Im Fürstlich Greizer Park ist die Seufzerallee wieder zugänglich. Für einige Monate war sie aus Sicherheitsgründen gesperrt. In den letzten Tagen hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten umfangreiche Baumpflegearbeiten ausführen lassen. Nun können Parkgäste wieder unter den mehr als 200 Jahre alten Bäumen spazieren. Gesperrt ist hingegen nun der Weg zwischen Parksee und Bahndamm, dort wird im Oktober gesichert.

19 große Bäume wurden innerhalb weniger Tage umfassend bearbeitet. Dabei wurde Totholz entfernt, außerdem wurden statisch überlastete Kronen gelichtet. Eine schwere Hebebühne brauchten die Baumexperten, um die bis zu 35 Meter hohen Baumkronen zu erreichen. Nach der langen Trockenphase war der Zeitpunkt günstig, um mit dem Fahrzeug ohne größere Schäden über die Wiesenflächen zum Einsatzort zu fahren. Für die Arbeiten vor Beginn der Grünschnittperiode war eine Sondergenehmigung der Unteren Naturschutzbehörde nötig, zudem wurde jeder Baum wurde vor dem Ansetzen der Säge gründlich auf nistende Tiere untersucht. Im Oktober werden die Baumsicherungen am Weg zwischen Parksee und Bahndamm fortgeführt.

Mehr zur Seufzerallee: https://blog.thueringerschloesser.de/eingeschult/

Abbildung: Baumpflegearbeiten an der Seufzerallee, Foto: STSG, Mario Männel

Im Fürstlich Greizer Park kommt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit der Entschlammung des 8,2 Hektar großen Parksees gut voran. Dieser Tage hat die beauftragte Firma die zehntausendste Tonne getrockneten Schlamms abtransportiert. Bis Oktober soll das Ziel von 14.000 Tonnen erreicht sein. Danach wird der See abgelassen und die ufernahen Bereiche werden per Bagger entschlammt und anschließend in Teilen saniert. Gut 3,3 Millionen Euro kostet die Parksee-Entschlammung, gefördert vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung im Rahmen des Programms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ mit 3 Millionen Euro.

Der Schlamm wird seit dem Frühjahr per Amphibienfahrzeug mit einem speziell ausgerüsteten Saugrüssel aus dem See gepumpt und mit Schwimmschläuchen zu einer Aufbereitungsanlage am Nordufer befördert. Dort wird dem Schlamm das Wasser entzogen und wieder in den See geleitet. Die entwässerten Schlammpellets werden mit Lastwagen zu einer Deponie abtransportiert.

Die Entschlammung dient dem ökologischen Gleichgewicht des Sees. Begleitend hat die Parkverwaltung mit Unterstützung des Fischereivereins und der Unteren Naturschutzbehörde zuletzt von Hand mehr als 5.000 Muscheln vom Teichgrund abgesammelt. Sie warten in Teichen mit ähnlicher Wasserqualität und werden zum Abschluss des Sanierungsprojekts wieder eingesetzt.

Über die vergangenen Jahrzehnte hatte sich im Parksee so viel Sediment und Pflanzenmaterial angesammelt, dass er etwa die Hälfte seiner ursprünglichen Tiefe verlor. Durch das geringere Wasservolumen war der Nährstoffgehalt gestiegen, ebenso die Anfälligkeit für Temperaturschwankungen. Der See konnte Umwelteinflüsse und Temperaturschwankungen weniger gut abfedern und die Gefahr des sogenannten Umkippens stieg. Dieses Problem wird mit der Entschlammung deutlich verringert, wohl erstmals seit 150 Jahren.

