Erstes Etappenziel am Renaissanceschloss Dornburg
Erstellt am 11. September 2025

Auf den Dornburger Schlössern schreitet die Sanierung des Renaissanceschlosses im Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) voran. Am eingerüsteten Schloss über dem Saaletal wird seit Juni das Dach abschnittweise abgedeckt und der darunterliegende historische Dachstuhl saniert. Bereits abgeschlossen wurde jüngst die Sanierung der glockenförmigen Haube über dem Treppenturm. Bevor Ende des Jahres am Schlossdach Richtfest gefeiert werden soll, wurde jetzt an der Treppenturmhaube die Wetterfahne mit Turmkugel in Anwesenheit der am Bau Beteiligten wieder aufgesetzt und mit drei Zeitkapseln befüllt.
Die rund 400 Jahre alte Haubenkonstruktion über dem Treppentürmchen der Nordfassade wurde in den letzten Monaten im Bestand saniert. Dafür wurde auch die Wetterfahne mit Turmkugel abgenommen. Frisch restauriert konnte sie jetzt befüllt mit drei kleinen Kupferschachteln, eine für jedes der drei Dornburger Schlösser, auf die Turmspitze zurückkehren. In die Kapseln wurden Mikrodrucke, Münzen und auch ein Schreiben der Urururenkelin von Johann Heinrich Bernhard Stohmann eingelegt, der das Schloss im 18. Jahrhundert erwarb. Das Renaissanceschloss, früher auch Stohmannsches Gut genannt, wurde dann Anfang des 19. Jahrhunderts an die Herzöge von Sachsen-Weimar-Eisenach verkauft, die die drei Dornburger Schlösser zu einem Ensemble vereinten. Der Brief wurde zusammen mit Plänen und Fotos in Mikrogröße auf Karten gedruckt und wasserdicht verschweißt in die Kapseln eingelegt.
Die Schäden am Dach des Renaissanceschlosses, in dem schon Goethe 1828 für einige Monate weilte, sind groß. Besonders die Traufbereiche sind stark geschädigt. Zudem driftet ein später angebauter Teil des Renaissanceschlosses aus der Zeit um 1800 langsam ab. Das von Bund und Land finanzierte Sonderinvestitionsprogramm I ermöglicht der STSG in den kommenden gut zwei Jahren die Sanierung von Dach, Baukonstruktion und Fassaden des Gebäudes, dafür stehen rund 10 Millionen Euro zur Verfügung. Auch die Verbesserung von Barrierefreiheit und Objektsicherheit spielen dabei eine wichtige Rolle.
Das Rokokoschloss und weite Teile der Schlossgärten bleiben auch während der Sanierung des Renaissanceschlosses weiterhin uneingeschränkt zugänglich und laden nach wie vor zum Besuch ein.
Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem insgesamt 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen.
Abbildung:
Projektleiter Thomas Höfer (STSG) mit Matthias Liebe (Fuchs + Girke Bau und Denkmalpflege GmbH) beim Befüllen der Turmkugel, Foto: STSG, Anke Pennekamp
Stiftung
Thüringer Schlösser und Gärten
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