In der Herzoglichen Orangerie Gotha hat das Parkteam der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit dem Auswintern der Kübelpflanzen begonnen. Rund 1.000 Gewächse werden mit Hubwagen und Radlader aus dem Winterquartier ins Freie gebracht und im Orangerieparterre aufgestellt. Direkt danach wartet die nächste Herausforderung – die Bepflanzung der Schmuckbeete mit vielen tausend farbenprächtigen Sommerblumen.

Bis Ende Mai werden alle Orangen-, Zitronen- und Lorbeerbäumchen, Palmen, Agaven und Oleander ihren Platz im Herzoglichen Orangeriegarten gefunden haben. Nach dem langen Winter im Haus müssen die Pflanzen langsam an die Sonne und höhere Temperaturen im Freien gewöhnt werden, um Sonnenbrand zu vermeiden.

Seit 1747 werden in Gotha die Orangeriepflanzen nach den Eisheiligen aus den eigens errichteten Gebäuden wie dem Lorbeer- und dem Orangenhaus in den Orangeriegarten gebracht. Ursprünglich gehörten knapp 3.000 Kübelpflanzen zur Ausstattung der Herzoglichen Orangerie Gotha. Mit Muskelkraft und wenigen technischen Hilfsmitteln wurden die zum Teil drei Meter hohen Pflanzen in Kübeln und Kästen von Gärtnergesellen und Tagelöhnern mit Pferdegespannen und Tragehölzern transportiert. Heute erleichtern Maschinen die Arbeit.

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Auswintern der Kübelpflanzen in der Herzoglichen Orangerie Gotha, Foto: STSG, Jens Scheffler

 

Besondere Muster haben die Schmuckbeete der Dornburger Schlossgärten in dieser Saison bekommen. Aus Anlass der aktuellen Ausstellung „Insel der Eigenbrötler – Das Bauhaus in Dornburg 1920–1925“ hat das Gartenteam der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten sich bei der Bepflanzung an Formen und Farben des Bauhauses orientiert. Rund 3.600 Sommerblumen werden noch bis Himmelfahrt in die Beete gebracht.

Die Wechselflorbeete interpretieren bekannte Formen und Farbmuster von Bauhaus-Künstlern. So ist etwa im Rosarium ist auf den Beeten der Farbkreis von Itten zu sehen. Um die Vielzahl von Farbnuancen abzubilden, mussten deutlich mehr unterschiedliche Pflanzen als sonst üblich beschafft werden, die außerdem ich ihrer Wuchshöhe und den Standortansprüchen zueinander passen. Zur Anwendung kamen beispielsweise Kapkörbchen, Große Ochsenzunge, Buntnesseln in verschieden Farben, Blaues Gänseblümchen, Schokoladenblume und Vanilleblume.

Die Ausstellung „Insel der Eigenbrötler – Das Bauhaus in Dornburg 1920–1925“ (bis 10. August) erinnert an die in Dornburg eingerichtete Keramik-Werkstatt des Weimarer Bauhauses. Als das Bauhaus Thüringen verlassen musste, endete auch das Kapitel der abseits von Weimar gelegenen Bauhaus-Töpferei in Dornburg. Die Ausstellung zeigt ausgewählte Arbeiten der Bauhäuslerinnen und Bauhäusler und gibt Einblicke in das Leben dieser ungewöhnlichen Gemeinschaft. Ausstellungsorte sind der Marstall mit dem Bauhaus-Werkstatt-Museum, das Rokokoschloss und die Schlossgärten. Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt des Bauhaus-Werkstatt-Museums Dornburg und der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten.

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– Gartenmeister Frank Bergmann beim Bepflanzen eines Beetes nach dem Vorbild des Farbkreises von Johannes Itten, Foto: STSG, Fanny Rödenbeck

 

In Kloster und Schloss Mildenfurth lädt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten am 31. Mai und 1. Juni jeweils von 14 bis 17 Uhr zur Multimedia-Zeitreise ein, mit der die Gäste in die Zeit der Mönche und in die Phase des Umbaus der Klosterkirche zum Schloss zurückversetzt werden. Bei freiem Eintritt ist auch der Außenbereich der Klosteranlage zu erleben.

