Ein Audio-Streifzug von Kindern für Kinder durch den Fürstlich Greizer Park entsteht in dieser Woche im Rahmen eines Schüler-Workshops. Die Klasse 7c des Ulf-Merbold-Gymnasiums ist seit Montag im Park zu Gast und erarbeitet unter Anleitung von Gartenexperten und Medienpädagoginnen einen Audioguide, der für Jung und Alt geeignet ist. Vom Texten über die Tonaufnahmen bis zum Schnitt machen die Schülerinnen und Schüler vieles selbst.

Den Anfang machte die Beschäftigung mit dem Park selbst. Parkverwalter Mario Männel von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) führte die Gruppe durch das Gartendenkmal und zeigte die spannendsten Orte. In der Staatlichen Bücher- und Kupferstichsammlung konnten die Schülerinnen und Schüler originale Parkpläne aus dem 18. und 19. Jahrhundert anschauen. Medienpädagogin Florence von der Weth im Auftrag der Thüringer Landesmedienanstalt und Volontärin Sabine Töws von der STSG leiteten dann die Erarbeitung von Inhalten und die Tonaufnahmen an. Auch mit dem Erfassen von Umgebungsgeräuschen und dem Tonschnitt können die Teilnehmenden experimentieren.

Sechs Hörstationen entstehen auf diese Weise, zum Beispiel an der Blumenuhr, der Rotunde und am Parksee. Außerdem entstehen Interviews zur Auswirkung des Klimawandels auf den Park, zum Naturschutz im Park und zum Hochwasser 2013. Nach der abschließenden Postproduktion wird der Audioguide nach den Schulferien zum Download bereitgestellt. Das Projekt ist eine Gemeinschaftsproduktion der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, der Thüringer Landesmedienanstalt und der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten im Rahmen der Reihe „Hör mal im Garten“.

Foto: Parkverwalter Mario Männel erklärt Schülerinnen und Schülern den Blumengarten im Fürstlich Greizer Park, Foto: STSG, Sabine Töws

Bis zur Saisoneröffnung 2024 erarbeitet die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) auf dem Oberschloss Kranichfeld ein neues Vermittlungsangebot mit dem Titel »Sehen lernen – Auf Spurensuche im Oberschloss«. Dazu zählen die Überarbeitung der Dauerausstellung und die Erweiterung der Rundgangsinformationen auf der gesamten Anlage. Die Themenfelder reichen dabei von der frühen Burganlage über den Umbau zum Schloss bis zum heutigen Erscheinungsbild. Zu den Schwerpunkten zählen die mittelalterliche Burg, die Errichtung eines KZ-Außenlagers und die Denkmalpflege früher und heute. Am 5. Juli 2023 um 18.00 Uhr stellen die STSG und das mit der Umsetzung beauftragte Atelier Papenfuss im Palas das Konzept vor.

Für die Ausstellung werden noch Exponate gesucht. Willkommen sind Ausstattungsstücke, Fotos, Briefe oder Ähnliches, die ehemals im Schloss waren oder einen Bezug dazu haben. Neben Gegenständen sind auch Geschichten gefragt. Im Rahmen einer Kooperation mit der Oral-History-Forschungsstelle der Universität Erfurt werden Interviews mit Zeitzeugen geführt. Wer die Erinnerungen an das KZ-Außenlager und die Zwangsarbeiter auf dem Oberschloss sowie im Stadtbild teilen möchte, kann sich bei der STSG melden oder die Informationsveranstaltung zur Kontaktaufnahme nutzen (E-Mail: vermittlung@thueringerschloesser.de, Telefon: 03672/4470).

