstadt werden im Rahmen des Programms drei Einzelprojekte umgesetzt. Gebaut wird im laufenden Betrieb, das Museum bleibt in weiten Bereichen auch während der Sanierung geöffnet.

Abbildungen: Baureferentin Carolin Schart von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten erläutert die anstehenden Baumaßnahmen auf Schloss Heidecksburg, Foto: STSG, Uta Kolano

 

Bei der Gewässersanierung im Schlosspark Molsdorf bringt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) traditionelle Uferbefestigungen zum Einsatz. Mit Robinienstaketen und Eichenbohlen werden die Uferlinien von Schlossteich und Kanal gegen das Ausspülen geschützt. Zuvor waren die Parkgewässer einschließlich des Sichelteichs entschlammt worden. Ende Juli soll das Wasser wieder angestaut werden.

„Bei der Uferbefestigung setzen wir bewusst auf eine jahrhundertelang bewährte Technologie“, erläutert Gartenreferent Jonathan Simon von der STSG. „Das hat gartendenkmalpflegerische Gründe, denn wir erhalten nicht nur das historische Erscheinungsbild, sondern überliefern auch historische Arbeitsweisen. Es hat aber auch praktische Gründe: Die Befestigung mit Holz ist bei stabilem Wasserpegel sehr langlebig, kann gut repariert werden und ist damit sehr nachhaltig.“

Begonnen hatten die Maßnahmen im November 2024 mit dem langsamen Ablassen des Wassers. Das Entschlammen per Bagger begann Mitte März. Nach der Uferbefestigung werden noch die angrenzenden Wege wiederhergestellt. Insgesamt rund 900.000 Euro wendet die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten für die Arbeiten auf.

Bis zum Abschluss der Maßnahme bleiben einige Wege im westlichen Parkbereich gesperrt, der Rundweg um das große Rasenparterre bleibt aber zugänglich. Banner an den Bauzäunen informieren über die Maßnahmen und die Geschichte des Parks. Das Schloss mit Museum und Café ist wie gewohnt geöffnet.

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– Uferbefestigung im Schlosspark Molsdorf, Foto: STSG, Franz Nagel
– Bau der Uferbefestigung im Schlosspark Molsdorf, Foto: STSG, Jonathan Simon

Im Kloster St. Wigbert in Göllingen steht der Rohbau für den neuen Empfangspavillon, jetzt geht es an den Feinschliff. Der Pavillon wird im Rahmen des neuen Vermittlungsangebots der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) in der Klosteranlage errichtet. Ausgestattet mit Kassen- und Shopbereich sowie Sanitäranlagen soll er zukünftig als erster Anlaufpunkt für die Besucher dienen. Im August 2025 sollen in der Klosteranlage eine neue Dauerausstellung und damit verbunden auch der neue Empfangspavillon eröffnet werden.

Der eingeschossige Pavillon mit Flachdach wird mit nachhaltigen Materialien in Holzrahmenbauweise errichtet. Der Rohbau steht bereits, jetzt werden die Holzverkleidungen der Fassaden angebracht. Maler und Fliesenleger stehen bereits in den Startlöchern.

Im Rahmen ihres bundesgeförderten Programms SchlösserWelt Digital&Original entwickelt die STSG derzeit eine neue Dauerausstellung im Kloster Göllingen, die die Klostergeschichte mit all ihren Facetten beleuchtet. Die Ausstellung Sehen lernen. Zwischen Kloster und Konserve entsteht in einem der ehemaligen Fabrikgebäude des nach dem zweiten Weltkrieg zur Konservenfabrik umgenutzten früheren Benediktinerklosters. Auch ein neuer Außenrundgang und Multi-Mediaguide entstehen. Mit dem Pavillonneubau wird dringend benötigte Infrastruktur für die Klosteranlage und die neuen Vermittlungsangebote geschaffen.

Mit dem Projekt SchlösserWelt Digital&Original kann die STSG neue Vermittlungsangebote in vielen ihrer 31 Kulturdenkmalen umsetzen. Ziel ist die lebendige und zeitgemäße Vermittlung von Bau- und Nutzungsgeschichten. Neben zwei neuen Dauerausstellungen im Kloster Göllingen und auf dem Oberschloss Kranichfeld entstehen Multimedia-Guides, außerschulische Lernangebote und vieles mehr. Für das Programm SchlösserWelt Digital&Original stellen der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur bis 2025 insgesamt rund 3,9 Millionen Euro bereit.

