Am 16. September um 18 Uhr spricht auf Schloss Schwarzburg Stephan Zänker, Geschäftsführer des Weimarer Republik e. V., über das Haus der Weimarer Republik und kommt ins Gespräch mit Mitgliedern des Fördervereins Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e. V. über die Bezüge zwischen beiden Orten im Hinblick auf Geschichte und Gegenwart der Demokratie.

Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe „Schloss Schwarzburg – Denkort der deutschen Geschichte“ der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und findet im Emporensaal im Schloss-Hauptgebäude statt.

Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung über die Museumskasse im Torhaus ist erforderlich (T: 03 67 30 – 39 96 30). Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Es gelten die zum Zeitpunkt der Veranstaltung gültigen Hygienevorschriften. Der Zugang erfolgt über das nördliche Treppenhaus.

Donnerstag, 16. September 2021, 18 Uhr, Schwarzburg, Schloss-Hauptgebäude

https://event.thueringerschloesser.de/schloss-schwarzburg-denkort-der-demokratie/veranstaltungen/

Eine Zeitreise ins Erfurter Peterskloster des Mittelalters bietet am 16. September um 17 Uhr der Historiker und Kunsthistoriker Tim Erthel in der Peterskirche. Im Rahmen der Vortragsreihe der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten spricht er über Baugestalt und Ausstattung der über Thüringen hinaus bedeutenden Anlage.

Auf Grundlage intensiver jüngster Forschungen vermittelt Erthel eine Vorstellung von der einst weitläufigen und prächtigen Anlage, die bis auf Teile der Kirche vor gut 200 Jahren größtenteils verlorenging. Vor allem zur Klosterkirche konnten in den letzten Jahren durch bauhistorische Untersuchungen spannende Erkenntnisse zur Baugeschichte und Baugestalt gewonnen werden. Im Vortrag werden zum Teil bisher unbekannte Bild- und Schriftquellen erstmals der Öffentlichkeit präsentiert, die Auskunft über die frühere Kirchenausstattung geben.

Die Peterskirche liegt im BUGA-Areal des Petersbergs. Für den Zugang wird deshalb ein gültiges BUGA-Ticket benötigt. Kontaktdaten werden erfasst. Die Teilnehmerzahl ist auf 60 Personen begrenzt. Der Zugang erfolgt an der Nordseite, gegenüber der Defensionskaserne. Anders als die früheren Vorträge beginnt die Veranstaltung bereits um 17 Uhr.

Die Vortragsreihe ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“, einem Beitrag der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten zur BUGA Erfurt 2021.

www.thueringerschloesser.de/museum-paradiesgaerten/

Tim Erthel M.A.

„Baugestalt und Ausstattung des Erfurter Petersklosters im Mittelalter. Neueste Forschungsergebnisse“

Donnerstag, 16. September 2021, 17 Uhr, Erfurt, Peterskirche

Abbildung: Erhaltenes Zeugnis mittelalterlicher Frömmigkeit an der Erfurter Peterskirche: der Schmerzensmann, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Philipp Hort

 

Auf den Dornburger Schlössern stellt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten am Tag des offenen Denkmals Kunst und Musik in den Mittelpunkt. Um 14 Uhr eröffnet die Ausstellung „Werden und Vergehen. Positionen der Gegenwartskunst“, um 17 Uhr spielt im Alten Schloss das Trio „Trois Vents“ Kompositionen aus dem 18. und 20. Jahrhundert.