Foto: Oberschloss Kranichfeld, Foto: STSG, Constantin Beyer

Bis zum Frühjahr 2024 richtet die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Gesellschaft der Freunde der Klosterruine St. Wigbert Göllingen e.V. auf dem Gelände des ehemaligen Klosters ein neues Vermittlungsangebot ein. Dazu gehört die Überarbeitung der Dauerausstellung unter dem Titel „Sehen lernen. Zwischen Kloster und Konserve“, die anhand der Schwerpunkte Klosterzeit, Domäne, Konservenfabrik, ehrenamtliches Engagement und Denkmalschutz durch die Geschichte führt. Am 4. Juli 2023 um 18.00 Uhr stellen die STSG und das mit der Umsetzung beauftragte Atelier Papenfuss das museale Konzept im Ausstellungsgebäude der Anlage vor.

Für die Ausstellung werden noch Exponate gesucht. Willkommen sind Gegenstände, die mit dem Kloster, der Domäne, der Konservenfabrik oder der Tätigkeit in Interessengemeinschaft oder Verein in Verbindung stehen. Zum Thema Konservenfabrik könnten das etwa Etiketten oder Fotos aus dem Arbeitsalltag sein.

Neben Gegenständen sind auch Geschichten gefragt. Im Rahmen einer Kooperation mit der Oral-History-Forschungsstelle der Universität Erfurt werden Interviews mit Zeitzeugen geführt. Wer Erfahrungen aus dem Alltag und der Arbeit in der Konservenfabrik oder auch zur denkmalpflegerischen Mitarbeit und tatkräftigen Unterstützung in der IG Denkmalpflege teilen möchte, kann sich bei der STSG oder an der Klosterinformation melden oder die Informationsveranstaltung zur Kontaktaufnahme nutzen (E-Mail: vermittlung@thueringerschloesser.de, Telefon: 03672/4470).

 

Foto: Kloster St. Wigbert in Göllingen, Foto: STSG, Iris Palzer

Katrin Göring-Eckardt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, hat heute den „Denkort der Demokratie“ im Hauptgebäude von Schloss Schwarzburg besucht. Begrüßt wurde sie von Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG), Carola Niklas, Baureferentin bei der STSG, Dr. Anke Költsch, Kulturvermittlerin bei der STSG, Katja Fischer, Programm- und Projektleiterin bei der IBA Thüringen, und Reinhard Rach, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e. V. Göring-Eckart besichtigte den durch die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Thüringen (IBA Thüringen) teilsanierten nördlichen Bereich des Hauptgebäudes, der zwei Veranstaltungsräume umfasst – den Denkort der Demokratie.

Beim Rundgang ging es nicht nur um die Vergangenheit des Hauptgebäudes, das unter den Nationalsozialisten zum Reichsgästehaus umgebaut werden sollte, und die Baumaßnahmen im Rahmen des IBA-Projekts. Im Mittelpunkt stand die Zukunft des Hauptgebäudes der ehemaligen Stammburg der Grafen und Fürsten von Schwarzburg. Derzeit entwickelt die STSG zusammen mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora das Schloss zum außerschulischen Lernort weiter.

Warum Schloss Schwarzburg sich dafür anbietet, erklärte STSG-Direktorin Fischer während des Rundgangs: „Im Ahnen- und Emporensaal wird Geschichte greifbar. Die Spuren herausgerissener Wände aus den 1940er Jahren stehen neben barocken Stuckfragmenten und Kritzeleien aus der Nachkriegszeit. Im Rahmen des IBA-Projekts konnten wir die ersten beiden Räume des Hauptgebäudes nach Jahrzehnten wieder nutzbar machen und zugleich die sinnlich erfahrbaren Spuren der Zeit an Wänden und Decken bewahren. Auf den ersten Blick ungewöhnlich, erzählt das Hauptgebäude so heute seine eigene Geschichte. Sie bildet die Geschichte Deutschlands greifbar ab. Das möchten wir auch Schülerinnen und Schülern vermitteln und sind sehr froh, dass wir dabei von einem erfahrenen Partner wie der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora unterstützt werden.“