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Im Kloster Göllingen nimmt der neue Empfangspavillon Gestalt an, Foto: STSG, Carolin Schart

Im Schlossgarten von Schloss Bertholdsburg in Schleusingen wurde die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) in der vergangenen Woche von der Freiwilligen Feuerwehr Schleusingen unterstützt. Für die Instandsetzung der Brunnenstube unter dem Brunnenhaus musste das Wasser aus dem Brunnenschacht abgepumpt werden, in dem drei Quellen zusammenfließen. Die Instandsetzung der unterirdischen Brunnenstube steht im Zusammenhang zur Neugestaltung des Areals um das restaurierte historische Brunnenhaus, die durch eine großzügige Spende der Deutsche Stiftung Denkmalschutz ermöglicht wird. Mitte Juli sollen die Arbeiten im Schlossgarten abgeschlossen werden.

„Das Wasser fließt so schnell nach, dass wir die nötigen Reparaturen im unteren Bereich bisher nicht erledigen konnten“, so Baureferentin Doreen Edelmann von der STSG. „Deshalb haben wir uns über die Hilfsbereitschaft der Ehrenamtler von der Feuerwehr sehr gefreut, die eine leistungsfähige Pumpe zum Einsatz gebracht haben.“

Im Rahmen der Bauarbeiten wird das Bodenniveau um das Brunnenhaus dem historischen Zustand wieder angenähert. Dabei wird auch die Freitreppe zum Schloss so verjüngt, dass sie nicht mehr unmittelbar am Brunnenhaus angrenzt. Damit erhält das Denkmal seinen ursprünglich freistehenden Charakter im Schlossgarten zurück. Auch die bisher abgedeckte Brunnenstube unter dem Brunnenhaus wird mit einem Geländer umgeben und soll dann wieder einsehbar sein.

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Instandsetzung der Brunnenstube im Garten von Schloss Bertholdsburg, Foto: STSG, Doreen Edelmann

 

Auf Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden kommt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit der Stützmauersanierung im Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) planmäßig voran. Während mit der Nordmauer der erste Abschnitt bereits fertig bearbeitet ist, liegt der Schwerpunkt der Arbeiten in diesem Jahr auf Mauerbereichen östlich des Schlosses und um den Exerzierplatz. Weite Teile der maroden Mauern um das Renaissanceschloss können dank des von Bund und Land geförderten SIP I saniert werden.

Begonnen hat die Stützmauersanierung auf Schloss Wilhelmsburg 2024. Abschnittweise wird insgesamt rund ein halber Kilometer an historischem Mauerwerk in die Kur genommen. In diesem Jahr werden die steinrestauratorischen Arbeiten am Mauerbereich östlich des Schlosses mit dem Kristallturm abgeschlossen. Jüngst haben auch die Arbeiten an den bis zu acht Meter hohen Mauern um den Exerzierplatz begonnen. Dabei war schon der Gerüstaufbau kein leichtes Unterfangen angesichts der angrenzenden Altstadtbebauung. „Weil die Nachbargrundstücke direkt an die Mauern angrenzen, geht es zum Teil sehr eng zu“, erläutert Baureferentin Jana Könnemann von der STSG. „Wir sind sehr dankbar für die Hilfsbereitschaft der Nachbarn, die uns zum Teil den Zugang zur Baustelle über ihre Grundstücke gewähren.“

In den nächsten Monaten wird in den eingerüsteten Bereichen das Natursteinmauerwerk gereinigt, stabilisiert und fit für die nächsten Jahrzehnte gemacht. Wo nötig, werden Fehlstellen aufgefüllt und neu verfugt. Auch die Mauerkronen werden instandgesetzt.

Neben der Sanierung der bis zu 400 Jahre alten Stützmauern gehört auch die ab Ende 2025 vorgesehene Dachsanierung am Südflügel von Schloss Wilhelmsburg zu den Projekten des SIP I.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem insgesamt 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen.

Abbildung: Gerüst an den Stützmauern unterhalb des Exerzierplatzes von Schloss Wilhelmsburg, Foto: STSG, Jana Könnemann

Das Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) läuft auf Hochtouren. Von den insgesamt 23 Projekten sind zwei bereits abgeschlossen. 2025 wird in 14 Projekten parallel gebaut, davon sollen fünf in diesem Jahr fertiggestellt werden. Zu den Großbaustellen gehören 2025 die Burg Ranis, Schloss Altenstein, das Renaissanceschloss Dornburg und Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden. Jede Baustelle ist dabei so einzigartig wie das Denkmal selbst und fordert Handwerker und Planer immer aufs Neue. Das SIP I hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro. Finanziert wird es jeweils zur Hälfte vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie vom Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur.

