In der Herzoglichen Orangerie in Gotha hat die Sommerblüte ihren prachtvollen Höhepunkt erreicht. Jährlich werden die Schmuckbeete der Orangerie vom Parkpflegeteam der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten nach historischen Vorlagen aufwendig in wechselnden Mustern bepflanzt. In diesem Jahr sind es rund 15.000 Sommerblumen in über 25 Sorten, darunter Amarant, Sonnenblume, Ziertabak und Ziermais, Kartoffelstrauch und Vanilleblume. Ungewöhnlich sind die fremdartigen apfelgrünen Blütenstände der Muschelblume, einer sehr alten Gartenpflanze aus Vorderasien. Im Kontrast dazu stehen die zierlichen violett-rosa leuchtenden Blüten der Fuchsienstämmchen der alten englischen Sorte ‚Achivement‘. Die Vielfalt der Blüten und Blätter er-zeugt aus der Ferne den Effekt emailleartig miteinander verschmelzender Farben und Formen, der bereits die ersten Blumenbeete der Orangerie ab 1830 prägte.

Abbildungen: Schmuckbeete in der Herzoglichen Orangerie Gotha, Foto: STSG, Jens Scheffler

 

Am Donnerstag, 28. August, um 17.30 Uhr lädt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) zu einem Film- und Informationsabend über die anstehenden Baumaßnahmen bei laufendem Museumsbetrieb auf Schloss Heidecksburg in Rudolstadt ein. Die Veranstaltung findet im neuen Info-Pavillon auf dem Schlosshof statt, der am gleichen Tag eröffnet wird.

Gezeigt wird ein 15-minütiger Reportagefilm zu den drei großen Sanierungsprojekten auf Schloss Heidecksburg. Danach kann das Publikum mit drei Expertinnen ins Gespräch kommen. SIP I-Referatsleiterin Carola Niklas und Projektreferentin Carolin Schart stehen Rede und Antwort zu den im Herbst beginnenden Vorhaben. Sabrina Lüderitz, Direktorin des Thüringer Landesmuseums Heidecksburg, gibt Auskunft zu den Vorhaben des Museums während der Bauzeit.

Ab Herbst 2025 beginnen die Bauarbeiten auf Schloss Heidecksburg im Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) der STSG. Das SIP I mit einem Gesamtvolumen von 200 Millionen Euro wird je zur Hälfte durch Bund und Land finanziert. Die STSG baut damit in 23 Einzelprojekten auf 13 ihrer Kulturdenkmale.

Film- und Informationsabend zu den Sanierungsprojekten auf Schloss Heidecksburg
28.08.2025, 17.30 Uhr
Rudolstadt Schloss Heidecksburg, Infopavillon im Schlosshof

Im Kloster Göllingen bei Bad Frankenhausen hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) eine neue Dauerausstellung eröffnet. Die multimediale Ausstellung gibt Einblicke in rund 1.000 Jahre Klostergeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart, deren Spuren bis heute am Denkmal ablesbar sind und den Schwerpunkt der Ausstellung bilden. Zudem wurde für die benötigte Infrastruktur ein Empfangspavillon in nachhaltiger Bauweise errichtet. Die neue Ausstellung ist im Rahmen des Vermittlungs- und Digitalisierungsprojekts SchlösserWelt Digital&Original der STSG entstanden, gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Gut 280.000 Euro wurden dafür aufgewendet. Für bauliche Instandsetzungsmaßnahmen und den Bau des Empfangspavillons hat die STSG zusätzlich rund 600.000 Euro investiert.

Die Ausstellung im Innen- und Außenbereich beleuchtet die Klostergeschichte mit all ihren Facetten von der Errichtung als Benediktinerkloster im Mittelalter über die spätere Auflösung und Umnutzung des Klosters bis in die jüngste Vergangenheit. In der Mitte des 20. Jahrhunderts zur Konservenfabrik umgenutzt und umgebaut, spielt sowohl der Wandel als auch der Erhalt der Anlage durch bürgerschaftliches Engagement in der DDR-Zeit in der Ausstellung eine Rolle.

