Im Schlosspark Molsdorf entschlammt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten in den nächsten Monaten die Teiche und den Kanal. Dabei werden auch die Ufer neu befestigt, außerdem wird ein historischer Parkweg wiederhergestellt. Die Vorarbeiten haben bereits begonnen. Insgesamt rund 900.000 Euro wendet die STSG für die Arbeiten auf.

Derzeit wird als erster Arbeitsschritt das Wasser aus den beiden Teichen, dem verbindenden Kanal und dem Hirschgraben abgelassen. Das passiert langsam, damit der abgelagerte Schlamm nicht aufgewühlt und fortgespült wird. Ab Februar wird der abgelagerte Schlamm dann ausgebaggert und auf einer Fläche neben dem Park zwischengelagert, damit er vor dem Abtransport austrocknen kann.

In den entschlammten Bereichen wird anschließend die Uferbefestigung erneuert. Sie besteht traditionell aus Holzpfählen und quergelegten Bohlen, die nach Jahrzehnten marode geworden sind. Parallel zum Kanal nutzt die STSG zudem die Gelegenheit, einen historischen Weg zurückzugewinnen. „Dort gab es im 19. Jahrhundert einen geschwungenen Weg“ sagt Gartenreferent Jonathan Simon. „Wir brauchen an dieser Stelle ohnehin eine Baustraße bis zum Schlossteich für die Entschlammung, damit haben wir schon einmal den festen Unterbau und können dann zum Schloss die wassergebundene Decke auftragen. Wir erreichen also zwei wichtige gartendenkmalpflegerische Ziele auf einmal.“

STSG-Direktorin Dr. Doris Fischer ist froh über den Baubeginn: „Das Thema begleitet uns schon seit einigen Jahren. Die letzte Entschlammung liegt gut 35 Jahre zurück und wir wussten, dass wir handeln müssen, um die Gewässer in Funktion zu erhalten. Inzwischen haben wir Gewissheit darüber, dass der natürliche Zulauf eine gute Wasserqualität mitbringt, und können loslegen. Die Entschlammung ist wichtig für den Erhalt der Arten in den Gewässern, aber auch für das Ensemble. Ich freue mich sehr darauf, wenn sich das Schloss wieder in der Wasserfläche des Parkteichs spiegeln kann.“

Die Gewässer im Schlosspark haben ihren Ursprung im 18. Jahrhundert, als Gustav Adolph Graf von Gotter einen Barockgarten mit Kanälen und Wasserspielen anlegen ließ. Im 19. Jahrhundert machte der Gothaer Schlossgärtner Eyserbeck einen Landschaftspark daraus. Einer der barocken Kanäle blieb dabei erhalten. Er verbindet den umgestalteten Schlossteich und den neu angelegten sichelförmigen Teich im Süden des Parks.

Abbildungen:
– Projektstart – Schlossverwalterin Grit Straßburg (rechts) und Gärtnerin Nicole Hartung (beide STSG) ziehen die ersten Staubretter aus dem Regulierungsschacht für die Molsdorfer Parkgewässer, Foto: Juliane Frühauf
– Vor der Entschlammung – Sichelteich im Schlosspark Molsdorf, Foto: STSG, Philipp Hort

Mit Beginn der Adventszeit lädt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten schon für den nächsten Sommer ein – das Programm für die nächste Dornburger Schlössernacht am 23. August 2025 nimmt Gestalt an, am 1. Dezember startet der Vorverkauf. Musik unterschiedlicher Stile auf mehreren Bühnen, Beleuchtung mit Kerzenlicht, eine Lichtshow, ein Höhenfeuerwerk und regionale Speisen und Weine machen den Reiz der Schlössernacht aus.

Zum Programm 2025 gehören Bands und Ensembles wie String Company, 10saitig und SilverBlue. Musikalisch reicht die Bandbreite von Barock über Chansons und Klezmer und die Musik der Sinti und Roma bis hin zu Weltmusik, brasilianischen Klängen, elektronischen Loops, Musik von Roxette. Zum argentinischen Tango gibt es erstmals bei der Schlössernacht eine Tanzfläche. Bauhaus-Figurinen und leuchtende Figuren auf Stelzen unterhalten die Gäste beim Flanieren zwischen den Bühnen.

