Im Fürstlich Greizer Park hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) die Entschlammung des rund 8 Hektar großen Parksees abgeschlossen. Der letzte Schlamm wurde heute symbolisch mit Schaufeln aus dem abgelassenen Parkseebett ausgehoben. Als nächstes werden Ufer saniert und 60 Bäume nachgepflanzt. Im Herbst wird der See wieder befüllt. Gut 3,3 Millionen Euro kostet die Parksee-Revitalisierung, gefördert vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Rahmen des Programms „Anpassung urbaner und ländlicher Räume an den Klimawandel“ mit 3 Millionen Euro und das Land Thüringen mit 330.000 Euro.

Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, freut sich über den Meilenstein: „Der Parksee gehört zu den zentralen Gestaltungselementen des historischen Gartendenkmals und hat zugleich eine große ökologische Bedeutung. Die Entschlammung war dringend nötig, damit der See diese beiden Funktionen weiter erfüllen kann. Das ist nur dank der umfangreichen Förderung vom Bund und Land möglich geworden, dafür sind wir sehr dankbar.“

Über 15.000 Tonnen entwässerter Schlamm wurden binnen eines Jahres durch die beauftragte Firma abtransportiert. Der Schlamm wurde zunächst per Amphibienfahrzeug mit einem Saugrüssel aus dem See gepumpt und mit Schwimmschläuchen zu einer Aufbereitungsanlage am Nordufer befördert. Dort wurde ihm das Wasser entzogen und wieder in den See geleitet. Die Schlammpellets wurden zu einer Deponie abtransportiert. Ende 2024 wurde dann das Wasser abgelassen, per Bagger wurden die ufernahen Bereiche entschlammt. In den nächsten Schritten stehen jetzt noch die Sanierung von geschädigten Uferabschnitten, Nachpflanzungen von 30 Bäumen am Ufer und der Lückenschluss in der Seufzerallee mit 30 Linden-Nachpflanzungen an.

Auch STSG-Gartenreferent Dietger Hagner ist zufrieden mit dem Fortgang des Projekts: „Die Parksee-Revitalisierung ist das größte Projekt, das wir in einem Gartendenkmal der STSG bisher umgesetzt haben. Und es geht reibungslos voran, die Zielgerade ist bereits in Sicht. Die Entschlammung war der größte und für das Gleichgewicht des Sees entscheidende Teil, immerhin haben wir das Wasservolumen wieder fast verdoppelt. Ein besonderer Dank gilt den Mitarbeitern der beauftragten Firma vor Ort, die auch bei Hitze, Regen und Kälte unermüdlich an der Mammutaufgabe die Schlammablagerungen in dem mehrere Hektar umfassenden Parksee abzutragen gearbeitet haben. Jetzt starten wir direkt mit der Ufersanierung.“

Die Entschlammung dient dem ökologischen Gleichgewicht des Parksees. Über die vergangenen Jahrzehnte hatte sich im Parksee so viel Sediment und Pflanzenmaterial angesammelt, dass er etwa die Hälfte seiner ursprünglichen Tiefe verlor. Durch das geringe Wasservolumen erhöhte sich die Anfälligkeit für Temperaturschwankungen. Außerdem reicherten sich Nährstoffe an, was beispielsweise Blaualgenbefall begünstigte. Der See konnte Umwelteinflüsse und Temperaturschwankungen weniger gut abfedern und die Gefahr des sogenannten Umkippens stieg. Dieses Problem wird mit der Entschlammung deutlich verringert, wohl erstmals seit 150 Jahren.

Joachim Beiler vom Auftragnehmer Verbiro GmbH sowie Parkverwalter Mario Männel, Gartenreferent Dietger Hagner und Bauabteilungsleiterin Silvia Wagner von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (v.l.n.r.) mit den letzten Eimern Schlamm aus dem Parksee, Foto: STSG, Franz Nagel

Am Torhaus auf der Burg Ranis laufen Gerüstbau und erste Bauarbeiten derzeit parallel. In den letzten Tagen wurde dem fast fertigen Gerüst ein Schutzdach aufgesetzt, gleichzeitig sind die Handwerker schon in mehreren Bereichen des Baudenkmals aktiv. Das Torhaus wird im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) für rund 6 Millionen Euro saniert.

