Mit einem reichhaltigen Programm warten die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und ihre Partner zum Saisonende im Kirms-Krackow-Haus in Weimar auf. Themenführungen, ein Vortrag zur historischen Genussmittelkultur und ein anregender Einakter laden vom 28. bis zum 31. Oktober zum Besuch des reizvollen Anwesens in der Jakobstraße 10 ein.

Am 28. Oktober um 16 Uhr gibt es zum letzten Mal in dieser Saison die Kostümführung „Im Reich des Blumisten Franz Kirms“ (7,50 Euro inkl. einem Glas „Gartenliebe“). Dabei steht eine um 1800 in Weimar besonders verbreitete Obsession im Mittelpunkt, der auch der einstige Bewohner des Hauses frönte.

Am gleichen Tag um 18 Uhr spricht Dr. Jens-Jörg Riederer so unterhaltsam wie informationsreich über den Genuss von Tee, Kaffee und Schokolade im Spiegel von Gemälden und Grafiken um 1800 (kostenfrei, Vortragsraum im Hinterhaus). Zahlreiche Bilder zeigen Praxis und Poesie des Konsums der exotischen Heißgetränke, nicht zuletzt mit erotischen, sexuellen, sozialkritischen und satirischen Konnotationen.

Am 29. Oktober um 19.30 Uhr kommt das Stück „…als wäre meine Brust ein Badezuber… Ein freches LUSTspiel mit frivolen Gedichten in einem AKT“ zur Aufführung. Christian Hill bringt darin Funde rund um Liebe und Sexualität aus der Zeit der Weimarer Klassik zu Gehör (11,50 Euro, Veranstaltungsraum im Hinterhaus). Wie lustvoll war die Weimarer Klassik, wie erotisch die Jenaer Frühromantik? Das Bühnenstück verspricht erhellende Antworten in den Schlafzimmern der Zeit um 1800. Goethe und sein „Bettschatz“ Christiane sollen das Ehebett mehrfach bis zur Reparatur gebracht haben, Caroline Schlegel-Schelling bescheinigten Zeitgenossen eine „politisch-erotische Natur“ und die Schlegel-Brüder sorgten mit ihrer Urform der Kommune für Klatsch und Tratsch in der nahen Universitätsstadt Jena.

Am 30. Oktober um 11 Uhr findet die öffentliche Sonntagsführung „Auf eine Tasse im Hause Kirms“ zum letzten Mail in diesem Jahr statt, ein geführter Hausrundgang mit Besuch der Ausstellung “Teekultur um 1800“, einer Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar (7,50 Euro inkl. einer Tasse Tee nach altem Rezept). Am Reformationstag ist das Museum noch einmal von 11 bis 17 Uhr geöffnet, bevor es bis Ende März 2023 in die Winterpause geht.

Reservierungen und Tickets für Führungen und Theaterstück bei der Tourist-Information Weimar oder beim Restaurant La Tarte/Café du Jardin (0 36 43/2 17 63 10 oder 01 72/8 61 08 99)
Öffnungszeiten Kirms-Krackow-Haus Fr 10-17 Uhr, Sa/So/Reformationstag 11-17 Uhr

Abbildung: Christian Hill als Autor und Darsteller seines Einakters „…als wäre meine Brust ein Badezuber …“, Foto: Victor Malakhov

Noch bis zum Reformationstag ist in diesem Jahr die Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ in der Erfurter Peterskirche geöffnet. Danach geht sie in die Winterpause. Aufgrund großer Beliebtheit will die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) sie auch 2023 wieder zeigen.

Fast 24.000 Gäste konnte die STSG in der laufenden Saison in der Ausstellung zählen. „Wir sind ausgesprochen erfreut, dass wir an das sensationell verlaufene BUGA-Jahr anknüpfen und so viele Menschen für die Ausstellung und nicht zuletzt für das wirklich herausragende romanische Baudenkmal begeistern konnten“, sagt STSG-Direktorin Dr. Doris Fischer. „Und wir danken unserer Partnerin, der Erfurt Tourismus und Marketing GmbH, mit der wir gemeinsam den Öffnungsbetrieb stemmen konnten. Die Peterskirche in enger Verbindung mit der neuen Dauerausstellung im Kommandantenhaus der Zitadelle zu präsentieren, ist eine auch aus Gästesicht sinnvolle Synergie.“

Mit Blick auf die Bundesgartenschau (BUGA) Erfurt 2021 hatte die STSG mit einer 5-Millionen-Euro-Förderung der Thüringer Staatskanzlei die Peterskirche teilrestauriert und die Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ realisiert. Die Ausstellung gibt Einblicke in die Geschichte des Erfurter Petersklosters, macht die Symbolkraft von Klostergärten im Mittelalter erfahrbar und nimmt mit auf eine Reise durch die historischen Parks und Gärten in Thüringen. Etwa 350.000 BUGA-Gäste sahen 2021 die Ausstellung. Viele begeisterte Rückmeldungen veranlassten die STSG, die Ausstellung 2022 weiter zu zeigen. Die wiederum ansehnlichen Besucherzahlen ermutigen zur Planung einer weiteren Saison.

Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“
Klosterkirche St. Peter und Paul in Erfurt
noch bis 31.10.2022
Di-So 10-18 Uhr
Tickets und Shop im Kommandantenhaus
Tickets: 8 Euro, ermäßigt 4 Euro, Familienticket ab 16 Euro
Feierabendticket ab 17 Uhr: 4 Euro

Abbildung: Klosterkirche St. Peter und Paul in Erfurt, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Philipp Hort

 

Im Herzoglichen Park Gotha ist entlang des Westflügels eine neue Wegebeleuchtung installiert worden. Der Weg an der Außenseite des Schlosses ist nun auch in den Abendstunden wieder komfortabel begehbar. Für Sparsamkeit im Energieverbrauch sorgen Leuchtdioden und eine „Clever Light“-Steuerungstechnik mit Bewegungsmeldern. Rund 55.000 Euro hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten dafür investiert.

Der jetzt wieder beleuchtete Weg verbindet die Gaststätte im Pagenhaus an der Nordwestecke des Schlosses mit dem Besucherparkplatz an der Südseite. Die frühere Beleuchtung war defekt und musste ersetzt werden. Aus Gründen der Effizienz wurden die Arbeiten mit der Verlegung von Glasfaserkabeln durch die Telekom AG kombiniert. Zehn Lichtmasten wurden aufgestellt. Die LED-Lampen werden mithilfe von Bewegungsmeldern und einer programmierbaren Steuerungsanlage so reguliert, dass sie nur bei Bedarf ihre volle Leistung zeigen.

Abbildung: Schloss Friedenstein mit Herzoglichem Park Gotha, Foto: Schatzkammer Thüringen, Marcus Glahn

Am vergangenen Samstag wurde auf Schloss Schwarzburg der Ernstfall geübt. Fast 20 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren aus Schwarzburg und Unterweißbach waren im Einsatz in der Schlossanlage. Geprobt wurde der Ablauf im Falle eines Brandes im Hauptgebäude.

Mit der Übung konnte das Löschkonzept erfolgreich bestätigt werden. Die vorhandene Zisterne samt zugehörigen Leitungen und Hydranten gewährleisten Wasser in erforderlicher Menge und mit dem notwendigen Druck für Löscharbeiten. Im Notfall kann auch Wasser aus der Schwarza mithilfe von mobilen Becken zum Schloss hinaufgepumpt werden. Geprobt wurden zudem die Anfahrt und der Ablauf eines möglichen Löscheinsatzes vor Ort.

Die Übung ist ein wichtiger Bestandteil im Rahmen des Brandschutzes. In seiner 900jährigen Geschichte war Schloss Schwarzburg mehrfach von Schlossbränden betroffen, gleich zwei größere Schlossbrände sind für die Jahre 1695 und 1726 belegt. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Eigentümerin der Anlage, begleitete die Übung und dankte den engagierten Feuerwehr-Kameraden für ihre Einsatzbereitschaft und ihre unverzichtbare Unterstützung.

 

Abbildung: Feuerwehrübung auf Schloss Schwarzburg, Foto: STSG, Jana Lorenz

Auf dem Oberschloss Kranichfeld führt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten derzeit Sicherungsarbeiten an Giebeln und einem Brückenpfeiler durch. Die Kosten belaufen sich auf gut 30.000 Euro. Anfang November sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

In luftiger Höhe werden Bogensegmente aus Sandstein  abgenommen und neu aufgesetzt. Sie bilden den Abschluss der Zwerchhausgiebel. Eine Überprüfung hatte ergeben, dass sie nicht mehr fest mit dem Mauerwerk verbunden waren. Außerdem wird der frei stehende Pfeiler im Burggraben stabilisiert. Er trägt seit dem frühen 20. Jahrhundert die Holzbrücke zwischen Vorburg und Burgtor und hatte ebenfalls eine statische Prüfung nicht bestanden.

Foto: Stabilisierungsarbeiten mit Hubkorb am Oberschloss Kranichfeld, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Thomas Schiffer

Das Thüringer Welterbe-Vorhaben „Thüringische Residenzenlandschaft“ geht auf Tournee – PD Dr. Astrid Ackermann und Claudia Schönfeld M.A., Mitarbeiterinnen des Welterbe-Kompetenzzentrums der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, sind in diesen Wochen mit öffentlichen Vorträgen in acht Residenzstädten zu Gast. Am 20. Oktober um 18 Uhr machen sie im Orangenhaus der Herzoglichen Orangerie Gotha Station und berichten über Inhalt und Stand des Antragsverfahrens.