Mit Tablets und großformatigen Visualisierungen können Besucherinnen und Besucher im Erdgeschoss des Schlosses virtuell Einblicke in den Kirchenraum des Hochmittelalters und das damalige klösterliche Leben gewinnen. Eine zweite Zeitebene beschäftigt sich mit dem 16. Jahrhundert. Damals wurde die Klosteranlage nach der Reformation verkauft und auf originelle Weise zum Schloss umgebaut, in dem wesentliche Bereiche der Kirche weiterverwendet wurden.

Initiiert wurde die Multimedia-Zeitreise durch das WIR!-Bündnis Vogtlandpioniere, gefördert wurde es durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung innerhalb des Programms „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“. Federführend für die Umsetzung war die Barbarossa-Stiftung mit zahlreichen Partnern. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten als Eigentümerin von Kloster und Schloss Mildenfurth hat das Pilotprojekt in ein dauerhaftes Vermittlungsformat überführt. Weitere Termine werden im Lauf des Jahres bekanntgegeben.

Abbildung: Gästeführer Stephan Peukert von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten erläutert die Multimedia-Zeitreise in Kloster Mildenfurth, Foto: Vogtlandpioniere, Andrea Gerlach

Auf dem Oberschloss Kranichfeld hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) eine neue Dauerausstellung eröffnet. Die multimediale Ausstellung gibt Einblicke in rund 900 Jahre Burg- und Schlossgeschichte, deren Spuren bis heute am Denkmal ablesbar sind und den Schwerpunkt der Ausstellung bilden. Die neue Ausstellung ist im Rahmen des Vermittlungs- und Digitalisierungsprojekts SchlösserWelt Digital&Original der STSG entstanden, gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Gut 260.000 Euro wurden dafür aufgewendet. Für bauliche Instandsetzungsmaßnahmen hat die STSG zusätzlich rund 600.000 Euro investiert.

Die Ausstellung im Innen- und Außenbereich der Anlage beleuchtet die Schlossgeschichte mit all ihren Facetten von der Errichtung als mittelalterliche Burg bis in die jüngste Vergangenheit. Auch das Schloss als Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald in der Zeit des Nationalsozialismus und der Erhalt der Anlage durch bürgerschaftliches Engagement in der späten DDR-Zeit werden thematisiert. Christian Tischner, Thüringer Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, würdigt das Projekt: „Mit der neuen Dauerausstellung auf dem Oberschloss Kranichfeld leistet die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten einen wichtigen Beitrag für Kultur, Bildung und Tourismus und zeigt, dass auch in jahrhundertealten Denkmalen die Zeitgeschichte ihren Platz hat. Die Ausstellung ist gerade im ländlichen Raum ein beispielhaftes Projekt, das fundierte, wissenschaftliche Forschung mit modernen Vermittlungsansätzen und Erlebnischarakter verbindet.“

Rund ein Jahr lang war das Oberschloss für Bauarbeiten und Ausstellungsaufbau geschlossen. Dr. Doris Fischer, Direktorin der STSG, freut sich über die Wiedereröffnung und die neuen Vermittlungsperspektiven: „Das Oberschloss selbst ist unser wertvollstes Exponat und bleibt deshalb auch Dreh- und Angelpunkt für die neue Ausstellung. Dank Förderung durch Bund und Land konnten wir einen wirklich großen Sprung machen, um diesen Stern für das Publikum zum Funkeln zu bringen. Dafür sind wird ausgesprochen dankbar, ebenso für die vielen anderen Meilensteine in Sachen Vermittlung, die wir mit unserem Projekt SchlösserWelt Digital&Original an vielen Orten gerade gehen können. Die Förderung trägt Früchte, und es profitieren davon vor allem Kulturdenkmale, die etwas abseits der touristischen Hauptorte liegen.“

Ziel der neuen Dauerausstellung ist es, Geschichte lebendig zu erzählen, wie Kuratorin Linda Tschöpe von der STSG erklärt: „Nicht nur Zahlen und Daten sind in die neue Ausstellung eingeflossen, sondern vor allem auch Lebensgeschichten. Für das 20. Jahrhundert konnten wir dazu Zeitzeugenberichte einbeziehen. Sie wurden im Rahmen eines Projekts mit der Uni Erfurt gesammelt und geben Einblick in die Schlossgeschichte der 1940er bis 1980er Jahre. Wir sind den Zeitzeugen sehr dankbar, dass sie ihre Erinnerungen mit uns geteilt haben.“