Unter dem Schutzdach soll der Dachstuhl vollständig saniert werden. Das Holz dafür liegt schon zur Trocknung auf Lager. Abschnittweise wird für die Sanierung die alte undichte Schieferdeckung entfernt. Zuerst nehmen die Dachdecker einen Teil des Schiefers im Bereich des großen hofseitigen Renaissancegiebels ab. Dort haben Steinmetze begonnen, die steinernen Schmuckelemente des Giebels abzunehmen und zu sichern. Danach wird der Giebel vorsichtig rückgebaut und im Lauf der Sanierungsmaßnahmen neu aufgemauert, bevor der Bauschmuck zurückkehren kann. Im Inneren des komplexen Gebäudes haben Zimmerleute Abstützungen eingebaut, um desolate Decken und Wände bis zu ihrer Bearbeitung vor Erschütterungen zu schützen. Im Südturm haben Rohbauspezialisten ein Gewölbe freigelegt und bereiten gerade dessen Sanierung vor.

Die Ursprünge des Torhauses der Burg Ranis reichen bis in das 12. Jahrhundert zurück. Über viele Generationen wuchs das Torhaus aus verschiedenen Gebäudeteilen zusammen, große Teile stammen noch aus dem späten 15. Jahrhundert. Ein undichtes Dach, eindringende Feuchtigkeit, die Alterung und frühere unsachgemäße Umbauten haben zu großen Schäden an der Baukonstruktion geführt. 2019 musste bereits der nördliche Renaissancegiebel an der Westfassade notgesichert werden. Mit den Mitteln des SIP I ist jetzt die grundlegende statische Sicherung des Kulturdenkmals möglich, in dem sich bis heute Spuren aus 800 Jahren Burggeschichte finden.

Das SIP I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von 200 Millionen Euro, die Bund und Land jeweils zur Hälfte bereitstellen. Mit diesem Programm kann die STSG in den nächsten Jahren wesentliche Sanierungsschritte für viele ihrer Liegenschaften erreichen. Das SIP I ist in 23 Einzelprojekte in Kulturdenkmalen in ganz Thüringen aufgeteilt, die unabhängig voneinander vorangetrieben werden.

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Burg Ranis, Torhaus mit Gerüst und Schutzdach, Foto: STSG, Petra Hinreiner

 

Im Schlosspark Altenstein hat die Frühjahrsbepflanzung begonnen. Fast 9.000 eigens in einer Treffurter Gärtnerei gezogene Pflanzen bringt das Parkpflegeteam der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten in die Beete am Schloss und am Hofmarschallamt. Bis Pfingsten schmücken die farbenprächtigen Stiefmütterchen, Hornveilchen und Gänseblümchen den Innenpark, darunter auch das berühmte Teppichbeet. Dann folgt die Sommerbepflanzung.

Abbildungen: Frühjahrsbepflanzung im Schlosspark Altenstein, Foto: STSG, Toni Kepper

Auf der Burg Weißensee ist die Turmhaube des Palasturms fertig saniert. Zum krönenden Abschluss wurde der historische Turmknopf mit neuer Wetterfahne wieder aufgesetzt. Neben Restarbeiten steht nun noch der Einbau einer Treppe ins Innere der Turmhaube an. Im Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG), finanziert von Bund und Land, werden rund 1,1 Millionen Euro in das Vorhaben investiert.

Im Frühjahr 2024 begann die Sanierung der historischen Turmhaube. Im Mittelpunkt stand die Holzkonstruktion aus dem 16. Jahrhundert. Dabei kamen auch historische Handwerkstechniken zum Einsatz. Vieles von der historischen Bausubstanz konnte dabei erhalten werden, nur schadhafte Teile wurden ausgetauscht. Nach der Sanierung des Dachstuhls wurde die Haube mit rund acht Tonnen Schiefer neu eingedeckt.