Vor einigen Monaten hat das Land Thüringen den Antrag „Thüringische Residenzenlandschaft“ für die deutsche Kandidatenliste (Tentativliste) zum UNESCO-Welterbe eingereicht. Voraussetzung für die Aufnahme in die Welterbeliste ist der Nachweis eines außergewöhnlichen universellen Werts. Nun sind Schlösser und Residenzen auf der UNESCO-Welterbeliste bereits zahlreich vorhanden – vor allem in Europa. Der Vortrag fragt: Was kann der außergewöhnliche universelle Wert der Thüringischen Residenzenlandschaft für die gesamte Menschheit sein? Was macht die Thüringische Residenzenlandschaft aus und welche Rolle spielen die einzelnen Residenzen darin? Außerdem geben die Referentinnen Einblicke in das Antragsverfahren und die Bedeutung des UNESCO-Welterbes

Vortrag „Die Thüringische Residenzenlandschaft. Der Weg zum UNESCO-Weltererbe“

PD Dr. Astrid Ackermann und Claudia Schönfeld M.A. (Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten)

20. Oktober 2022, 18 Uhr, Gotha, Herzogliche Orangerie, Orangenhaus

 

Abbildung: Mit acht weiteren Residenzschlössern auf dem Weg zum Welterbe – Schloss Friedenstein in Gotha, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Lutz Ebhardt

Das Thüringer Welterbe-Vorhaben „Thüringische Residenzenlandschaft“ geht auf Tournee – Claudia Schönfeld M.A. und PD Dr. Astrid Ackermann, Mitarbeiterinnen des Welterbe-Kompetenzzentrums der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, sind in diesen Wochen mit öffentlichen Vorträgen in acht Residenzstädten zu Gast. Am 19. Oktober um 18 Uhr machen sie im Carl-Schroeder-Saal in Sondershausen Station und berichten über Inhalt und Stand des Antragsverfahrens.

Vor einigen Monaten hat das Land Thüringen den Antrag „Thüringische Residenzenlandschaft“ für die deutsche Kandidatenliste (Tentativliste) zum UNESCO-Welterbe eingereicht. Voraussetzung für die Aufnahme in die Welterbeliste ist der Nachweis eines außergewöhnlichen universellen Werts. Nun sind Schlösser und Residenzen auf der UNESCO-Welterbeliste bereits zahlreich vorhanden – vor allem in Europa. Der Vortrag fragt: Was kann der außergewöhnliche universelle Wert der Thüringischen Residenzenlandschaft für die gesamte Menschheit sein? Was macht die Thüringische Residenzenlandschaft aus und welche Rolle spielen die einzelnen Residenzen darin? Außerdem geben die Referentinnen Einblicke in das Antragsverfahren und die Bedeutung des UNESCO-Welterbes.

 

Vortrag „Die Thüringische Residenzenlandschaft. Der Weg zum UNESCO-Weltererbe“

Claudia Schönfeld M.A. und PD Dr. Astrid Ackermann (Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten)

19. Oktober 2022, 18 Uhr, Sondershausen, Carl-Schroeder-Saal

 

Abbildung: Mit acht weiteren Residenzschlössern auf dem Weg zum Welterbe – Residenzschloss Sondershausen, Foto: Schatzkammer Thüringen, Marcus Glahn

 

Oft sind sie erst auf den zweiten Blick erkennbar – die baulichen Zeugnisse früherer Klöster in Thüringen. Infolge der Reformation wurden die meisten von ihnen aufgegeben. Einst Zentren kulturellen Austauschs und Motoren regionaler Entwicklung, wurden sie in Domänen überführt, überdauerten als Ruinen oder wurden umgebaut. Die Vielfalt der thüringischen Klosterlandschaft nehmen nun die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und das Hennebergische Museum Kloster Veßra mit einer gemeinsamen Tagung in den Blick.

Unter dem Titel „Die Klosterlandschaft Thüringen zwischen europäischen Ordensnetzwerken und regionaler Wirkungssphäre“ geht es im Rahmen des diesjährigen Herbstsymposions der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten am 21. und 22. Oktober 2022 in Kloster Veßra um Aspekte der mittelalterlichen Klosterkultur, aber auch um den Umgang mit Klöstern bis in die Gegenwart. Die Vorträge thematisieren anhand von Beispielen die Klosterlandschaftsforschung, Klosterbibliotheken, das Hausklosterwesen und das Stiftergedenken und geben Einblicke in Klosternetzwerke der Gegenwart und moderne Vermittlungsansätze. Für den Festvortrag konnten die Veranstalter Thomas Handgrätinger OPraem aus der Abtei Windberg gewinnen, den emeritierten Generalabt des Prämonstratenserordens. Er wird über das Klosterleben in der Gegenwart und seine historischen Hintergründe sprechen.

Das Programm richtet sich sowohl an ein Fachpublikum als auch an allgemein Interessierte. Am zweiten Tag führt eine Exkursion unter fachkundiger Führung in die früheren Klosteranlagen Trostadt und Paulinzella

Herbstsymposion „Die Klosterlandschaft Thüringen zwischen europäischen Ordensnetzwerken und regionaler Wirkungssphäre“

  1. und 22. Oktober 2022, Kloster Veßra

Programm und Anmeldung unter https://event.thueringerschloesser.de/aktuelles/herbstsymposion/

E-Mail: veranstaltungen@thueringerschloesser.de

 

Abbildung: Kloster Veßra in Südthüringen, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Hajo Dietz Luftbildfotografie