Auf den Burgruinen Bad Liebenstein und Ehrenstein sollen in diesem Jahr die 2023 begonnenen Sicherungen abgeschlossen werden. Auch die Turmhauben- und Ringmauersanierung auf der Burg Weißensee kommen 2025 zum Abschluss. Auf Schloss Altenstein steht neben dem historischen Küchenbau der Innenausbau des 1982 ausgebrannten Schlosses im Fokus. Am Renaissanceschloss Dornburg läuft gerade die Dachsanierung an. Auf Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden beginnt der zweite Abschnitt der Stützmauersanierung, Ende des Jahres soll hier auch die Dachsanierung am Südflügel starten. Im Schlosspark Molsdorf geht zudem der Parkpavillon in die Kur. Neben den laufenden Baustellen wird es auch für die Großprojekte auf Schloss Sondershausen und Schloss Heidecksburg in Rudolstadt ernst, die letzten Sanierungsvorbereitungen laufen, ab 2026 wird dann auch hier intensiv an mehreren Stellen gebaut, alles im laufenden Museumsbetrieb.

Christian Tischner, Thüringer Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, hebt die Bedeutung des Programms hervor: „Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten ist für das Land in Zeiten knapper Kassen durchaus ein Kraftakt. Wir sehen aber vor allem die große Chance, dass wir gemeinsam mit dem Bund in das kulturelle Erbe investieren können. Das Programm hilft Substanz zu sichern, wovon Tourismuswirtschaft und Kultur, das Gesicht des Landes nach innen und außen und nicht zuletzt das regionale Handwerk profitieren.“

Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, erläutert zum Stand des SIP I: „Unsere Strategie bewährt sich. Wir haben bewusst auf Projekte mit unterschiedlich großem Zuschnitt und damit unterschiedlich langen Planungszeiten gesetzt, um Zeit und Mittel effizient zu nutzen. Erste Projekte sind bereits ins Ziel gelaufen, weitere haben es in Sicht. Währenddessen starten gerade mehrere mittelgroße Vorhaben, zuletzt folgen die umfangreichsten Projekte. Dass die Idee auch in der Praxis hervorragend funktioniert, ist zum einen der guten Zusammenarbeit mit den Zuwendungsgebern zu verdanken, zum anderen den vielen Kolleginnen und Kollegen in unserem Haus, die gemeinsam mit den beauftragten Planungsteams und Handwerksbetrieben die einzelnen Projekte zielgerichtet und engagiert vorantreiben. Schritt für Schritt wird jetzt sichtbar, was sich mit einer gemeinsamen Förderung von Bund und Land in überschaubarer Zeit für das Land erreichen lässt.“

Die Sanierungsmaßnahmen im SIP I reichen vom Nadelöhr wie der Brücke von Schloss Bertholdsburg in Schleusingen bis zur Schlossturmspitze bei der Dachsanierung am Westflügel von Schloss Heidecksburg in Rudolstadt. Von komplexen statischen Sicherungen von historischen Hochhäusern wie den Alten Flügeln von Schloss Sondershausen bis zum Erhalt greifbarer Spuren aus 800 Jahren Burggeschichte im Torhaus von Burg Ranis. Auch der Abbau von Barrieren und neue Erschließungsmöglichkeiten für alle sind wichtige Ziele, etwa beim Einbau eines Aufzugs auf Schloss Schwarzburg. Der Brandschutz wird durch die Erneuerung veralteter Elektrotechnik und die Schaffung neuer Fluchtwege verbessert, aber auch durch Maßnahmen wie eine Löschwasserzisterne auf Schloss Sondershausen.

Koordiniert werden die Maßnahmen, an denen auch rund 200 beauftragte Experten beteiligt sind, von Projektteams innerhalb der STSG. Oftmals handelt es sich bei den Projekten um die erste konstruktive Gesamtbetrachtung der Baudenkmale seit ihrer Errichtung. Durch die SIP-Einzelprojekte werden vielerorts die Nutzungsbedingungen für Schlossmuseen, Musikschulen, Archive und andere wichtige Kulturinstitutionen verbessert.

