Aufgrund der aktuellen Wettervorhersagen sperrt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten bis einschließlich 19. Februar ihre Parkanlagen und warnt vor dem Betreten. Trotz sorgfältig durchgeführter Baumpflege können durch die anstehenden Stürme ganze Bäume entwurzelt werden oder große Äste ausbrechen. Gefahr geht aber auch von den Burgen und Schlössern mit ihrem baumbestandenen Umfeld und den teils sehr großen Dächern aus. Hier können sich Ziegel oder Schieferplatten lösen und zu Boden gehen. Die Warnung betrifft deshalb auch den Aufenthalt in der Nähe der Gebäude.

Diese Parkanlagen gehören zum Bestand der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten:

Schlosspark Altenstein in Bad Liebenstein

Dornburger Schlösser und Gärten

Herzoglicher Park Gotha

Fürstlich Greizer Park

Schlosspark Molsdorf

Schlosspark Heidecksburg in Rudolstadt

Terrassengarten Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden

Schlossgarten Schwarzburg

Schlosspark Sondershausen

Garten am Kirms-Krackow-Haus in Weimar

Schlosspark Wilhelmsthal bei Eisenach

 

Abbildung

Sturmschaden im Schlosspark Altenstein im Herbst 2021, Foto: STSG, Toni Kepper

Im Herzoglichen Park Gotha werden derzeit Baumpflegearbeiten und einzelne Fällungen durchgeführt. Es handelt sich um die Fortsetzung bereits im vergangenen Jahr begonnener Maßnahmen. Im Mittelpunkt stehen schwerwiegende Schäden durch Trockenheit. Äste und ganze Bäume sterben dadurch ab und werden so zum Sicherheitsrisiko.

Bei den laufenden Pflegemaßnahmen mussten im Januar und im Februar 2022 bisher sieben abgestorbene Buchen gefällt werden. Bei vier Bäumen wurde die vertrocknete Krone bis auf den Stamm eingekürzt. An weiteren Bäumen wurde Totholz entfernt und es wurden Kronensicherungen eingebaut. Die Arbeiten werden von einer qualifizierten Baumpflegefirma ausgeführt. Vor und während der Pflegemaßnahmen werden die Bäume auch im Winter auf etwaige Nisthöhlen und tierische Bewohner kontrolliert. Gefällte Bäume werden nicht immer komplett entfernt. An einigen Stellen werden die Reste toter Bäume vor Ort belassen und bieten weiter Lebensraum und Nistmöglichkeiten für Tiere.

Wie in allen ihren Gartendenkmalen führt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten im Herzoglichen Park Gotha regelmäßig Baumkontrollen durch. Die Schadenserfassungen bilden die Grundlage für notwendige Eingriffe. Aufgrund seiner geographischen Lage gehört der Park zu den Anlagen, die besonders stark unter den langen Trockenperioden der Jahre vor 2021 gelitten haben. Zusätzlich sind Schäden durch das Sturmtief Ignaz entstanden.

Insgesamt gibt es im Herzoglichen Park Gotha rund 3.500 Bäume. Hauptbaumart ist die heimische Rotbuche, die besonders anfällig für Trockenschäden ist. Aus Sicht der Gartendenkmalpflege und des Naturschutzes ist es geboten, Bäume im Park so lange wie möglich zu erhalten. Allerdings gilt im Zweifelsfall in den öffentlich zugänglichen Anlagen: Sicherheit geht vor.

 

Abbildungen:

– Fällung einer abgestorbenen Rotbuche im Herzoglichen Park Gotha, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Jens Scheffler
– Erhaltung eines abgestorbenen Rotbuchenstamms als Lebensraum für den Artenschutz, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Jens Scheffler

 

Eine großzügige Spende in Höhe von 20.000 Euro übergaben die Stiftung Bürger für Thüringer Schlösser und Burgen und die Sparkassenstiftung der Wartburg-Region heute auf dem Altenstein bei Bad Liebenstein an die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Mit der Spende wird die Wiederherstellung der stark verwitterten Greifenbank am Fuß des Blumenkorbfelsens im Schlosspark Altenstein unterstützt.