Christian Tischner, Thüringer Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, sieht die Chancen des Projekts: „Mit der neuen Dauerausstellung im Kloster Göllingen leistet die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten einen wichtigen Beitrag für den Tourismus im ländlichen Raum. Sehr überzeugend ist der Ansatz, die ganze Geschichte des Kulturdenkmals bis in die jüngste Zeit zu erzählen. Das macht Kloster Göllingen auch zu einem starken Ort für außerschulische Bildung. Das gelungene Projekt zeigt, dass gezielte Förderung ankommt und einen spürbaren Unterschied macht.“

Dr. Doris Fischer, Direktorin der STSG, freut sich über die neuen Vermittlungsangebote in Kloster Göllingen: „Die neue Dauerausstellung in Göllingen zeigt beispielhaft, was wir mit unserem Vermittlungs- und Digitalisierungsprojekt SchlösserWelt Digital&Original erreichen: Moderne, interaktive Vermittlungsformate, die auch ländliche Bereiche abseits der touristischen Hauptrouten berücksichtigen. Kloster Göllingen ist ein Schatz, reich an Geschichte und Geschichten. Er hat es verdient, modern erzählt zu werden. Dieses Potential konnten wir dank der Förderung von Bund und Land jetzt heben.“

Mit der neuen Dauerausstellung geht es ans Eingemachte, wie Kuratorin Iris Palzer von der STSG erklärt: „Mit der Ausstellung wollen wir die Geschichte des Denkmals lebendig erzählen, es geht nicht nur um Zahlen und Fakten, wir wollen den Blick weiten und den Besuchern durch Details und Hintergrundinformationen ermöglichen, die Anlage mit all ihren Eigenheiten neu zu entdecken. Dabei wird es auch persönlich – wir hatten das große Glück, dass viele mit der Anlage verbundene Menschen im Rahmen eines gemeinsamen Zeitzeugenprojektes mit der Universität Erfurt ihre Erinnerungen an uns weitergegeben haben. Auszüge aus den Interviews sind in die Ausstellung eingeflossen.“

 

m Rahmen der Ausstellung geht es auch um das bürgerschaftliche Engagement. „Viele Mitglieder des Fördervereins Gesellschaft der Freunde der Klosterruine Sankt Wigbert Göllingen e. V. haben uns bei dem Projekt unterstützt, wofür wir sehr dankbar sind,“ sagt STSG-Direktorin Fischer. „Bürgerschaftlich Engagierten ist es zu verdanken, dass Teile der Klosteranlage überhaupt noch erhalten sind. Sie haben den Klosterturm in den 1980er Jahren buchstäblich gerettet und für öffentliche Aufmerksamkeit gesorgt. Nach 1990 im Verein organisiert, haben sie die Anlage über Jahrzehnte mit Leben gefüllt. Wir wünschen uns auch für die Zukunft eine gedeihliche Zusammenarbeit.“

Wo einst die Edelkonserven lagerten, ist heute die neue Dauerausstellung in der Klosteranlage untergebracht. Vom interaktiven Zeitstrahl bis zum „Lager der Legenden“ werden Besucherinnen und Besucher durch die epochenübergreifende Klostergeschichte geleitet. Immer wieder wird der Blick auch auf die noch am Gebäude ablesbaren Spuren der Zeit gelenkt. Im Außenbereich wird der Rundgang durch Info-Tafeln und Hinweise weitergeführt. Ein Multimediaguide bietet zudem interaktive Elemente und weitere Vertiefungsebenen mit Videos und Interviews. Kinderstationen halten auch die Kleinen auf Trab und führen spielerisch durch die Anlage.

Baulich wurde in Vorbereitung des neuen Vermittlungsprojektes im Kloster Göllingen ein altes Fabrikgebäude als neue Ausstellungshalle instandgesetzt. Am Zugang zur Klosteranlage entstand zudem ein neuer eingeschossiger Empfangspavillon mit Flachdach. Errichtet wurde er mit nachhaltigen Materialien in Holzrahmenbauweise. Vorgefertigte Elemente ermöglichten einen schnellen Baufortschritt. Der Pavillon bietet wichtige Infrastruktur innerhalb der Klosteranlage von Sanitäranlagen bis Kasse und Shop.