Dr. Doris Fischer, Direktorin der STSG, freut sich über den Abschluss der Haubensanierung: „Endlich hat der Palasturm wieder ein angemessenes Dach. Der Turmschaft ist seit fast zehn Jahren buchstäblich gerettet, aber damals fehlte schlicht das Geld für die Turmhaube, die jahrzehntelang nur provisorisch gesichert war. Mit dem Sonderinvestitionsprogamm I von Bund und Land konnten wir jetzt endlich diesen abschließenden Schritt gehen, der wichtig für das Denkmal ist und vor allem auch eine besondere Fernwirkung hat. Die Turmhaube steht damit auch symbolisch für die Dringlichkeit des Förderprogramms und zeigt, welche Erfolge sich mit richtig eingesetzten Investitionen in kurzer Zeit einstellen.“

Projektleiter Jörg Kirsten von der STSG blickt auf die anspruchsvollen Bauarbeiten zurück: „Nach gut einem Jahr ist die Turmhaube jetzt saniert, alles lief reibungslos. Das verdanken wir vor allem den beauftragten Planern und den Handwerkern, die Wind und eisigen Temperaturen getrotzt und mit sichtlich viel Freude am Erhalt der alten Konstruktion gearbeitet haben. Eine Baustelle in mehr als 20 Metern Höhe birgt so manche Herausforderung für die beteiligten Firmen. Wir freuen uns, dass alles so gut geklappt hat und wir gemeinsam den Turmknopf als sichtbares Zeichen wieder aufsetzen können.“

Der Turmknopf war zu Beginn der Sanierung abgenommen worden. In den letzten Monaten wurde er in der Metallwerkstatt restauriert. In einer Hülse wurden dabei Dokumente aus der Zeit von 1868 bis 1982 gefunden, darunter auch eine Fünf-Millionen-Mark-Reichsbanknote von 1923. Die historischen Dokumente wurden vor dem Wiederaufsetzen wieder in den Knopf eingelegt. In einer zweiten Dokumentenhülse wurden Zeugnisse der heutigen Zeit ergänzt, darunter eine Chronik zur Baugeschichte der Burg im 20. Jahrhundert und ein Münzsatz mit Sonderprägung des Münzfreunde Weißensee e.V.

Auch wenn die Turmhaube nun saniert ist, geht es mit den Bauarbeiten auf der Burg Weißensee weiter. Im Inneren des Palasturms wird noch eine Treppe bis direkt unter die Haube ergänzt, die Vorbereitungen dafür haben im letzten Jahr begonnen. In einem weiteren SIP-I-Projekt wird in der Burganlage ein rund 50 Meter langer Abschnitt der Ringmauer saniert. Dabei entsteht an der Stelle einer historischen Maueröffnung ein zweiter Fluchtweg für die Burganlage. Auch dafür laufen die Bauarbeiten bereits seit letztem Jahr.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen. Auf der Burg Weißensee werden zwei Projekte umgesetzt, die Sanierung der historischen Turmhaube des Palasturms und die Sanierung eines Abschnitts der Ringmauer. Insgesamt stehen dafür rund 3 Millionen Euro bereit.

Abbildung: Restaurierter Turmknopf mit Wetterfahne auf dem Palasturm, Foto: STSG, Tino Trautmann

Der Garten des Kirms-Krackow-Hauses in Weimar erhält eine umfassende Frischekur. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) lässt Gehölze und Stauden nachpflanzen und die Wege erneuern. Rund 20.000 Euro wendet die STSG für die Arbeiten auf. Während der Arbeiten bleibt der beliebte Garten in der Jakobstraße vom 10. bis 14. März geschlossen, je nach Witterung soll er ab 15. März wieder zugänglich sein.

Sämtliche Gartenwege erhalten eine neue beigefarbene Deckschicht. Die Eingrenzungen der Rasenflächen mit kleinen Buchbaumhecken werden nach historischer Vorlage komplettiert. An den Obstbaumspalieren entlang der Gartenmauer werden historische Apfelsorten nachgepflanzt, auch Stauden am barocken Gartenpavillon werden erneuert. Außerdem wird im Innenhof ein abgestorbener Birnbaum ersetzt.