Foto: Schlamm-Absaugung im See des Fürstlich Greizer Parks, Foto: STSG, Mario Männel

 

Die Bezeichnung „Kloster und Schloss Mildenfurth“ verrät es – hier überlagern sich zwei bedeutsame Bauphasen in einem Bauwerk. Licht in 800 Jahre Baugeschichte eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler im Elstertal bringt nun ein digitales Modell, das erstmals am Tag des offenen Denkmals vor Ort zu erleben ist. Umgesetzt wurde das anspruchsvolle Projekt der Vogtlandpioniere in einer breiten institutionellen Partnerschaft mit Bundesförderung.

Unter dem Titel „Zeitreise – Die Welt von gestern sehen und das Heute verstehen“ entstanden spektakuläre Visualisierungen verlorener Zustände und multimediale Erläuterungen zur Bau- und Nutzungsgeschichte. Vor Ort ist das Ergebnis in einem speziell eingerichteten Projektionsraum und interaktiv mit Tablets zu erleben. Besucherinnen und Besucher können in den virtuell wiedergewonnenen Kirchenraum des Hochmittelalters blicken und einen Eindruck vom klösterlichen Leben gewinnen. Die Angebote sollen die Größe, Schönheit und Funktion von Klostergebäuden und Schloss darstellen und zugleich die aktive Beschäftigung mit der Geschichte hinter dem Denkmal anregen.

Projektleiter Dr. Klaus-Jürgen Kamprad von der Barbarossa-Stiftung erläutert das Vorhaben: „Ziel war es, ein inhaltliches und technisches Konzept mit Modellcharakter zu entwickeln, das ein komplexes Denkmal anschaulich für Zielgruppen wie Schulklassen und Familien aufbereitet – präzise und emotional. Kloster und Schloss Mildenfurth bietet sich dafür besonders an. Es ist nicht nur ein authentischer Erinnerungsort des Vogtlands und eine Quelle lebendiger Geschichtserzählung, sondern hier begegnen sich Epochen und Nutzungen auf engstem Raum in einer verrückt-faszinierenden Geschichte.“

Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, würdigt das Projekt: „Für uns als Verantwortliche für das Denkmal macht gerade das Ineinandergreifen von Kloster und Schloss den besonderen Wert des Denkmals aus. Experten können vieles aus dem Bestand lesen, aber im Kontakt mit unseren Gästen erleben wir immer wieder, wie schwer nachvollziehbar die beiden wichtigen Bauphasen im Einzelnen sind. Das Zeitreise-Projekt gibt uns nun ein wichtiges innovatives Vermittlungsmodul an die Hand, das Forschung und Erlebnis überzeugend verknüpft. Dafür sind wir den Projektpartnern und Förderern sehr dankbar.“

Andrea Gerlach vom WIR!-Bündnis Vogtlandpioniere erklärt: „Nahezu jeder Mensch hat eine besondere Verbindung zu einem alten Gebäude. Erinnern Sie sich einmal an die alte Fabrik, in der Ihr Opa gearbeitet hat oder an die Taufkirche Ihrer Kinder. Wir Vogtlandpioniere setzen uns für die Erhaltung und Wiederbelebung dieser schützenswerten Bauwerke durch innovative Technologien ein. Dazu gehören zum Beispiel neue Mörtelprodukte, um die schädlichen Salze in alten Natursteinmauern zu reduzieren, die Weiterentwicklung des 3D-Drucks in der Restaurierung bis hin zu Erlebnissen in virtueller und erweiterter Realität mit digitalen Zwillingen. Dafür bringen wir kleine und mittelständische Unternehmen, Wissenschaftspartner und Akteure wie die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten in einen Dialog. Das Besondere an unserer Initiative ist, dass jedes unserer mittlerweile mehr als 30 Projekte immer mit einem Bauwerk verknüpft ist. So werden die Ergebnisse der Forschung und Erprobung sichtbar. Hier in Mildenfurth ist das bereits zweimal auf ganz besondere Weise gelungen. Ich freue mich, dass die Besucher durch das Projekt Zeitreise nun die Vergangenheit eines der historisch spannendsten Kulturdenkmale der Region eintauchen können. Mit dem digitalen Abenteuer für Familien und Schüler bringen wir wieder neues Leben ins Kloster.“

Initiiert wurde das Projekt durch das WIR!-Bündnis Vogtlandpioniere, gefördert wird es durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung innerhalb des Programms „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“. Federführend für die Umsetzung ist die Barbarossa-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Chemnitz, dem E. Reinhold Verlag und der fokus GmbH Leipzig. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten als Eigentümerin von Kloster und Schloss Mildenfurth begleitet das Projekt, unter anderem durch Bereitstellung von Forschungsergebnissen.