Mit dem Projekt SchlösserWelt Digital&Original kann die STSG neue Vermittlungsangebote in vielen ihrer 31 Kulturdenkmalen umsetzen. Ziel ist die lebendige und zeitgemäße Vermittlung von Bau- und Nutzungsgeschichten. Neben zwei neuen Dauerausstellungen im Kloster Göllingen und auf dem Oberschloss Kranichfeld entstehen Multimedia-Guides, außerschulische Lernangebote und vieles mehr. Für das Programm SchlösserWelt Digital&Original stellen der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und das das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur bis Ende 2025 insgesamt rund 3,9 Millionen Euro bereit.

Dauerausstellung „Sehen lernen – Zwischen Kloster und Konserve“
Kloster Göllingen
April – Oktober Do-Di 10 – 17 Uhr
mittwochs geschlossen
Führungen auf Anfrage

www.klostergoellingen.de
www.thueringerschloesser.de

Abbildungen:

– Kuratorin Iris Palzer (STSG) erläutert die neue Dauerausstellung, Foto: STSG, Franz Nagel
– Neue Dauerausstellung in Kloster Göllingen, Foto: STSG, Franz Nagel
– Neuer Empfangspavillon in Kloster Göllingen, Foto: STSG, Franz Nagel

 

In Kloster Veßra ist das Sammlungszentrum Henneberger Land in Betrieb gegangen. Dafür hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) das leerstehende Gebäude der ehemaligen Porzellanfabrik neben der Klosteranlage saniert und ausgebaut. Genutzt wird es vom Hennebergischen Museum Kloster Veßra, dem NaturHistorischen Museum Schloss Bertholdsburg Schleusingen und der STSG selbst. Das in enger Zusammenarbeit der drei Institutionen realisierte Projekt erfüllt erstmals eine zentrale Forderung des Museumsverbands Thüringen e.V. nach gemeinschaftlich nutzbarer Infrastruktur und ist damit ein Pilotprojekt in Thüringen. Durch den gezielten Umbau vorhandener Bausubstanz und den Einsatz erneuerbarer Energie spart das Projekt zudem Geld und Ressourcen. Für 2.500 Quadratmeter Depotfläche hat die STSG rund 4 Millionen Euro investiert.

Für die Nutzung wurden die meisten Fensteröffnungen verschlossen, im Inneren wurden eine Wandtemperierung, eine Klimaanlage, Sicherheitstechnik und eine neue Beleuchtung eingebaut. Für Wärme sorgt eine Luft-Wärme-Pumpe, einen wesentlichen Teil der Energie liefert eine Photovoltaikanlage. Neben Depotflächen mit Rollregalanlagen stehen Arbeitsräume, ein Quarantänebereich und eine Aufnahmeschleuse zur Gewöhnung empfindlichen Depotguts an das Gebäudeklima bereit.

In beiden Museen war bislang die Situation für die Sammlungen prekär gewesen. Prüfungen der beiden Museen und der STSG hatten einen Depotbedarf von insgesamt rund 2.000 Quadratmetern Depotfläche ergeben. „Wir haben im Vorfeld mehrere Varianten geprüft und durchgerechnet. Der Ankauf der leerstehenden früheren Porzellanfabrik mit Ausbau als Depot erwies sich dabei als kostengünstigste und zudem sehr nachhaltige Lösung, weil wir Graue Energie sinnvoll umnutzen“, so Projektleiterin Dipl.-Ing. Carola Niklas von der STSG. „Moderne Depotflächen in den beiden Baudenkmalen oder gar ein Neubau wären um ein Vielfaches teurer gewesen.“

„Zwei Faktoren waren für diesen großen Erfolg entscheidend: eine Portion Glück und eine hervorragende Zusammenarbeit mit unseren musealen Partnern“, hebt STSG-Direktorin Dr. Doris Fischer hervor. „Ein Glücksfall ist das direkt neben der Klosteranlage stehende alte Fabrikgebäude, das die statischen Voraussetzungen für ein Depot mitbrachte und dazu auch noch leer stand. Die enge Zusammenarbeit zwischen uns als Bauherrin und den beiden Museen als unseren wichtigsten Partnern in Kloster Veßra und Schloss Bertholdsburg hat dazu geführt, dass wir Hand in Hand die richtigen Lösungen erarbeitet haben – aus unserer Sicht genau die Art der Kooperation zwischen Stiftung und Museen, die uns gemeinsam voranbringt. Dafür bin ich den Kolleginnen und Kollegen in den beiden Museen sehr dankbar. Wir hoffen, dass das Sammlungszentrum als Beispiel gemeinsam genutzter musealer Infrastruktur in Thüringen Schule macht.“