Zur Ausstellung beigetragen hat auch der Förderkreis Oberschloß Kranichfeld e.V., der mit einer Spende über 20.000 Euro die Ausschilderung mit Orientierungstafeln auf dem Dicken Turm und Licht-Klang-Installationen im Sagenkeller ermöglicht hat. „Mit dem Verein haben wir einen verlässlichen Partner an unserer Seite“, sagt STSG-Direktorin Fischer. „Der Verein setzt sich nicht nur seit Jahrzehnten für den Erhalt der Anlage ein, sondern unterstützt auch immer wieder unsere Arbeit mit Spenden und füllt die Anlage durch Veranstaltungen mit Leben.“

Schwerpunkt der Ausstellung ist der Palas. In mehreren Räumen werden Besucherinnen und Besucher durch die Geschichte der Anlage geleitet – von der epochenübergreifenden Baugeschichte in Mittelalter und Früher Neuzeit über den Schlossbrand 1934, die anschließende Nutzung als Außenlager des KZ Buchenwald bis zur Rettung der Anlage durch Ehrenamtliche in den späten DDR-Jahren. Immer wieder wird dabei der Blick auf die noch am Gebäude ablesbaren Spuren der Zeit gelenkt. Im Außenbereich wird der Rundgang durch Info-Tafeln und Hinweise weitergeführt. Ein Multimediaguide bietet zudem interaktive Elemente und weitere Vertiefungsebenen mit Videos und Interviews. Eine neue Kinderrallye hält auch die Kleinen auf Trab und führt spielerisch durch die Anlage.

Baulich wurden in Vorbereitung des neuen Besuchererlebnisses im Hauptgebäude statische Sicherungen im Dach durchgeführt, Treppen instandgesetzt, Stolperstellen beseitigt und Geländer montiert. Auch die veraltete Elektroanlage wurde modernisiert und die Ausstellungsräume wurden so ausgerüstet, dass an passender Stelle Strom für Licht und Medienstationen zur Verfügung steht. Außerdem wurde der Brandschutz verbessert. Zusätzlich montierte Abschottungen sichern im Ernstfall die Fluchtwege. Alle notwendigen Einbauten kamen ohne Eingriffe in die historische Substanz aus. Zuletzt wurde im Frühjahr die Burgbrücke erneuert. Ihre Konstruktion orientiert sich an einer zusammen mit dem Torhaus nach Plänen des Architekten Bodo Ebhardt aus dem Jahr 1906 errichteten Brücke.

 

Dauerausstellung „Sehen lernen – Auf Spurensuche im Oberschloss“
Oberschloss Kranichfeld
April bis Oktober Di-So und Feiertage 10-17 Uhr
www.oberschlosskranichfeld.de
www.thueringerschloesser.de

Abbildungen:
– Neue Dauerausstellung auf dem Oberschloss Kranichfeld, Foto: STSG, Franz Nagel
– Kuratorin Linda Tschöpe (v.l.) und STSG-Direktorin Dr. Doris Fischer erläutern dem Kranichfelder Bürgermeister Jörg Bauer und Landrätin Christiane Schmidt-Rose die neue Dauerausstellung, Foto: STSG, Franz Nagel

Thüringens reiche Vielfalt an Burgen, Schlösser und Residenzen mit ihren Parks und Gärten zeigt eine Wanderausstellung der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG), die ab dem 28. Mai in der Hofküche von Schloss Sondershausen zu sehen ist. Zum Auftakt hält Claudia Schönfeld von der STSG am 27. Mai um 18 Uhr im Blauen Saal einen Vortrag zum Thema „Thüringen – Land der Residenzen“ mit einem Überblick über die außergewöhnliche Vielfalt der thüringischen Residenzenlandschaft und den historischen Hintergründen. Weitere Vorträge sind für den Sommer vorgesehen.