Katrin Göring-Eckardt unterstrich die besondere Bedeutung des Vorhabens: „Der Denkort der Demokratie birgt eine große Chance, abstrakte Zusammenhänge anschaulich zu machen. Es geht um Geschichte und was wir für Demokratie und Gesellschaft aus ihr lernen können. Einen so wichtigen Identifikationsort in der Region wie Schloss Schwarzburg zum außerschulischen Lernort weiterzuentwickeln, hat deshalb besonderes Gewicht. Es ist eben nicht nur ein eindrucksvolles Schloss, das man am Sonntagnachmittag mit Gästen besichtigt, sondern hier hat Geschichte vor der Haustür tiefe Spuren hinterlassen. Es provoziert und regt zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit an.“ Bei Ihrem Besuch kündigte Katrin Göring-Eckardt an, eine Schülergruppe aus der Region ins politische Berlin einzuladen, um Demokratie hautnah zu erleben.

Die Weiterentwicklung von Schloss Schwarzburg zum außerschulischen Lernort gehört zu den durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien geförderten Projekten im Programm SchlösserWelt Digital & Original der STSG. Um junge Menschen an der Mitgestaltung des Lernorts zu beteiligen, war bereits eine erste Schülergruppe vor Ort. Im Sommer folgt zu diesem Zweck eine Jugendfreizeit in Kooperation mit der Volkshochschule Weimar. Als Zeuge der Zeit erzählt das Hauptgebäude von Schloss Schwarzburg eine ungewöhnliche Geschichte mit vielen Berührungspunkten zu wichtigen Ereignissen der Deutschen Geschichte von der Monarchie über die Weimarer Republik bis zur Zeit des Nationalsozialismus. Die Teilsanierung des 1942 als Bauruine zurückgelassenen Gebäudes war ein komplexes Vorhaben. Neben anspruchsvollen statischen Maßnahmen galt es die Spuren der Zeit von der Frühen Neuzeit über die Zerstörung bis in die jüngste Gegenwart zu erhalten.

Im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms I (SIP I) der STSG – jeweils zur Hälfte gefördert durch Bund und Land – werden derzeit zudem die barrierearme Erschließung des Hauptgebäudes mit dem Einbau eines Aufzugs und der Ausbau eines Servicebereichs vorbereitet. Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes stehen damit zukünftig ein Besucherzentrum und Sanitäranlagen zur Verfügung, die das Besuchserlebnis verbessern und den Veranstaltungsbetrieb erleichtern.

Durch Umbaumaßnahmen unter den Nationalsozialisten war in den 1940er Jahren die Stammburg der Grafen und Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt schwer geschädigt worden. Die Sicherung des stark zerstörten und über Jahrzehnte verfallenen Hauptgebäudes begann 2010. Zuletzt konnte die STSG im Rahmen der IBA Thüringen, gefördert durch das Bundesprogramm Nationale Projekte des Städtebaus, bis 2021 die ersten beiden Räume im Hauptgebäude von Schloss Schwarzburg wieder nutzbar machen. Als Schaubaustelle konnten Besucherinnen und Besucher die Baufortschritte im Rahmen des IBA Projektes mit einem Audiowalk an den Wochenenden mitverfolgen. Als weiteres IBA-Projekt entstand bis 2022 mit dem Digitalen Gästebuch ein interaktives Vermittlungsmodul mit zwei Medienstationen im Emporensaal. Ein wichtiger Partner in der Vermittlung ist der Förderverein Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e.V., der auch mit zahlreichen Spendenprojekten die STSG beim Erhalt der Schlossanlage unterstützt.

 

Abbildung: Katrin Göring-Eckardt (Mi), Katja Fischer von der IBA Thüringen (l.) und STSG-Direktorin Dr. Doris Fischer (3. v.l.) mit Mitarbeiterinnen der STSG und Mitgliedern des Fördervereins Schloss Schwarzburg e.V., Foto: Tabea Engelke

Auf der Burgruine Bad Liebenstein beginnen die Baumaßnahmen im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. In den vergangenen Jahren waren weite Teile der Burgruine bereits instandgesetzt worden, im Rahmen des SIP I sollen nun die Sicherung der Kernburg im südlichen Bereich abgeschlossen und die Zugangsbrücke zur Burg ertüchtigt werden. Dafür stehen rund 500.000 Euro zur Verfügung. Im Rahmen der Sicherung werden rund 550 Quadratmeter Mauerwerk saniert.