Das Kirms-Krackow-Haus war zur Goethezeit ein Treffpunkt der Weimarer Gesellschaft. Besonderen Wert legten die Eigentümer, die Hofbeamten Karl und Franz Kirms, auf ihren Garten. Franz Kirms ging dort der Blumenzucht nach, er war als Fachmann unter Blumisten gefragt. Heute ist der kleine historische Garten ein beliebter Aufenthaltsort abseits des städtischen Trubels. Weitere Attraktionen im Anwesen sind das Museum mit Dauer- und Sonderausstellungen (April bis Oktober), das Café Lieblingsgarten und das Weimarer Kabarett.

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Erneuerungsarbeiten im Garten des Kirms-Krackow-Hauses, Foto: STSG, Frank Bergmann

 

Im Schlosspark Sondershausen hat es erneut eine Brandstiftung gegeben. Der Brand am barocken Parkwächterhaus wurde von einer Passantin am frühen Freitagmorgen bemerkt, der Brand konnte von der Feuerwehr zügig gelöscht werden. Um an den Brandherd zu gelangen, musste ein Teil der Fassade geöffnet werden. Nun ermittelt die Polizei. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat Notsicherungen eingeleitet und dankt der aufmerksamen Spaziergängerin und den Kameraden von der Feuerwehr für ihren schnellen Einsatz.

Wiederholt kam es in den vergangenen Jahren zu Brandstiftungen an Bäumen des Schlossparks und am Parkwächterhaus. Auch wenn die Feuerwehr Schlimmeres verhindern konnte, entstanden erhebliche Schäden an alten Bäumen und dem Gebäude.

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Feuerwehreinsatz am Parkwächterhaus, Foto: STSG, Henry Märtens

Auf der Wasserburg Kapellendorf ist seit Anfang 2025 die Verantwortung für das Baudenkmal und der Betrieb in den Händen der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) vereint. Die Stadt Erfurt hatte sich im vergangenen Jahr als Museumsbetreiberin aus der Wasserburg zurückgezogen, nachdem die STSG als Eigentümerin die Kemenate aus baulichen Gründen vorübergehend sperren musste. Seit den 1990er Jahren hatte die Kulturdirektion der Stadt Erfurt dort ein Burgmuseum als Außenstelle der Erfurter Geschichtsmuseen betrieben.

Dr. Christian Horn, Kulturdirektor der Stadt Erfurt, erläutert den Schritt: „Einige Burgen in der weiteren Umgebung Erfurts sind eng mit der Stadtgeschichte verflochten, so auch die Wasserburg Kapellendorf. Diese Verbindung hat die Stadt bewogen, in Kapellendorf eine museale Außenstelle zu betreiben. Seit längerer Zeit standen wir vor der Frage, mit größerem finanziellen Aufwand die Dauerausstellung auf neue Füße zu stellen oder den Betrieb einzustellen. Nachdem im vergangenen Jahr baulicher Sanierungsbedarf ein Ende des bisherigen Rundgangs nötig machte, haben wir uns für die Aufgabe des Standorts entschieden.“

Die STSG hat inzwischen begonnen, das Vermittlungsangebot vorrangig im Außengelände auf dem Burghof auszubauen. Dazu gehören ein Infopavillon, regelmäßige öffentliche Führungen und Veranstaltungen in der warmen Jahreszeit. Informationen zur Burg und eine Filmstation finden Gäste in der Steinkammer im Untergeschoss der Kemenate. Zudem engagiert sich der Förderverein für Wasserburg und Kapellendorf e.V. auf vielfältige Weise. Vereinsmitglieder betreiben an ausgewählten Wochenenden ein saisonales Burgcafé und unterstützen die Aktivitäten der STSG mit Führungen.