Dr. Frank Scholze, Direktor des NaturHistorischen Museums Schloss Bertholdsburg Schleusingen, erläutert: „Für uns geht jetzt mit dem Einzug die Arbeit erst so richtig los. Aber es lohnt sich – die Depot- und Arbeitsbedingungen für unsere Sammlungen verbessern sich mit dem Sammlungszentrum enorm. Außerdem werden im Schloss Flächen frei, die wir künftig für den Museumsrundgang nutzen können. Ohne das sehr erfreulich verlaufende Gemeinschaftsprojekt wäre diese Weiterentwicklung nicht denkbar gewesen.“

Überzeugt vom Projekt ist auch Ingo Weidig, Direktor des Hennebergischen Museums Kloster Veßra: „Das Gebäude passt, die Kooperation macht Freude und wir können einen wesentlichen Teil unserer Sammlungen erstmals unter angemessenen konservatorischen Bedingungen lagern und damit arbeiten, qualifizieren und uns sogar neu aufstellen. Das ist ein großer Schritt für uns als Museum.“

Dr. Roland Krischke, Präsident des Museumsverbandes Thüringen e. V., würdigt das Projekt: „Die Einrichtung weiterer regionaler Gemeinschaftsdepots ist eine unserer zentralen Forderungen an die Landespolitik – denn die Depotsituation der Thüringer Museen ist häufig mehr als kritisch. Das neue Sammlungszentrum Henneberger Land beweist eindrucksvoll, dass mit überschaubaren Mitteln und kreativen Ansätzen Lösungen möglich sind. Besonders wegweisend ist dabei die passgenaue Umnutzung leerstehender Gebäude.“

Abbildungen:
– Schlüsselübergabe am Sammlungszentrum Henneberger Land: Dr. Frank Scholze (Direktor des NaturHistorischen Museums Schloss Bertholdsburg, Dr. Doris Fischer, Ingo Weidig (v.l.n.r.), Foto STSG, Uta Kolano
– Der Einzug beginnt im neuen Sammlungszentrum Henneberger Land, Foto: STSG, Anke Pennekamp

 

Zum Tag der Sommerfrische im Schwarzatal am 24. August laden die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und der Förderverein Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e.V. mit einem gemeinsamen Programm auf Schloss Schwarzburg ein. Um 10.30 Uhr, 12 Uhr, 13.30 Uhr und 15 Uhr gibt es Führungen durch die Schlossanlage einschließlich Hauptgebäude (kostenpflichtig, vorherige Anmeldung empfohlen, Tel. 036730/39 96 30). Im Hauptgebäude besteht von 11 bis 17 Uhr die Möglichkeit, sich zum außerschulischen Lernort Schloss Schwarzburg zu informieren und eine für Jugendliche konzipierte digitale Schnitzeljagd auszuprobieren. Außerdem ist dort die Friedrich-Ebert-Stiftung mit der Wanderausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ zu Gast.

Das Zeughaus mit der historischen Waffensammlung und die Sonderausstellung „Der letzte Fürst – Günther Viktor von Schwarzburg-Rudolstadt“ im Kaisersaalgebäude, beide präsentiert vom Thüringer Landesmuseum Heidecksburg, haben regulär geöffnet. Unabhängig von Öffnungszeiten über das eigene Smartphone verfügbar ist der neue Multimediaguide der STSG mit einem Rundgang durch die Schlossanlage (guide.thueringerschloesser.de).

Am nahegelegenen Bahnhof Schwarzburg gibt es aus Anlass des 125jährigen Jubiläums der Schwarzatalbahn von 11 bis 17 Uhr ein Kinderfest mit Glücksrad drehen, Bewegungsparcours, Bastelstrecke, Graffitikunst an temporären Stellwänden und vielem mehr, um 13.30 Uhr tritt eine Kleinformation des Thüringer Polizeiorchesters auf. Der Förderverein Schloss Schwarzburg bietet mit seinem „Café Schlürf“ Kaffee und Kuchen an.