Tickets ab 1. Dezember 2024 bei allen Vorverkaufsstellen des Ticket Shop Thüringen, online unter www.ticketshop-thueringen.de oder über die Schlossverwaltung Dornburg (schlossverwaltung@dornburg-schloesser.de).

www.schloessernacht-dornburg.de

Abbildungen:
Dornburger Schlössernacht, Foto: STSG, Philipp Hort

Im Schlosspark Altenstein ist der Luisenthaler Wasserfall vorübergehend stillgelegt. Grund ist ein umgestürzter Baum am Zulauf. Der ausgehobene Wurzelteller der Hainbuche hat eine Lücke in den Graben gerissen, der das Wasser zu der romantischen Parkszenerie leitet. Beim Sturz hat die Buche zudem einen benachbarten Baum angestoßen und gelockert, der nun ebenfalls gefällt werden muss. Nach Beseitigung der Bäume muss der Graben auf 15 Metern Länge repariert und neu abgedichtet werden.

Foto: Schlosspark Altenstein, beschädigter Graben zum Luisenthaler Wasserfall, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Toni Kepper

Am 1. Adventssonntag lädt das Café Lieblingsgarten gemeinsam mit der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten erstmalig zu einem besonderen Weihnachtsmarkt im historischen Innenhof des Kirms-Krackow-Hauses (Jakobstraße 10) in Weimar ein. Lokale Unternehmen präsentieren ihre Produkte in festlicher Atmosphäre – von Bio-Wein über handgefertigten Schmuck und Porzellan bis zu Holz-Accessoires. Hausgemachte Heißgetränken oder Buchweizenwaffeln vom Café Lieblingsgarten sorgen für das kulinarische Wohl.

Um 14 und 15 Uhr starten am Hausbrunnen unterhaltsame und anekdotenreiche Rundgänge durch das Anwesen. Wie und warum wurde im Hause bereits um 1800 Wasserstoff hergestellt? Was verbindet das bekannte Weihnachtslied „Oh du fröhliche“ mit einem Objekt im Museum? Und weshalb hing in der Biedermeierzeit der Weihnachtsbaum an der Decke? – Musikalisch umrahmt werden die Geschichten mit weihnachtlichen Liedern auf dem Polyphon.

Foto: Stimmungsvolles Ambiente für den Weihnachtsmarkt – Innenhof des Kirms-Krackow-Hauses, Foto: STSG, Franz Nagel

 

Im Kloster St. Wigbert in Göllingen beginnen die Bauarbeiten für den Neubau eines Empfangspavillons am Zugang zur Klosteranlage. Den ersten Spatenstich taten jetzt Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG), Raimund Scheja, Erster Kreisbeigeordneter des Kyffhäuserkreises, Knut Hoffmann, Bürgermeister der Gemeinde Kyffhäuserland und Kattrin Kopps vom Verein Gesellschaft der Freunde der Klosterruine St. Wigbert in Göllingen e.V. Der Pavillon mit Besucherzentrum dient zukünftig als erster Anlaufpunkt in der Klosteranlage. Dort entsteht zudem eine neue Dauerausstellung in einem früheren Fabrikgebäude. Im August 2025 soll beides eröffnet werden.

Der eingeschossige Pavillon mit Flachdach wird mit nachhaltigen Materialien in Holzrahmenbauweise errichtet. Vorgefertigte Elemente ermöglichen einen schnellen Baufortschritt. Der Pavillon bietet als Infopunkt für die Besucherinnen und Besucher zukünftig auch Platz für einen Shopbereich und barrierefreie Sanitäranlagen. Die Gesamtkosten für Bau und Innenausstattung belaufen sich auf rund 400.000 Euro. Das Gebäude wird durch die Thüringer Staatskanzlei gefördert, die Innenausstattung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Der Empfangspavillon ist Teil eines umfassenden neuen Vermittlungskonzepts der STSG für Kloster Göllingen. Neben dem Besucherzentrum entsteht im bundesgeförderten Programm SchlösserWelt Digital&Original auch eine neue Dauerausstellung, die unter dem Titel „Sehen lernen – Zwischen Kloster und Konserve“ die Klostergeschichte vom Mittelalter über die spätere Auflösung und Umnutzung des Klosters zur Konservenfabrik bis zur Gegenwart in den Blick nimmt. Ort der Ausstellung ist ein früheres Fabrikgebäude im Klosterareal, das dafür eigens instandgesetzt wird. Ergänzend werden derzeit zudem ein neuer Multimedia-Guide und ein Außenrundgang für die Klosteranlage erarbeitet.