Dr. Doris Fischer, Direktorin der STSG, blickt auf das Potential der Burganlage: „Die Wasserburg Kapellendorf ist ein einmaliger Schatz vor allem dank ihrer Bausubstanz. Es ist eine Burg mit Jahresringen, man kann wie sonst kaum irgendwo die Entwicklung vom Hochmittelalter über das Spätmittelalter in die frühe Neuzeit sehr anschaulich ablesen. Das wollen wir stärker ins Bewusstsein rücken und konzentrieren uns vor allem auf den Außenbereich. Natürlich haben wir auch das Ziel, die bisherigen Museumsbereiche wieder zu präsentieren, das bedarf aber einiger vorbereitender Arbeiten. Der Stadt Erfurt danke ich für die gute Zusammenarbeit auf der Wasserburg über drei Jahrzehnte – ebenso dem Förderverein für seine Identifikation und sein großes Engagement.“

Die bisherigen Museumsräume in den Obergeschossen der Kemenate werden auf absehbare Zeit nicht zu besichtigen sein. Zwar ist die Dachinstandsetzung inzwischen abgeschlossen, jedoch stehen noch Arbeiten an der hölzernen Innenkonstruktion und der haustechnischen Ausstattung an. Gebaut wird demnächst auch am angrenzenden Prinzessinnenbau. Dort steht im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms I der STSG eine Sanierung der Außenhülle einschließlich Dach und Statik an.

Die Wasserburg Kapellendorf entstand im 12. Jahrhundert als Stammsitz der Burggrafen von Kirchberg. Es handelte sich um eine kleine steinerne Burganlage mit zwei Gräben. Im 14. Jahrhundert gelangte die Burg an die Stadt Erfurt. Die Burg wurde erheblich erweitert und zu einem von zahlreichen Standorten außerhalb der Stadt, mit denen Erfurt seine territoriale und wirtschaftliche Macht sicherte. Später gehörte Kapellendorf zum Herzogtum Sachsen-Weimar und diente als Sitz des Amtes Kapellendorf. Jüngstes Gebäude ist der barocke Prinzessinnenbau, ein unvollendeter Witwensitz. Die Wasserburg Kapellendorf gehört seit 1998 zum Bestand der derzeit 31 Kulturdenkmale der STSG.

Öffnungszeiten:
18. April bis 5. Oktober wochentags 9 bis 15 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen 11 bis 17 Uhr

www.thueringerschloesser.de

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Wasserburg Kapellendorf, Foto: STSG, Philipp Hort

 

Trotz kalter Temperaturen wird an der Ringmauer der Burg Weißensee weiter gebaut. Mittels Kran wurden die neuen Betonwände für die erneuerte Fluchttreppe gesetzt. Im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) wird ein rund 50 Meter langer Abschnitt der Ringmauer saniert. Dazu gehört auch die Wiederherstellung des Flucht- und Rettungswegs, der für die Burganlage weitere Nutzungsperspektiven eröffnet.

Die neue Fluchttreppe ersetzt eine baufällige Treppe aus dem 19. Jahrhundert. Die Betonwände wurden im Werk vorgefertigt und in dieser Woche vor Ort eingehoben. Die Ringmauersanierung hat bereits im letzten Jahr begonnen. Im Rahmen der steinrestauratorischen Arbeiten wird das Mauerwerk nicht nur gereinigt und neu verfugt, durch Ankervernadelungen erfolgt auch eine dringend notwendige Stabilisierung.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen. Neben der Ringmauer wird auf der Burg Weißensee auch die historische Haube des Palasturms saniert.

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Einbau des neuen Fluchtwegs an der Ringmauer der Burg Weißensee, Foto: STSG, Tino Trautmann

Auf dem Oberschloss Kranichfeld hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) eine neue Burgbrücke über dem Graben am Torhaus einbauen lassen. Die Brückenteile wurden in der Werkstatt vorgefertigt und mit einem Kran eingehoben. Die bisherige Holzbrücke von 2003 war marode und musste rückgebaut werden. Mit der neuen Brücke zwischen Vorburg und Kernburg wird auch eine wichtige bauliche Voraussetzung für das neue Burgerlebnis ab Sommer 2025 geschaffen. Dann wird eine neue Dauerausstellung eröffnet. Bis dahin bleibt die die Kernburg geschlossen. Für die Erneuerung der Burgbrücke wendet die STSG rund 120.000 Euro auf.