Die temporäre Projektinstallation ist zu erleben am Tag des offenen Denkmals von 10 bis 16 Uhr sowie bis Jahresende nach Anmeldung (E-Mail: stift@klostermildenfurth.de).

 

Tag des offenen Denkmals in Kloster Mildenfurth

Am Tag des offenen Denkmals ist Kloster Mildenfurth von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Halbstündlich werden Führungen angeboten. Im Gebäude ist die Multimedia-Installation zur Geschichte von Kloster und Schloss Mildenfurth zu erleben. In unmittelbarer Nachbarschaft sind der Kunstspeicher des Künstlerpaars Marita Kühn-Leihbecher und Volkmar Kühn sowie das Café Acanthus geöffnet.

 

Abbildungen:

– Dr. Doris Fischer (STSG), Dr. Klaus-Jürgen Kamprad (Barbarossa-Stiftung) und Andrea Gerlach (Vogtlandpioniere) in der Multimedia-Installation, Foto: Andreas Weigel, diginetmedia

Auf Schloss Bertholdsburg in Schleusingen beginnt am 19. August die Sanierung der Schlossbrücke. Es handelt sich um eines von zwei Projekten, mit denen das Schloss vom Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) profitiert. Während der Bauarbeiten an der Brücke werden die Gäste des NaturHistorischen Museums über den Schlossgarten umgeleitet. Bis Anfang 2025 soll die Brücke wieder begehbar sein.

Statische Untersuchungen hatten ergeben, dass die Schlossbrücke tiefgreifend stabilisiert werden muss. Die Seitenwangen der Brücke werden durch die Lasten auseinandergedrückt. Für die Sanierung werden zuerst Teile der Brückenwangen abgetragen und die Auffüllungen im Inneren bis zu den Gewölbebögen ausgeschachtet. Stahlbetonbalken stellen dann die Verbindung zwischen beiden Brückenwangen her. So kann die Brücke ohne die derzeitigen Notstützen stehen. Anschließend wird sie mit dem vorhandenen Material wieder aufgemauert, aufgefüllt und neu gepflastert. Restauriert wird in diesem Zusammenhang auch das Altantor mit seiner barocken Balustrade auf der Stadtseite der Brücke.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der STSG hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen. Neben der Brückensanierung gehört auf Schloss Bertholdsburg auch die Sanierung von Innenräumen im Südflügel zu den Projekten im SIP I.

Abbildung: Schlossbrücke auf Schloss Bertholdsburg, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Sybille Mania

Auf der Burg Gleichen bei Wandersleben setzt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten geschädigtes Mauerwerk instand. Die Maßnahmen mit einem Volumen von rund 25.000 Euro dienen der Sicherheit der Besucherinnen und Besucher und dem Erhalt der Ruine als Kulturdenkmal. Im Oktober sollen die Arbeiten abgeschlossen werden.

Die Arbeiten konzentrieren sich auf ausgewählte Bereich im Inneren der Burganlage. Dort hat die Witterung Mörtelfugen, Steinoberflächen und Mauerkronenbereiche in Mitleidenschaft gezogen. Sie werden nun gesichert. Beim Erneuern der Fugen greifen die Handwerker auf erprobte Mörtelrezepturen zurück. Der Mörtel gleicht dem vorgefundenen Bestand in Farbe und Körnung. Zudem ist er chemisch so zusammengesetzt, dass er Umwelteinflüssen trotzt und keine Feuchteprobleme im Mauerwerk verursacht.