In der gemeinsam mit dem Verband Bildender Künstler Thüringen e.V. veranstalteten Ausstellung „Werden und Vergehen“ präsentierten 16 Künstlerinnen und Künstler Ergebnisse eines dreitägigen Pleinairs, das über die Pfingsttage auf den Dornburger Schlössern stattfand. Das Thema greift Fragen nach dem Kreislauf der Natur und der Einbettung des Menschen in diesen immerwährenden Zyklus auf. Die Arbeiten behandeln – oft mit engen persönlichen Bezügen – vielfältige Aspekte der Beziehung zwischen Mensch und Natur. Zeichnungen, Malereien, Fotografien, Collagen, Installationen, plastische Arbeiten und vieles mehr zeigen die ganze Bandbreite künstlerischer Medien. Die Ausstellung ist nach „Prunk und Pracht“ (2019) sowie „Teilen und Haben“ (2020) das dritte Projekt, das der Verband Bildender Künstler Thüringen e. V. und die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten gemeinsam auf den Dornburger Schlössern realisieren. Um 14 Uhr wird die Ausstellung auf dem Platz vor dem Renaissanceschloss eröffnet. Anschließend gibt es Führungen für Kleingruppen mit Künstlern und dem Kuratorenteam.

Im Alten Schloss Dornburg, sonst nur im Rahmen von Führungen zugänglich, bieten um 17 Uhr drei Solobläser der Staatskapelle Weimar ein außergewöhnliches Klangerlebnis. Klarinettist Jan Doormann, Oboistin Brigitte Horlitz und Fagottist Marco Thinius spielen als Trio „Trois Vents (Drei Winde)“ kammermusikalische Werke von Jacques Ibert (1890 – 1962), Alessandro Besozzi (1702 – 1793), Erwin Schulhoff (1894 – 1942), Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) und Henri Tomasi (1901 – 1971). Die drei Instrumente erzeugen Klänge mit Rohrblättern und entfalten damit im Ensemble eine besondere Wirkung. Eintritt: 15 Euro. Anmeldungen für das Konzert unter 036427-215130 oder -35. Impf- bzw. Genesenen- oder Testnachweis notwendig (3-G-Regel), vor Ort keine Testmöglichkeit.

 

Sonntag, 12. September 2021, Dornburger Schlösser

14 Uhr Ausstellungseröffnung vor dem Renaissanceschloss, anschließend Führungen

17 Uhr Konzert mit „Trois Vents“ im Alten Schloss (15 Euro, Zutritt nach 3-G-Regel)

 

Abbildungen

– Dornburger Schlösser im Spätsommer, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Fanny Rödenbeck

– Der Künstler Matthias Richter baut seine „Alchimistische Küche“ im Dornburger Rokokoschloss auf, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Christian Hill

 

Eine Brücke zwischen der musikhistorisch bedeutsamen Sommerresidenz Schloss Altenstein in Bad Liebenstein und der Kulturstadt Weimar schlagen die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Eine hochrangige Sammlung von Brahmsiana wurde am 6. September in die Obhut des bei der Hochschule angesiedelten Thüringischen Landesmusikarchivs übergeben.

Über Jahrzehnte zusammengetragen haben die Sammlung die renommierten Brahms-Spezialisten Prof. Renate Hofmann und Prof. Kurt Hofmann. Vor einigen Jahren haben sie der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten die Sammlung zum Geschenk gemacht, zusammen mit einer umfangreichen Kollektion von Snuff Bottles und Ostasiatika. Ein großer Teil dieser umfangreichen „Renate-und-Kurt-Hofmann-Sammlung ‚Schloss Altenstein‘“ wird in dem noch in Sanierung befindlichen Schloss Altenstein in zwei bereits fertiggestellten Ausstellungskabinetten gezeigt – die empfindlicheren Exponate freilich als Faksimiles.

Die kostbaren Brahmsiana, großenteils Archivalien, Fotos und Autographen, benötigen spezielle konservatorische Bedingungen, die auf Schloss Altenstein derzeit nicht gegeben sind. Daher haben sich die Schenkenden und die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten gemeinsam entschlossen, die Brahmsiana im Thüringischen Landesmusikarchiv als Depositum zu lagern, wo sie auch für die Forschung zugänglich gemacht werden. Die Übergabe vollzogen am Montag Dr. Doris Fischer, die Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, und der Präsident der Hochschule Prof. Dr. Christoph Stölzl sowie der Leiter des Thüringischen Landesmusikarchivs Dr. Christoph Meixner im Beisein des Sammlerpaars im Rahmen einer musikalisch umrahmten Feierstunde.