Sonderprojekt – Schloss Friedenstein Gotha

Ein Mammutsanierungsprojekt steht mit Schloss Friedenstein in Gotha auf dem Plan. Schäden auf rund 28.000 Quadratmetern Fläche bilden hier den Fokus. Es handelt sich um die erste umfassende Instandsetzung seit der Erbauung des Schlosses Mitte des 17. Jahrhunderts. Schwerpunkte bei der Sanierung sind Westflügel und Westturm sowie Teile des Ostflügels mit Ostturm. Rund 110 Millionen Euro, gut 50 Millionen davon aus dem SIP I, stehen dafür zur Verfügung. Bis Ende 2025 sollen 22 von den 110 Millionen Euro investiert sein.

Nachhaltigkeit im SIP I

Eine wichtige Rolle bei der Planung und der Ausführung der Maßnahmen im SIP I spielt der Aspekt der Nachhaltigkeit. Zwar ist denkmalpflegerisches Handeln schon per se nachhaltig, nicht zuletzt durch den häufigen Einsatz naturnaher Materialien und traditioneller Handwerkstechniken. Aber auch im Hinblick auf Energie gibt es Handlungsmöglichkeiten. Notwendige Haustechnik wird strikt auf Energieeffizienz geprüft, vielfach wird wohl der Umstieg auf alternative Heiztechnologien mit den Maßnahmen verbunden sein. In denkmalverträglichen Einzelfällen wird auch die Einsatzmöglichkeit von Solartechnik untersucht.

Burg Ranis im SIP I

Auf der Burg Ranis wird das Torhaus im SIP I für rund 8 Millionen Euro saniert. Dabei geht es um die statische Sicherung und die Sanierung von Dach und Fassaden. Anfang des Jahres sind die Bauarbeiten vor Ort angelaufen. Mehrere Gewerke sind derzeit im Torhaus parallel am Werk. Für die Sanierung wurde das Gebäude mit einem komplexen Gerüst samt Höhle am abfallenden Hang komplett eingerüstet. Unter dem Schutzdach wird derzeit das marode Dach abschnittweise geöffnet und der historische Dachstuhl im Bestand saniert. Eine besondere Herausforderung stellt die Sanierung des notgesicherten Renaissancegiebels mit historischen Malereifragmenten dar. Er musste in Teilen aufwendig rückgebaut werden. Seine innenliegende Fachwerkkonstruktion wird nun behutsam saniert und in einer kleinen Bauhütte der Sandsteinschmuck restauriert, bevor der Wiederaufbau erfolgt.

Bauarbeiten 2025 im SIP I auf einen Blick

SIP-Baustellen 2025
• Burgruine Bad Liebenstein (3. Bauabschnitt)
• Burgruine Ehrenstein (3. Bauabschnitt)
• Schloss Molsdorf: Parkpavillon mit Umfeld
• Schloss Bertholdsburg in Schleusingen: Schlossbrücke mit Umfeld
• Burg Weißensee: Ringmauer
• Burg Weißensee: Turmhaube
• Schloss Altenstein
• Burg Ranis: Vorburg
• Schloss Schwarzburg: Hauptgebäude (Einbau Serviceeinheit und barrierearme Erschließung)
• Dornburger Schlösser: Renaissanceschloss
• Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden: Stütz- und Umfassungsmauern (2. Bauabschnitt)
• Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden: Dachsanierung Südflügel (ab Herbst 2025)
• Schloss Heidecksburg Rudolstadt: Dach Westflügel mit Turm (ab Herbst 2025)
• Wasserburg Kapellendorf: Prinzessinnenbau (ab Herbst 2025)

Fertigstellung 2025
• Burgruine Bad Liebenstein
• Burgruine Ehrenstein
• Burg Weißensee: Ringmauer
• Burg Weißensee: Turmhaube
• Schloss Bertholdsburg in Schleusingen: Schlossbrücke mit Umfeld

Bereits abgeschlossen
• Schloss Sondershausen: Fenstersanierung
• Schloss Sondershausen: Medienerschließung und Zisterne

Im Schlosspark Altenstein hat die Sommerbepflanzung begonnen. Das Parkteam von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten bringt in den nächsten 10 Tagen insgesamt 7.500 Pflanzen in die Erde. 5.000 Pflanzen zieren dann allein das Teppichbeet am Schloss, das seit dem späten 19. Jahrhundert Berühmtheit genießt und jedes Jahr nach einem anderen historischen Muster bepflanzt wird. Besonderes Charakteristikum auf diesem Beet: die Farbkontraste werden allein durch die unterschiedlichen Blattfarben erreicht, nicht durch bunte Blüten. Gepflanzt werden auf dem Teppichbeet und auf den übrigen Schmuckbeeten unter anderem Echeverien, Alternantheren, Irisinen, Pelargonien und Palmen.