Die Arbeiten beginnen mit der statischen und steinrestauratorischen Instandsetzung der Zugangsbrücke. 2024 soll die Mauerwerkssanierung im südlichen Bereich der Kernburg folgen. Dieser Bereich ist derzeit in Teilen notgesichert. 2024 sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Der Zeitplan für die Bauarbeiten ist knapp, bis Winter 2023 soll die Brücke fertig sein. Während der Bauarbeiten an der Zugangsbrücke ist die Burgruine für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Die notwendigen Einschränkungen durch Baustelle und Baustelleneinrichtung hat die STSG langfristig angekündigt.

Eine besondere Herausforderung für die Bauteams stellt während der Baumaßnahmen der im Mittelalter bewusst schwer zugänglich gewählte Standort der Burgruine dar. Geschützt auf einem 450 Meter hohen Burgberg inmitten des Waldes errichtet, müssen Baufahrzeuge und -materialien ihren Weg von der letzten offiziellen Straße durch mehr als eineinhalb Kilometer Wald zur Baustelle finden.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem insgesamt 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden sollen. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen.

Abbildung: Burgruine Bad Liebenstein, Foto: STSG, Kurt Frein

Freitag, 23. Juni 2023, ab 20.30 Uhr

Vor einigen Jahren wurde in Thüringen der Film „Die geliebten Schwestern“ gedreht – unter anderem im und am Kirms-Krackow-Haus in Weimar. Im Hof dieses historischen Bürgeranwesens mitten in der Weimarer Innenstadt zeigen das Café Lieblingsgarten und die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) den Film am kommenden Freitag in einer Hofkinonacht. Begleitend gibt es eine Führung zu den Dreh-Schauplätzen und gastronomische Angebote.

Der Abend beginnt um 20.30 Uhr mit einer Führung durch STSG-Mitarbeiter Christian Hill, der beim Dreh als Komparse mitwirkte. Innenräume und Außenbereiche des Kirms-Krackow-Hauses dienten damals als Filmset für einige Szenen und Einstellungen. Ausschlaggebend für die Location Scouts war damals, dass das sorgfältig erhaltene und restaurierte Haus in besonderer Weise einen authentischen Ort für die Zeit um 1800 verkörpert.

In „Die geliebten Schwestern“ beleuchtet Regisseur Dominik Graf die Beziehung Friedrich Schillers zu den Rudolstädter Lengefeld-Schwestern. Die Hauptfiguren verkörpern Florian Stetter als Friedrich Schiller sowie Henriette Confurius und Hannah Herzsprung als „geliebte Schwestern“. Die Filmkritik hielt damals fest: „Gerade durch die Vermischung von Essay und Fiktion gelingt Graf dabei ein souveränes und kurzweiliges Spiel mit der Geschichte.“ (Spiegel Online)

Die Teilnahme ist kostenlos. Aufgrund begrenzter Plätze wird die Reservierung empfohlen (Café Lieblingsgarten, 03643/2176310)

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– Szene aus „Die geliebten Schwestern“ © Wild Bunch Germany

Die rund 100 Kübelpflanzen in den Dornburger Schlossgärten präsentieren sich in kleidsamen neuen Gefäßen. Ermöglicht hat das ein gartenbegeisterter Mäzen mit einer großzügigen Spende von rund 14.000 Euro. Davon konnte die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) Terracotta-Kübel aus Italien für die 77-köpfige Fuchsiensammlung und Eichenholz-Kübel für andere frostempfindliche Pflanzen erwerben. Das Dornburger Gartenteam der STSG hat die Pflanzen in den vergangenen Tagen aus ihren bisherigen Kunststoffgefäßen umgetopft.