Weitere Informationen zum Tag der Sommerfrische: www.tag-der-sommerfrische.de

Gut 8.000 Euro Spenden hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) innerhalb kurzer Zeit für den Abschluss der Ufersanierung am See im Fürstlich Greizer Park erhalten. Zusätzlich hat jetzt das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur seine Förderung für das Projekt aufgestockt. Damit können die bislang nicht finanzierten gut 600 Meter Seeufer saniert werden. Ende Oktober sollen die Maßnahmen abgeschlossen werden.

Im Juli hatte die STSG kurzfristig um Spenden gebeten. Der schnelle Baufortschritt der letzten Monate hatte es möglich gemacht, dass bis zur Wiederbefüllung des Parksees im Herbst auch das westliche Seeufer saniert werden kann. Dafür fehlten jedoch die Mittel. Das seit 2024 laufende Parksee-Förderprojekt sah bislang nur die Sanierung der östlichen Uferbereiche vor. „Dank der Spenden und der zusätzlichen Förderung kann die Ufersanierung nun nahtlos fortgeführt werden“, so Gartenreferent Dietger Hagner von der STSG. „Die Ufer werden damit vollständig befestigt und saniert sein. Die Spenderinnen und Spender haben dafür den entscheidenden Anstoß gegeben. Dafür sind wir sehr dankbar.“

Die Ufersanierung ist Teil eines umfangreichen Projekts zur Parksee-Revitalisierung. Es umfasst die bereits abgeschlossene Entschlammung des Sees, die Sanierung der Ufer und zuletzt bis Jahresende Baumpflanzungen am See und in der Seufzerallee. Rund 3,4 Millionen Euro kostet das Gesamtprojekt, gefördert vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Rahmen des Programms „Anpassung urbaner und ländlicher Räume an den Klimawandel“ mit 3 Millionen Euro und das Land Thüringen mit nunmehr rund 400.000 Euro.

Foto: Bald vollständig – Ufersanierung im Fürstlich Greizer Park, Foto: STSG, Dietger Hagner

Im Schlosspark Molsdorf stellt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) einen historischen Weg wieder her. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts konnten Parkflaneure noch über den Weg am Sichelteich schlendern, dann ging er in der Rasenfläche verloren. Im Zusammenhang mit der Gewässersanierung im Schlosspark nahe Erfurt wird auch der historische Weg aus dem 19. Jahrhundert wiederhergestellt. Die Arbeiten beginnen in dieser Woche.

Auf historischen Plänen und Fotos ist der Weg noch deutlich zu erkennen, der im 19. Jahrhundert im Zuge der Umgestaltung des Schlossgartens zum Landschaftspark entstand. Auch der Wegeunterbau ist noch erhalten, wie Suchschnitte mit Bagger in dieser Woche zeigten. Dabei konnten auch die Breite des Weges und dessen historischer Verlauf genau nachvollzogen werden.

Mit der Wiederherstellung des historischen Weges in der Parkpartie um den Sichelteich wird eine wichtige Verbindungsachse und ein gestalterisches Element des Gartenkunstwerks zurückgewonnen.

Rund 900.000 Euro wendet die STSG für die Entschlammung der Gewässer im Schlosspark Molsdorf auf. Neben der Entschlammung von Teichen und Kanal werden Ufer neu befestigt und historische Wegeverbindungen am Sichelteich und am Kanal wiederhergestellt. Die Arbeiten begannen mit dem Ablassen des Wassers im November 2024 und werden in diesem Jahr abgeschlossen. Nach dem Ausbaggern des Schlamms befindet sich auch die Ufersanierung in den Endzügen.

Die Gewässer im Schlosspark haben ihren Ursprung im 18. Jahrhundert, als Gustav Adolph Graf von Gotter einen Barockgarten mit Kanälen und Wasserspielen anlegen ließ. Im 19. Jahrhundert machte der Gothaer Schlossgärtner Eyserbeck einen Landschaftspark daraus. Einer der barocken Kanäle blieb dabei erhalten. Er verbindet den umgestalteten Schlossteich und den neu angelegten sichelförmigen Teich im Süden des Parks. Der Weg am Sichelteich entstand ebenfalls in dieser Umgestaltungsphase.