Dr. Doris Fischer, Direktorin der STSG, skizziert die neuen Perspektiven für Kloster Göllingen: „Mit dem neuen Besucherzentrum tun wir einen wichtigen Schritt für die Infrastruktur und Gästebetreuung in der Klosteranlage. Durch die neue Dauerausstellung können wir die Besucherinnen und Besucher nicht nur auf eine Reise in die Klostergeschichte vom Mittelalter bis in die heutige Zeit mitnehmen, sie würdigt auch das für die Erhaltung und Belebung der Anlage so essentielle bürgerschaftliche Engagement. Das ist uns besonders wichtig. Ohne Fördermittel wären die neuen Vermittlungsangebote nicht möglich gewesen, ein großes Dankschön möchten wir deshalb an Bund und Land aussprechen.“

Mit dem Projekt SchlösserWelt Digital&Original kann die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten neue Vermittlungsprojekte in vielen ihrer 31 Kulturdenkmalen umsetzen. Ziel ist die lebendige und zeitgemäße Vermittlung von Bau- und Nutzungsgeschichten. Neben zwei neuen Dauerausstellungen im Kloster Göllingen und auf dem Oberschloss Kranichfeld entstehen Multimedia-Guides, außerschulische Lernangebote und vieles mehr. Das Projekt soll verstärkt auch auf die Nutzungsgeschichte nach 1918 aufmerksam machen und zeigen, wie eng die historischen Anlagen bis heute mit der Erfahrungs- und Lebenswelt der Menschen in Thüringen verbunden sind. Gerade auch der ländliche Raum soll von den neuen Vermittlungsangeboten profitieren. Für das Programm SchlösserWelt Digital&Original stellen die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Thüringer Staatskanzlei bis 2025 insgesamt rund 3,9 Millionen Euro bereit.

Abbildungen:
– Raimund Scheja, Erster Kreisbeigeordneter des Kyffhäuserkreises, Kattrin Kopps vom Gesellschaft der Freunde der Klosterruine St. Wigbert in Göllingen e.V., Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) und Knut Hoffmann, Bürgermeister der Gemeinde Kyffhäuserland (v.l.n.r.) beim Spatenstich für den neuen Empfangspavillon im Kloster St. Wigbert in Göllingen, Foto: STSG, Franz Nagel

 

Mehr als 5.000 Handzeichnungen des früheren Weimarer Denkmalpflege-Professors Hermann Wirth hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) in ihre Obhut übernommen. Dessen Tochter und Erbin Runhild Wirth übergab das Konvolut aus dem Nachlass ihres 2019 verstorbenen Vaters.

Die Zeichnungen entstanden auf Reisen und Studienexkursionen und zeigen vorrangig Architekturmotive aus Thüringen, Deutschland und Europa. „Für meinen Vater war das Zeichnen ein Mittel zum genauen Beobachten“, erinnert sich Tochter Runhild Wirth. „Durch das Zeichnen hat er Bauwerke genau studiert und sich dabei ein enormes Bildgedächtnis geschaffen. Es ist eine besondere Art der Aneignung des Gesehenen. Die Zeugnisse dieser Arbeitsweise möchte ich gern in einer öffentlichen Institution für die Nachwelt zugänglich machen und freue mich, dass die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten die Sammlung im Ganzen übernimmt.“

„Die Zeichnungen sind ein echter Schatz“, sagt STSG-Direktorin Dr. Doris Fischer. „Und das nicht nur, weil sie von einer anerkannten Koryphäe der Denkmalpflege stammen. Sie sind auch in ihrer Qualität bestechend. Wie Wirth mit leichter Hand Perspektive, Proportionen und Details sicher und genau zu Papier bringt, ist frappierend. Viele der Zeichnungen nehmen das kulturelle Erbe Thüringens in den Blick und sind deshalb für uns besonders interessant. Wir freuen uns sehr über die Sammlung und möchten in den nächsten Jahren Teile davon in Kabinettausstellungen der Öffentlichkeit präsentieren.“

Der 1940 geborene Hermann Wirth fand schon als Jugendlicher durch einen Zeichenkurs zu eigenem Kunstschaffen. Nach einer Baulehre absolvierte er ein Ingenieursstudium an der Hochschule für Architektur und Bauwesen (heute Bauhaus-Universität) in Weimar und wirkte dort von 1992 bis 2005 als Professor für Bauaufnahme und Baudenkmalpflege. Zahlreiche in Thüringen und darüber hinaus tätige Architektinnen und Architekten haben von seinen Kenntnissen und Methoden profitiert. Auch das Freihand-Zeichnen spielte dabei eine entscheidende Rolle.