 

Die Brahmsiana-Sammlung

Die von Prof. Renate Hofmann und Prof. Kurt Hofmann mit Leidenschaft und Expertise zusammengetragene Brahmsiana-Sammlung umfasst plastische Werke, Bilder, Fotografien und Dokumente, die das Wirken des Komponisten und seine Beziehungen zu Künstlern und Förderern belegen. Zu den Schätzen gehören beispielsweise Brief-Autographen von Brahms an Künstler wie Richard Mühlfeld, Porträts von Georg II., der Freifrau von Heldburg und zahlreicher Künstler, Notendrucke, Programmzettel und vieles mehr. Eine Zimelie stellt etwa ein Exemplar des von Max Klinger gestalteten Bandes „Brahms-Phantasie“ dar, das 1894 in limitierter Auflage erschienen war und Brahms kurz vor seinem Altenstein-Besuch erreichte.

Viele der musikhistorisch und kulturgeschichtlich bedeutsamen Zeugnisse belegen die engen Beziehungen zwischen Brahms und dem Herzogshaus und die Wertschätzung des Komponisten für die von Georg II. geleiteten und geförderten künstlerischen Aktivitäten. Vor allem die von Brahms auf dem Altenstein geschriebenen Briefe spiegeln wider, dass das Gastgeberpaar eine anregende Atmosphäre für den Künstlerbesuch zu schaffen wusste.

Ein Teil der Sammlung wird seit 2017 im Ausstellungs-Kabinett auf Schloss Altenstein präsentiert. Sämtliche konservatorisch anspruchsvolle Exponate wurden bereits damals für die Ausstellung faksimiliert und die Originale gesichert aufbewahrt. Mit der zeitweiligen Übergabe des Sammlungskonvoluts als Depositum in das Thüringische Landesmusikarchiv stehen die Brahmsiana der „Renate-und-Kurt-Hofmann-Sammlung ‚Schloss Altenstein‘“ nun auch in professioneller archivalischer Betreuung der Forschung zur Verfügung.

 

Brahms und Schloss Altenstein

Johannes Brahms gehörte zu den prominentesten Gästen auf Schloss Altenstein. Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen und seine Frau Helene Freifrau von Heldburg pflegten engen Kontakt zu dem Komponisten, ähnlich wie zu zahlreichen anderen Künstlern. 1894 folgte Brahms der mehrfach unterstrichenen Einladung auf den Altenstein und verbrachte mehrere Tage dort. Gleich am Abend der Ankunft führte Brahms gemeinsam mit dem Klarinettisten Richard Mühlfeld, bestallt am Meininger Hof und international gefragt, zwei im Sommer zuvor komponierte Sonaten für Klarinette und Klavier auf. Auch an den folgenden Abenden wurde auf höchstem Niveau in kleinstem Kreis musiziert, Gespräche drehten sich um Musik und Literatur.

Am 17. November schrieb Brahms an Clara Schumann und schwärmte vom Altenstein: „Hier vergeht ein Tag nach dem andern so leicht und schön, daß man schwer zum Abfahren kommt. […] Wie liebenswürdig aber die Herrschaften sind, ist schwer zu sagen – aber leicht und schön zu genießen.“ Am 18. November fuhr Brahms nach Meiningen, wo er noch einmal im Schloss übernachtete, bevor er zurück nach Wien reiste. Es folgte ein weiterer kurzer Aufenthalt 1895, als Brahms sich während eines Musikfests in Meiningen aufhielt.

 

Foto

– Übergabe der Sammlung an das Thüringische Landesmusikarchiv: Dr. Christoph Meixner, Prof. Renate Hofmann, Prof. Kurt Hofmann, Dr. Doris Fischer, Prof. Dr. Christoph Stölzl (v.l.n.r.), Foto: Thomas Müller