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Sommerbepflanzung am Teppichbeet im Schlosspark Altenstein, Foto: STSG; Toni Kepper

Auf Schloss Friedenstein beginnt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit der Sanierung eines Pfeilers der Hofarkaden am Westflügel. Mit der Maßnahme wird das eigens für die heikle Aufgabe entwickelte Sanierungskonzept erprobt, das danach für zahlreiche weitere der 54 Pfeiler Anwendung finden soll. Die Pfeiler tragen Lasten von jeweils bis zu 270 Tonnen aus den Obergeschossen. Die Baustelle beschränkt sich auf das Umfeld des Pfeilers, der Museums- und Bibliotheksbetrieb ist davon nicht beeinträchtigt.

Mit der Einrichtung der Baustelle ist das Mustervorhaben angelaufen. Im ersten Schritt wird die auf dem Pfeiler ruhende Last mit einer spinnenartigen Stahlkonstruktion nach den Seiten auf Stahlbetonfundamente abgeleitet. Danach wird die rötliche Sandsteinschale abgebaut und der aus Kalkstein und Mörtel bestehende Pfeilerkern begutachtet und stabilisiert. Auch das Pfeilerfundament muss dabei verstärkt werden. Abschließend erhält der Pfeiler seinen sandsteinernen Mantel zurück. Läuft alles nach Plan, soll der Pfeiler ab Mitte August wieder frei stehen.

Die Maßnahme ist Teil der 110-Millionen-Euro-Sanierung von Schloss Friedenstein, jeweils zur Hälfte finanziert von Bund und Land. Ein wichtiger Schwerpunkt im umfassenden Sanierungsprojekt sind statische Maßnahmen, an vielen Stellen erstmals seit der Erbauung des Schlosses Mitte des 17. Jahrhunderts. Dabei spielen die frei stehenden Arkadenpfeiler um den Schlosshof eine entscheidende Rolle.

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Der beauftragte Statiker Stephan Nimmich vom Ingenieurbüro Trabert und Partner und Wolf Heinrich von der beauftragten Baufirma BauhofH beraten Ausführungsdetails am Pfeiler mit bereits freigelegtem Fundament, Foto STSG, Sabine Jeschke

Den Eingangsbereich des Fürstlich Greizer Park ziert jetzt eine Gedenktafel für eine Person, die das Gartenkunstwerk auf besondere Wei-se geprägt hat – ein Bronzerelief mit dem Porträt von Rudolph Rein-ecken, Hofgärtner und Parkdirektor von 1873 bis 1923. Gestiftet hat es der Freundeskreis Greizer Park e.V.

„Wir danken dem Freundeskreis und freuen uns sehr, dass auf diese Weise große Wertschätzung von Greizerinnen und Greizern für Rudolph Reinecken zum Ausdruck kommt“, so Gartenreferent Dietger Hagner von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten bei der Übergabe des Reliefs. „Die heutige Gestalt des Greizer Parks haben wir zu einem erheblichen Teil Reinecken und seinem 50jährigen Wirken zu verdanken. Oft steht er ein wenig im Schatten des europaweit berühmten Eduard Petzold, der 1873 die ersten Pläne für die Neugestaltung des Parks gezeichnet hat. Die Umsetzung nach eigenen Vorstellungen und die Pflege hat aber über 50 Jahre lang Reinecken verantwortet.“

Rudolph Reinecken gilt als der maßgebliche Schöpfer des Fürstlich Greizer Parks in seiner bis heute prägenden Gestalt. Von 1869 bis 1871 besuchte er die Gärtner-Lehranstalt in Potsdam, danach war Reinecken ein Jahr in Fürst Pücklers Park in Muskau beschäftigt. 1873 stellte ihn Fürst Heinrich XXII. Auf Empfehlung von Eduard Petzold als Hofgärtner in Greiz ein. Schon seit längerem hatte es im Freundeskreis den Wunsch gegeben, Rudolph Reinecken sichtbar zu würdigen. Nun konnte sie dank einer großzügigen privaten Spende binnen eines Jahres umgesetzt werden.

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– Mitglieder des Freundeskreises Greizer Park e.V. und Mitarbeiter der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten bei der Übergabe des Rein-ecken-Reliefs, Foto: STSG, Maria Porske