Die neue Brücke folgt dem Vorbild der Burgbrücke aus dem Jahr 1906. Damals hatte der auf Burgenhistorismus spezialisierte Architekt und Burgenforscher Bodo Ebhardt das Torhaus der Kernburg neu errichtet, wozu auch die Brücke gehörte. Sie war zweigeteilt, der größere Teil war aus Holz und feststehend, der kleinere Teil war wie eine Zugbrücke mit Kette versehen. „Das Vorbild von 1906 mit den modernen Anforderungen an eine Brücke, den heutigen Richtlinien und Vorschriften auf einen Nenner zu bringen, gehörte zu den Herausforderungen bei diesem Projekt“, erklärt Baureferentin Carolin Schart von der STSG.

Zwei sieben Meter lange Holzträger geben der neuen Holzbrückenkonstruktion ihren Halt. Der kleinere, an das Torhaus anschließende Zugbrückenteil wird in Stahl mit Schutzgittern und Stahlketten nachgebildet, bleibt aber feststehend. „An sich sieht die Brücke recht unspektakulär aus, aber der Teufel steckt im Detail. Wir haben vor allem die Zugbrücke so filigran wie möglich gestaltet, durften dabei aber natürlich auch die Tragfähigkeit nicht aus den Augen verlieren.“ erklärt Schart. Nach dem Einheben folgen noch kleinere Arbeiten.

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Mit der Brückenerneuerung sind die Baumaßnahmen an der Kernburg für die neue Dauerausstellung und deren Erreichbarkeit abgeschlossen. Der Staffelstab wird an die Gestalter und Möbelbauer übergeben, die in den kommenden Monaten dort die neue Ausstellung einrichten.

Das Oberschloss Kranichfeld besitzt eine wechselvolle Geschichte. Noch heute ist Bausubstanz aus dem 12. Jahrhundert zu finden, im 16. Jahrhundert folgte der Umbau zum Renaissanceschloss. Im 20. Jahrhundert entstand unter Bodo Ebhardt an der Kernburg das Torhaus mit geschwungenen Giebeln, Schießscharten und Zugbrücke, das dem Schloss wieder den Anschein einer mittelalterlichen Burg verleihen sollte. 1934 brannte das Oberschloss zur Ruine aus. In der Folge sollte hier unter den Nationalsozialisten eine SS-Führerschule eingerichtet werden, für die Bauarbeiten wurden Zwangsarbeiter aus dem Konzentrationslager Buchenwald eingesetzt.

Mehr in unserem Blog unter https://blog.thueringerschloesser.de/brueckenschlag-mit-geschichte/

Abbildung:
– Einheben der neuen Burgbrücke auf dem Oberschloss Kranichfeld, Foto: STSG, Carolin Schart
– Handwerker der Firma BR Ingenieurbau aus Elxleben beim Einbau der Burgbrücke am Oberschloss Kranichfeld, Foto: STSG, Anke Pennekamp

 

An der Turmhaube der Burg Weißensee kommen im Auftrag der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) die Dachdecker gut voran. Bei Winterwetter arbeiten sie sich an dem 200 Quadratmeter großen geschwungenen Dach nach oben vor und verarbeiten rund 8 Tonnen Schiefer. Gearbeitet wird nach dem Prinzip der Altdeutschen Deckung. Bei dieser speziellen historischen Handwerkstechnik werden die Schieferplatten direkt am Dach nach Augenmaß bogenförmig zugerichtet, bevor sie aufgenagelt werden. Von unten nach oben nimmt die Größe der Platten schrittweise ab.

Mit der Schieferdeckung nähert sich die Sanierung der Turmhaube ihrem Abschluss. Im Sommer soll alles fertig sein. Jahrzehntelang war die Haube nur durch Dachpappe und Planen geschützt. Bereits im vergangenen Jahr konnte zunächst der Dachstuhl saniert werden, im Januar begann die Schieferdeckung. Für die Sanierung der Turmhaube investiert die STSG rund 1,1 Millionen Euro aus ihrem Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I), gefördert durch Bund und Land.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen. Auf der Burg Weißensee wird seit 2024 auf zwei SIP-Baustellen gebaut. Neben der Turmhaube wird im zweiten Projekt ein Abschnitt der Ringmauer saniert.

Abbildung:
– Schieferdeckung an der Turmhaube der Burg Weißensee, Foto: STSG, Tino Trautmann
– Dachdecker bei der Arbeit auf der Burg Weißensee, Foto: STSG, Tino Trautmann