Abbildungen:
– Runhild Wirth (li.) übergibt Zeichnungen von Hermann Wirth an STSG-Direktorin Dr. Doris Fischer, Foto: STSG, Franz Nagel
– Zeichnungen mit Thüringer Kulturdenkmalen aus dem Nachlass Hermann Wirth, Foto: STSG, Franz Nagel

Auf Schloss Sondershausen sind der Einbau einer neuen Löschwasserzisterne und die Sanierung des Entwässerungsnetzes im Schlosspark am Nordflügel und am Westflügel abgeschlossen. Damit ist das zweite von insgesamt 23 Einzelprojekten des Sonderinvestitionsprogramms I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) fertiggestellt. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf 1,25 Millionen Euro.

Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, freut sich über die Baufortschritte auf Schloss Sondershausen: „Im Untergrund verborgen, haben wir auf Schloss Sondershausen wichtige Meilensteine erreicht – wesentliche Schritte für den Brandschutz und die Sicherung der historischen Bausubstanz. Wir freuen uns sehr, dass wir damit bereits das zweite Projekt im SIP I abschließen konnten. Dieses Jahr laufen im SIP I parallel neun Baustellen, das Programm ist in voller Fahrt.“

Die schon im Sommer fertiggestellte neue Löschwasserzisterne am zentralen Standort zwischen Marstall und Schloss fasst rund 200 Kubikmeter Wasser für Notfälle. Der Einbau der Zisterne war dringend notwendig, da die vorhandenen Hydranten die erforderliche Durchflussmenge bei einem Löschangriff in der Schlossanlage nicht komplett erfüllten. Die Probe für den Ernstfall hat die Zisterne schon bestanden.

Bei der Sanierung des Entwässerungsnetzes wurden an der West- und Nordseite des Schlosses ca. 1,2 Kilometer Rohre, Leerrohre, Leitungen und Kabel erneuert und neu verlegt. Inzwischen sind auch die Wege und Rasenflächen wiederhergestellt. Im Schlosshof und südöstlich vor dem Schloss war die Entwässerung bereits in früheren Jahren erneuert worden. Mit dem aktuellen Abschnitt im SIP I ist damit die Sanierung des Leitungsnetzes im direkten Schlossumfeld abgeschlossen.

Das Leitungsnetz am Schloss war marode. Alterserscheinungen und Setzungen im Boden durch den früheren Bergbau in der Region hatten zu Abrissen und Verschiebungen von Leitungen und Schächten geführt. Das Regenwasser aus den Dachrinnen des Schlosses konnte nicht mehr richtig abgeleitet werden und versickerte im Boden, dadurch wurde der problematische Baugrund weiter unterspült. Die Sanierung des Entwässerungsnetzes ist eine wichtige Voraussetzung für die geplanten statischen Sanierungsmaßnahmen an den Alten Flügeln des Schlosses im SIP I, die derzeit vorbereitet werden.

Das SIP I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von 200 Millionen Euro, die Bund und Land jeweils zur Hälfte bereitstellen. Mit diesem Programm kann die STSG in den nächsten Jahren wesentliche Sanierungsschritte für viele ihrer Liegenschaften erreichen, mit denen auch Maßnahmen des Brandschutzes und der Objektsicherheit verbunden sind. Das SIP I ist in 23 Einzelprojekte in Kulturdenkmalen in ganz Thüringen aufgeteilt, die unabhängig voneinander vorangetrieben werden. Auf Schloss Sondershausen werden vier Einzelprojekte mit einem Gesamtvolumen von 20,7 Millionen Euro umgesetzt.

 

Abbildung:
Nichts mehr zu sehen – Sanierungsbereich vor dem Westflügel von Schloss Sondershausen, Foto STSG, Thomas Höfer