Die Arbeiten sind nicht mit Einschränkungen für den Burgbesuch verbunden. Die Burg mit Museum im Wehrturm (Außenstelle des Naturkundemuseums Erfurt) ist von April bis Oktober montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Abbildung:
Firma Kunst- und Naturstein Albertoni aus Eisenach bei der Arbeit auf der Burg Gleichen, Foto: Hendrik Romstedt

 

Die Dornburger Schlössernacht steht bevor – ein Sommerabend in den Schlossgärten mit Musik auf mehreren Bühnen und kulinarischen Angeboten, zu dem die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten am 24. August einlädt. Zu den Höhepunkten des Abends auf dem „Balkon Thüringens“ zählen die Auftritte des Calmus-Ensembles, von Caracou und Spanish Mode. Um Mitternacht endet die Veranstaltung mit einem Höhenfeuerwerk.

Mit der Idee des Sommerabends zum Lustwandeln bei vielfältiger Musik und stimmungsvoller Beleuchtung hat sich die Dornburger Schlössernacht im Thüringer Veranstaltungskalender fest etabliert und spricht ein überregionales Publikum an. Im Mittelpunkt steht ein stilistisch vielfältiges Musikprogramm von Klassik bis Gypsy-Jazz, von romantischen Klängen aus dem Süden und Flamenco bis Klezmer und Tango. Besondere Hingucker sind die Stelzenkünstler von Art Tremondo mit ihren Kostümen und die UV-Licht-Shows. Für Gaumenfreuden sorgen Stände mit Speisen und Getränken für jeden Geschmack, darunter Thüringer Weine.

Tickets im Vorverkauf (empfohlen) gibt es bei den Verkaufsstellen des Ticket Shop Thüringen, online unter www.ticketschop-thueringen.de sowie an der Museumskasse im Rokokoschloss. Abendkasse nach Verfügbarkeit.

Aufgrund von Straßensperrungen auf der B88 zwischen Porstendorf und Abzweig Neuengönna sowie auf der L 2301 zwischen Nerkewitz und Stiebritz wird Gästen aus Richtung Jena die Anfahrt über Isserstedt, Kleinromstedt, Stobra und Zimmern empfohlen.

Dornburger Schlössernacht
Dornburg bei Jena, Zugang über Marktplatz
Einlass 18 Uhr, Programm 19-24 Uhr
Programm und Informationen: www.schloessernacht-dornburg.de

Abbildung: Dornburger Schlössernacht, Foto: STSG, Philipp Hort

In einer Gothaer Baumschule wachsen derzeit junge Linden heran, mit denen die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) ab Ende nächsten Jahres 30 Lücken in der Seufzerallee im Fürstlich Greizer Park schließen will. Die Nachpflanzungen sind Teil des aktuell laufenden Projekts der STSG zur Entschlammung des Parksees und zur Revitalisierung seines unmittelbaren Umfelds, gefördert durch das Programm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.

Eingeschult wurden die Jungpflanzen bereits im Mai 2024. Um bei der neuen Generation Linden das genetische Material der Seufzerallee zu erhalten, wurden Reiser der teilweise über 200 Jahre alten Alleebäume in der Baumschule auf Sämlinge veredelt. Die Sämlinge stammen ebenfalls aus der Region und wurden bei einer Forstbaumschule des Staatsbetriebs Sachsenforst bezogen. Junge Pflanzen können sich dem Park und den sich verändernden Klimabedingungen besser anpassen. Die Verwendung von genetischem Material vom gleichen Standort trägt zum Erhalt der historischen Parkbilder bei, in denen das Zusammenspiel der Bäume mit bestimmten Laubfarben, Kronen- und Wuchsformen einst bewusst durchkomponiert wurde.