Der Spender aus Bremen, der sich lieber im Stillen am Ergebnis seiner Zuwendung freuen möchte, statt namentlich gewürdigt zu werden, hatte eine größere Summe angeboten. Über den Zweck war man sich schnell einig. „Kübelpflanzen sind ein fester Bestandteil des Gartendenkmals in den Sommermonaten“, sagt Jonathan Simon, Gartenreferent der STSG. „Mit den neuen Kübeln können wir noch deutlicher als bisher an eine gartenkulturelle Tradition anknüpfen, die eng verbunden ist mit dem Töpfer- und dem Böttcherhandwerk. Das ist ein kleiner Unterschied, der manchem vielleicht erst auf den zweiten Blick auffällt, aber es ist ein entscheidender Schritt für die Wirkung der Schlossgärten als historisches Kunstwerk.“

Von diesem Unterschied ist auch der Dornburger Gartenmeister Frank Bergmann überzeugt: „Zwar haben mein Team und ich jetzt ein bisschen schwerer zu schleppen, wenn es ins Winterquartier geht, aber das lohnt sich. Unsere Exoten kommen einfach angemessener zur Wirkung.“ Neben den frostsicheren Terracotta-Pflanzkübeln aus Italien für die Fuchsien konnten für Oleander, Feige oder Schmucklilie Eichenholz-Pflanzkübel aus einer Thüringer Böttcherei angeschafft werden.

Kübelpflanzen haben in der Gartenkunst seit jeher eine große Bedeutung. Waren es im Barock vorrangig Pflanzenbestände der Orangerien mit mediterranen Pflanzen wie Citrus, Myrthen oder Lorbeer, so verlagerte sich der Schwerpunkt im 19. Jahrhundert hin zu Pflanzen aus noch ferneren Weltgegenden. Vor allem Palmen spielten eine große Rolle, sie wurden im Sommer auch in Schmuckbeete eingelassen.

Kübelpflanzen weckten nicht selten die Sammelleidenschaft ihrer Besitzer. In den Dornburger Schlossgärten ist vor allem der Fuchsienbestand zu einer echten Sammlung angewachsen, aufgebaut dank besonderer Zuwendung der Schlossgärtner in den vergangenen Jahrzehnten. Sie wird mit historischen Sorten weiter ausgebaut.

Der Gattung Fuchsia gehören über 100 Arten und über 12.000 Sorten an. Sie zählt damit zu den artenreichsten und weitverbreitetsten Gattungen. Benannt sind sie nach dem im 16. Jahrhundert lebenden deutschen Botaniker Leonard Fuchs. Seit dem 19. Jahrhundert sind Fuchsien wichtiges Gestaltungselement der Gartenkunst.

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Gartenmeister Frank Bergmann mit neuen Fuchsien-Pflanzkübeln in den Dornburger Schlossgärten, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Fanny Rödenbeck

Im Schlosspark Altenstein in Bad Liebenstein steht die Sommerbepflanzung in den Schmuckbeeten. Zehn Tage hat das achtköpfige Team der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten um Parkverwalter Toni Kepper und Zierpflanzengärtnerin Margret Most am Wechsel von der Frühjahrs- auf die Sommerbepflanzung gearbeitet. Allein fünf Tage nimmt das berühmte Teppichbeet am Schloss in Anspruch.

Rund 8.500 Pflanzen wurden bis Anfang der Woche gesetzt, vor allem Alternantheren, Iresinen, Echeverien, Coleus und Pelargonien. Der Großteil davon wird auf dem Teppichbeet gebraucht, wo ausschließlich die Blätter für Farbvielfalt sorgen. Die Echeverien werden vor Ort vermehrt und überwintert. Alle anderen Pflanzen wurden hinzugekauft.

Das diesjährige Ornament des Teppichbeets folgt einem von 14 bekannten und historisch belegten Teppichbeetmotiven. Die Vorlage stammt aus dem Jahr 1912. 2013 wurde es schon einmal gepflanzt, allerdings in vereinfachter Form. Das Teppichbeet und die weiteren Schmuckbeete sind nun bis zum ersten Frost zu bestaunen.