 

Bürgerstiftung und Sparkassenstiftung starteten Ende 2020 gemeinsam die erfolgreiche Spendenaktion. Vereinbart war, dass die Sparkassen-stiftung den Betrag verdoppelt, wenn die Bürgerstiftung 10.000 Euro an Spenden für die Greifenbank sammelt. Dieses Spendenziel wurde innerhalb knapp eines Jahres erreicht. Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, ist beeindruckt über die große Spendenbereitschaft und kündigt den zügigen Einstieg in die Arbeiten an: „Dank des großen bürgerschaftlichen Engagements kann die Wiedererrichtung der Greifenbank nun tatsächlich in die Umsetzung gehen. Daran hat die wegweisende Spendenaktion der Stiftung Bürger für Thüringer Schlösser und Burgen mit der Sparkassenstiftung der Wartburg-Region einen wesentlichen Anteil. Auch das Sammeln unzähliger Einzelspenden durch den Förderverein Altenstein-Glücksbrunn e.V. hat zu überraschenden Summen geführt. Beide Spendenaktionen zeigen, wie den Menschen in der Region das Kleinod am Herzen liegt und dass sie auch die Gäste dafür begeistern können.“

 

Bereits 2019 war anhand historischer Bilder ein Gips-Modell der halbrunden Bank samt Zierelementen angefertigt worden. Nun folgt anhand des Modells die Wiederherstellung der Greifenbank durch Steinbild-hauer und ein hochwertiges Kunstgussverfahren. Nach der Auswahl geeigneter Fachfirmen sollen bis zum Jahresende 2022 die Steinmetzarbeiten abgeschlossen werden. Der namengebende Greifenschmuck der Bank wird im Kunstgussverfahren mit anschließender Nachbearbeitung gefertigt. Am historischen Standort soll die rekonstruierte Greifenbank dann im Sommer 2023 ihren angestammten Platz in einer Felsnische am Fuß des Blumenkorbfelsens zurückerhalten. In der ersten Jahreshälfte 2023 wird dafür zuvor noch ein neues Fundament am historischen Standort gegossen, und die hellen Farbfassungen werden am Ort aufgetragen. Zusammen mit der Bank wird abschließend auch die Bepflanzung wiederhergestellt, die ursprünglich den sentimentalen Charakter unterstrich. Die erhaltenen Fragmente der verwitterten Greifenbank werden abgebaut, konserviert und eingelagert.

Die Greifenbank im Altensteiner Schlosspark entstand um 1802 als Teil des Blumenkorbensembles. Die von Greifen und gefiederten Füßen gezierte Bank erinnert an die kurz zuvor verstorbene Herzogin Charlotte Amalie von Sachsen-Meiningen. Die Rückenlehne des klassizistischen Denkmals nach Vorbild antiker Grabbänke zierte eine Bildnisbüste der Herzogin. Ein Abguss der erhaltenen Büste wird auch zukünftig das Ensemble komplettieren. Greifenbank und Blumenkorbfelsen bilden zusammen eine der Parkszenerien, die den 160 Hektar großen Schlosspark um die Sommerresidenz der Herzöge von Sachsen-Meiningen seit seiner Anlegung um 1800 prägen.

Für die Wiederherstellung der Greifenbank werden insgesamt knapp 95.000 Euro benötigt. Mit der heute übergebenen Spende von Bürger-stiftung und Sparkassenstiftung über 20.000 Euro wird das Projekt nun insgesamt durch zahlreiche Spenden in einer Gesamthöhe von knapp 65.000 Euro unterstützt, darunter auch umfangreiche Spenden des Fördervereins Altenstein-Glücksbrunn e.V.

Abbildung: Spendenübergabe mit Bad Liebensteins Bürgermeister Dr. Michael Brodführer, Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, (v.l.n.r.), Prof. Dr. Helmut-Eberhard Paulus, Vorsitzender der Stiftung Bürger für Thüringer Schlösser und Burgen, Reinhard Krebs, Landrat des Wartburg-Kreises, und Tino Richter, Vorstand der Wartburg-Sparkasse, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Franz Nagel