Die Seufzerallee entstand Ende des 18. Jahrhunderts und gehört zu den frühen Zeugnissen der Umgestaltung des Fürstlich Greizer Parks vom Barockgarten zum ausgedehnten Landschaftspark. Ihr leicht geschwungener Verlauf stellt eine Besonderheit dar und entsprach der Idee künstlerisch gestalteter Natur.

Mehr dazu unter blog.thueringerschloesser.de

Abbildung:
– Junge Linden in der Baumschule Pomona in Gotha, Foto: Baumschule Pomona, Gotha

Auf Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden hat die Sanierung der Stützmauern im Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) begonnen. Fast ein halber Kilometer Stützmauern wird im SIP I auf Schloss Wilhelmsburg saniert.

Bei der Stützmauersanierung geht die STSG in Jahresabschnitten vor. 2024 stehen die Mauerbereiche östlich und nördlich des Schlosses im Fokus. Nach der vorangegangenen Kartierung der Schäden und der Planung des Sanierungsvorhabens wurden die Mauern im Juni eingerüstet und die Baustelle eingerichtet. Bei den laufenden Natursteinarbeiten wird das Mauerwerk aufwändig gereinigt und von Bewuchs befreit. Schad- und Fehlstellen werden neu aufgebaut und das Natursteinmauerwerk wird insgesamt neu verfugt. Abschließend werden die Mauerabdeckungen wiederherstellt.

Die an der höchsten Stelle über zwölf Meter hohen Stütz- und Umfassungsmauern umgeben das Renaissanceschloss, das als Nebenresidenz der Landgrafen von Hessen-Kassel errichtet wurde. Die schützenden und die Schlossterrassen stützenden Mauern sind seit ihrer Errichtung vor 400 Jahren Wind und Wetter ausgesetzt. Feuchtigkeit, die Witterung und das Alter hinterließen starke Schäden.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen. Neben der Stützmauersanierung gehört auf Schloss Wilhelmsburg auch die Dachsanierung am Südflügel zu den Projekten im SIP I.

Abbildung: Eingerüstete Umfassungsmauern um Schloss Wilhelmsburg, Foto: STSG, Philipp Brand

Schloss Schwarzburg etabliert sich als außerschulischer Lernort. Jüngster Schritt ist ein Kooperationsvertrag, den gestern die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) mit der Staatlichen Geschwister-Scholl-Regelschule Bad Blankenburg, dem Staatlichen Gymnasium Fridericianum Rudolstadt und der Landessportschule Bad Blankenburg unterzeichnet hat. Die Entwicklung von Schloss Schwarzburg zum außerschulischen Lernort ist Teil des Projekts SchlösserWelt Digital & Original der STSG, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Thüringer Staatskanzlei.

Dr. Doris Fischer, Direktorin der STSG, freut sich über die drei neu geschlossenen Kooperationen: „Es liegt auf der Hand: Ein Lernort ohne Schülerinnen und Schüler funktioniert nicht. Deshalb sind wir außerordentlich froh, dass wir drei so wichtige Schulpartner für die Kooperation gewinnen konnten, die uns mit ihrer Expertise zur Seite stehen und so gemeinsam mit uns den Lernort mit Leben füllen. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit und ein gemeinsames Entwickeln von neuen Angeboten.“

Während die Regelschule und das Gymnasium die STSG beraten und für den Lernort entwickelte Angebote testen und evaluieren, bietet die Landessportschule als größtes Sport- und Tagungszentrum Thüringens eine komfortable Unterbringung im Schwarzatal. Darüber hinaus stehen Schloss und Schlossgelände den drei Kooperationspartnern, wie allen anderen Schulen und Jugendorganisationen auch, für Angebote des außerschulischen Lernorts sowie als Ort für Projekttage und Workshops zur Verfügung. Alle vier Kooperationspartner eint das Ziel, einen starken Fokus auf das Thema Demokratiebildung zu legen.