Abbildung:
Suchschnitt mit Bagger im Schlosspark Molsdorf, Foto: STSG, Jonathan Simon

An allen Wochenenden im August können Gäste in öffentlichen Führungen das Hauptgebäude von Schloss Schwarzburg entdecken. Die Führungen werden von Mitgliedern des Fördervereins Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e.V. in Kooperation mit der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten bis Ende Oktober an Wochenend- und Feiertagen angeboten. Die telefonische Buchung wird empfohlen unter 036730/399630.

Im Mittelpunkt stehen die von den Nationalsozialisten zerstörten Bereiche der großen Schlossanlage, die seit einigen Jahren wieder teilweise zugänglich sind. Der Rundgang beginnt im Außenbereich und führt bis in den Emporen- und den Ahnensaal im Hauptgebäude. Thematisiert wird die Geschichte des Schlosses von den mittelalterlichen Anfängen über die Barockzeit und die Zerstörungen in der Zeit des Nationalsozialismus bis zur Wiederherstellung erster Innenräume im Hauptgebäude.

Ganzjährig lädt das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg im 2018 eröffneten Zeughaus von Schloss Schwarzburg zum Besuch der Schauwaffensammlung der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt ein. Auch das Kaisersaalgebäude ist ganzjährig zu besichtigen. Dort ist noch bis November die aktuelle Sonderausstellung „Der letzte Fürst – Günther Viktor von Schwarzburg-Rudolstadt zu sehen.“

Führungen im August
Sa/So jeweils 10.30 Uhr (nur nach Anmeldung), 12 Uhr, 13.30 Uhr, 15 Uhr
Telefonische Voranmeldung erbeten (Museumskasse im Torhaus: 03 67 30/39 96 30).

Abbildung: Führung im Hauptgebäude von Schloss Schwarzburg, Foto: STSG, Philipp Hort

In Kloster und Schloss Mildenfurth lädt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten am 27. Juli und dem 3. und 10. August um 14 Uhr und um 15.30 Uhr zur Multimedia-Zeitreise ein. Dabei können sich die Gäste in die Zeit der Mönche und in die Phase des Umbaus der Klosterkirche zum Schloss zurückversetzen lassen. Tickets sind direkt vor Ort an der Tageskasse erhältlich.

Mit Tablets und großformatigen Visualisierungen können Besucherinnen und Besucher im Erdgeschoss des Schlosses virtuell Einblicke in den Kirchenraum des Hochmittelalters und das damalige klösterliche Leben gewinnen. Eine zweite Zeitebene beschäftigt sich mit dem 16. Jahrhundert. Damals wurde die Klosteranlage nach der Reformation verkauft und auf originelle Weise zum Schloss umgebaut, in dem wesentliche Bereiche der Kirche weiterverwendet wurden.

Initiiert wurde die Multimedia-Zeitreise durch das WIR!-Bündnis Vogtlandpioniere, gefördert wurde es durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung innerhalb des Programms „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“. Federführend für die Umsetzung war die Barbarossa-Stiftung mit zahlreichen Partnern. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten als Eigentümerin von Kloster und Schloss Mildenfurth hat das Pilotprojekt in ein dauerhaftes Vermittlungsformat überführt.

 

Auf einen Blick

Zeitreise Mildenfurth

Termine Juli/August: 27. Juli, 3. August, 10. August

Beginn: 14 Uhr und 15.30 Uhr

Tickets: Vollzahler 5 Euro, Ermäßigt 3 Euro (nur Barzahlung)

 

Abbildung: Gästeführer Stefan Peukert von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten erläutert die Multimedia-Zeitreise in Kloster Mildenfurth, Foto: Vogtlandpioniere, Andrea Gerlach

Im Herzoglichen Park Gotha sind zwei Brücken nur noch eingeschränkt nutzbar. Eine Prüfung der Brücken oberhalb der Orangerie und am Merkurtempel hat erheblichen Sanierungsbedarf ergeben. Aufgrund der Schäden sind die Brücken nur für Fußgänger freigegeben. Derzeit stehen für die Sanierung keine Mittel zur Verfügung.

 

Abbildung: Brücke mit Teilabsperrung oberhalb der Herzoglichen Orangerie, Foto STSG, Jonathan Simon