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Frisch bepflanztes Teppichbeet im Schlosspark Altenstein, Foto: STSG, Toni Kepper

Der Schlosspark Altenstein ist nicht nur ein Ort des Kunstgenusses und der Ruhe. In dem 160 Hektar großen Gartenkunstwerk gibt es viel zu entdecken. Nicht alles erklärt sich auf den ersten Blick. An Kinder und Familien richtet sich deshalb ein neues Angebot – der Entdeckerruck-sack, der im Besucherzentrum des Schlossparks ausgeliehen werden kann und zu einem spielerischen Rundgang durch den Park einlädt. Das Produkt hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) im Rahmen des von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien geförderten Programms SchlösserWelt Digital&Original entwickelt.

Der Rucksack ist mit einer kindgerechten Entdeckerkarte und vielen Materialien ausgestattet. „Die Aufgabe ist: Hilf dem Drachen Bruno, seine Schwester Viola zu finden“, erklärt Gordian Engel, Projektmitarbeiter der STSG im Förderprogramm SchlösserWelt Digital&Original. „Dabei lernt man mithilfe der Karte an acht Abenteuerstationen ganz nebenbei mit verschiedenen Aktivitäten den Schlosspark kennen. Deshalb geht es um beides – die Gartenkunst und den Park als Lebensraum.“ Zu den Aufgaben gehören zum Beispiel die Suche nach Kleintieren am Wegesrand, ein selbstgeklebtes Kostüm aus Blättern oder das Zählen von Türmen mit dem Fernglas. Den Rucksack samt Inhalt muss man hinterher wieder abgeben, die Karte mit Poster auf der Rückseite darf man behalten. „Und außerdem gibt es beim Zurückgeben noch eine kleine Überraschung“, verrät Engel.

Den Entdeckerrucksack gibt es für 4 Euro (Gruppenermäßigung 2 Euro) plus Pfand im Besucherzentrum, das die STSG seit 2022 gemeinsam mit der Bad Liebenstein GmbH betreibt. Reservierung sind möglich unter 0369 61/738064.

Fotos:
– Spielerischer Begleiter durch das Gartenkunstwerk – der Entdeckerrucksack im Schlosspark Altenstein, Foto: STSG, Katharina Leest
– Grundschulklasse beim ersten Rundgang mit dem Entdeckerrucksack, Foto: STSG, Katharina Leest

www.schlossaltenstein.de

 

Auf der Burgruine Ehrenstein im gleichnamigen Ortsteil von Stadtilm beginnen die Baumaßnahmen im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG). Derzeit wird die Baustelle in der Vorburg eingerichtet. Zum Ausgleich von Höhenunterschieden werden in dem der Kernburg vorgelagerten Bereich auch kleinere Erdarbeiten durchgeführt, begleitet von Archäologen. Dann wird die Kernburg zu großen Teilen eingerüstet.

Im Rahmen des SIP I stehen für die Burgruine Ehrenstein gut 750.000 Euro zur Verfügung. Dafür werden konservatorische Maßnahmen an Mauerwerk und Mauerkronen ausgeführt und die Umfassungsmauern der mittelalterlichen Burganlage gesichert. Die STSG geht dabei in Jahresabschnitten vor, Ende 2025 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Nach der Sanierung soll die Burg auch wieder zugänglich sein. Seit 2018 ist die Ruine wegen loser Mauerteile teilweise abgesperrt.

Besondere Rücksicht wird während der Baumaßnahmen auch auf tierische Untermieter genommen, vor allem auf die Brutzeiten von Vögeln, die an der Ruine nisten. Die Baumaßnahmen werden deshalb eng mit der Naturschutzbehörde abgestimmt.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem insgesamt 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden sollen. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen.

Abbildung:
– Mittelalterliche Mauern mit großem Instandsetzungsbedarf – Burgruine Ehrenstein, Foto: STSG, Carolin Schart und Karolin Leipold