Bis Ende 2025 entwickelt die STSG in ihrem von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und der Thüringer Staatskanzlei geförderten Digitalisierungs- und Vermittlungsprojekt SchlösserWelt Digital&Original neue Besucherangebote für zahlreiche ihrer Monumente. In diesem Kontext wird für Schloss Schwarzburg ein außerschulischer Lernort konzipiert. Dazu gehören das Erstellen von analogen und digitalen Angeboten für Schülerinnen und Schüler und für Lehrkräfte ebenso wie die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern zur Durchführung von Projekttagen und Ferienfreizeiten. Derzeit werden erste Lernmodule für den Lernort entwickelt. Mit einem Actionbound ist zudem bereits ein erstes digitales Vermittlungsangebot für den Lernort entstanden. 2024 waren bereits gut 200 Schülerinnen und Schüler im Lernort zu Gast, die im Rahmen von Führungen, Ferienfreizeiten und mit dem Actionbound das Schloss entdeckt haben.

Schloss Schwarzburg besitzt eine sehr abwechslungsreiche Bau- und Nutzungsgeschichte. Als Burg errichtet, zur Landesfestung ausgebaut, als Jagdschloss, Sommersitz und dynastischer Repräsentationsort genutzt, präsentiert das Schloss 900 Jahre deutsche Geschichte. Darüber hinaus sind die Dynastie, das Schloss und der Ort Schwarzburg eng mit der Geschichte von Demokratie und Diktatur verbunden. Während Fürst Günther Victor von Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen im Jahr 1918 als letzter Monarch im deutschen Kaiserreich abdankte, wurde 1919 die „Weimarer Verfassung“ von Reichspräsident Friedrich Ebert im Ort unterzeichnet. Unter den Nationalsozialisten sollte die Schlossanlage zum Reichsgästehaus umgebaut werden. Seit 2021 sind erste Bereiche des Schloss-Hauptgebäudes wieder zugänglich.

Abbildung:
Kooperationsvertrag unterzeichnet: Christian Müller, Leiter Landessportschule Bad Blankenburg, Peter Merkel, Lehrer am Staatlichen Gymnasium Fridericianum Rudolstadt, Heike Gressler, Schulleiterin der Staatlichen Geschwister-Scholl-Regelschule Bad Blankenburg, Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG), Dr. Anke Költsch, Projektkoordinatorin Außerschulischer Lernort Schloss Schwarzburg, STSG, Thomas Kniese, stellv. Schulleiter des Staatlichen Gymnasiums Fridericianum Rudolstadt, Foto: Henry Trefz

 

Auf der Burgruine Ehrenstein im gleichnamigen Ortsteil von Stadtilm wird ab der kommenden Woche die Ruinensicherung im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) fortgesetzt. Die Baustelle ist bereits eingerichtet und im Inneren der Burg das Baugerüst aufgebaut, in der kommenden Woche gehen die Natursteinarbeiten weiter.

In einem ersten Bauabschnitt 2023 waren konservatorische Maßnahmen an Mauerkronen und im oberen Bereich der Ruine ausgeführt worden. 2024 konzentrieren sich die Bauarbeiten nun auf die unteren Mauerwerksbereiche im Inneren der Burg. Das historische Mauerwerk wird unter anderem aufwendig gereinigt und von Hand neu verfugt.

Im Rahmen des SIP I stehen für die Burgruine Ehrenstein gut 750.000 Euro zur Verfügung. Bei der Ruinensicherung geht die STSG in Jahresabschnitten vor, Ende 2025 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Nach der Sanierung soll die Burg auch wieder zugänglich sein. Seit 2018 ist die Ruine wegen loser Mauerteile teilweise abgesperrt.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen. Neben dringend notwendigen Sanierungsschritten an Residenzschlössern profitieren auch Monumente im ländlichen Raum vom SIP I, so die mit der Landschaft eng verbundene Burgruine Ehrenstein.

 

Abbildungen: Burgruine Ehrenstein, Foto: STSG, Philipp Hort