Die Ausstellung zeigt auf beleuchteten Stelen und großformatigen Fotos große und kleine, bekannte und verborgene Kulturdenkmale in Thüringen. Auch die Museen und Sammlungen in den Schlössern und Burgen kommen zur Sprache. Entstanden ist die Ausstellung im Rahmen des Welterbe-Vorhabens „Die Thüringische Residenzenlandschaft“, das die STSG im Auftrag der Landesregierung bearbeitet. Anlässlich des Stadtjubiläums „900 Jahre Sondershausen“ ist sie in der nordthüringischen Residenzstadt zu sehen und bleibt bis zum 1. November geöffnet.

Ausstellung „Thüringen – Land der Residenzen“
Schloss Sondershausen, Nordflügel, Hofküche
28. Mai bis 1. November 2025
Di-So 10-17 Uhr, Eintritt frei
Auftakt-Vortrag 27. Mai, 18 Uhr, Blauer Saal

 

Eine Spende von 1.000 Euro für das Kamelienhaus hat der Förderverein Orangerie-Freunde Gotha e.V. an die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten übergeben, gesammelt im Rahmen von Kamelienführungen im März und April. Der Betrag soll für die Beschaffung weiterer Kamelien und für die Anfertigung von Informationstafeln im Kamelienhaus verwendet werden.

Parkverwalter Jens Scheffler dankte im Namen der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten für das große Engagement des Fördervereins. Mit ihren vielfältigen Veranstaltungen und Veranstaltungsreihen, wie dem jährliche Sommerkonzert oder dem beliebten Clubkino brächten die Orangerie-Freunde nicht nur kulturelles Leben in die Orangerie, sondern verbänden dies immer mit ihrem Vereinszweck, die Unterhaltung und Pflege der barocken Orangerie mit ihrem wertvollen exotischen Pflanzenbestand zu unterstützen. Zu den jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen gehören auch die Kamelienführungen.

Die Sammlung historischer Kameliensorten in der Orangerie ist dank vieler Unterstützer inzwischen wieder auf 75 Pflanzen angewachsen. Für sie wurde eigens ein neues Kamelienhaus gebaut, das ebenfalls aus Spendenmitteln finanziert wurde. Es ging 2022 in Betrieb.

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Sabine Ulrich und Uwe Ulrich vom Förderverein Orangerie-Freunde Gotha e.V. übergeben eine Spende von 1.000 Euro an Parkverwalter Jens Scheffler und Gärtnerin Anne Sydow von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Tino Weiland

Im Englischen Garten des Herzoglichen Parks Gotha führt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten eine Reparatur am Zulauf des großen Parksees durch. Dazu musste der Leinakanal in seinem letzten Abschnitt trockengelegt werden, wodurch auch die Wasserkunst unterhalb von Schloss Friedenstein für einige Tage stillsteht. Ab 21. Mai soll das Wasser wieder fließen.

Bis dahin wird nahe dem Merkurtempel die Verbindung zwischen Leinakanal und großem Parksee instandgesetzt. Dort war ein Schaden an der bisherigen Rohrleitung entstanden, die nun ersetzt werden muss.

Der Leinakanal führt seit dem 14. Jahrhundert Wasser nach Gotha. Auf 30 Kilometer Strecke überwindet er einen Höhenunterschied von 66 Metern. Der letzte Abschnitt führt durch den Herzoglichen Park, wo sich unterirdische Verbindungsleitungen zur Befüllung der Parkseen befinden. Zu guter Letzt speist der Leinakanal die Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Wasserkunst am oberen Ende des Hauptmarkts.

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Reparaturarbeiten am Zulauf des großen Parksees im Englischen Garten, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Jens Scheffler

Mit einem Empfang in der Erfurter Peterskirche hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) am 8. Mai die Saison für Ihre 31 Kulturdenkmale eröffnet. Unter dem Motto „Baustelle – Schaustelle“ standen die beiden Arbeitsschwerpunkte Bauen und Vermitteln im Mittelpunkt. Mit ihrem Mäzenatenpreis, dem Christian-August-Vulpius-Preis, ehrte die STSG in diesem Jahr eine engagierte Spenderin.

Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, freut sich auf die neue Saison: „In diesem Jahr bauen wir an vielen Stellen im großen Stil. Das Sonderinvestitionsprogramm I ermöglicht uns große Schritte, jahrhundertelange Sanierungsrückstände aufzuholen. Die Baustellen sind notwendig zum Erhalt und mit Einschränkungen verbunden. Die Denkmale bleiben aber großenteils offen und sind auch während der Bauarbeiten Orte, die Menschen inspirieren und zu Ausflügen einladen. Unser Motto Baustelle – Schaustelle soll zeigen: Bauen ist zwar ein Ausnahmezustand, aber die Arbeit des Erhaltens gehört zu einem Denkmal und seiner Geschichte.“

Große Schritte für den Denkmalerhalt kann die STSG auch in diesem Jahr mit ihrem Sonderinvestitionsprogramm I mit einem Volumen von 200 Millionen Euro gehen, je zur Hälfte finanziert von Bund und Land. Von den 23 Einzelprojekten des Programms soll 2025 in 14 gebaut werden. Mit der Fenstersanierung am Westflügel und dem Einbau einer Löschwasserzisterne auf Schloss Sondershausen sind weitere zwei Projekte bereits abgeschlossen. In vielen Liegenschaften wie auf Schloss Bertholdsburg in Schleusingen, Burg Ranis, Schloss Altenstein oder Schloss Schwarzburg sind die Arbeiten 2025 bereits angelaufen. Mit dem Programm können dringend notwendige Maßnahmen von statischen Sicherungen über Brandschutz und barrierearme Erschließung bis zu neuen Nutzungsperspektiven getan werden. Ein wichtiger Schwerpunkt ist darüber hinaus Schloss Friedenstein in Gotha, wo ab 2026 in großem Umfang an mehreren Baustellen parallel gebaut werden soll.

Trotz zahlreicher Baustellen bleiben die Schlösser Schaustellen des höfischen und kulturellen Lebens und damit auch in dieser Saison attraktive Ausflugsziele. Viele neue Vermittlungsangebote der STSG gehen in diesem Jahr zudem im Programm SchlösserWelt Digital&Original an den Start, auch sie ermöglicht durch eine Förderung von Bund und Land. Zwei neue Dauerausstellungen im Oberschloss Kranichfeld und im Kloster Göllingen, sieben neue Mediaguides, 36 Imagefilme und außerschulische Lernangebote sollen zum Besuch der Anlagen animieren und Einblicke in die historische Garten- und Denkmalvielfalt in Thüringen eröffnen.

Aktuelle Sonderausstellungen widmen sich einer großen Themenvielfalt. So ist auf den Dornburger Schlössern die Ausstellung „Insel der Eigenbrötler – Das Bauhaus in Dornburg 1920–1925“ zu sehen, eine Kooperation mit dem Bauhaus-Werkstatt-Museum Dornburg. Im Kirms-Krackow-Haus in Weimar wird die Sonderausstellung „Märchendichter – Hans Christian Andersen in Weimar“ in Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar präsentiert. Auch in diesem Jahr lockt die Peterskirche in Erfurt wieder mit der multimedialen Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ zum Eintauchen in die facettenreiche Gartenkunst auf den Petersberg.

Zum Besuch laden auch die historischen Gartenkunstwerke vom Renaissancegarten bis zum Landschaftspark wieder ein. Ihr Erhalt zählt für die STSG zu den großen Herausforderungen vor dem Hintergrund des Klimawandels. Die Kosten für Pflege in den Gartendenkmälern haben sich innerhalb der letzten sieben Jahre mehr als vervierfacht. Meilensteine werden 2025 mit aufwendigen Gewässerentschlammungen im Fürstlich Greizer Park und im Schlosspark Molsdorf erreicht.

Christian-August-Vulpius-Preis

Den Christian-August-Vulpius-Preis verlieh die STSG in diesem Jahr zum 20. Mal. Preisträgerin ist mit Katharina Richter 2025 eine Privatperson, die mit einer großzügigen Großspende zum Neubau des Kamelienhauses in der Herzoglichen Orangerie Gotha und zum Neuaufbau der dortigen historischen Kameliensammlung maßgeblich beigetragen hat. Bei ihrer Arbeit wird die STSG immer wieder durch Fördervereine und Einzelpersonen unterstützt, ein wertvolles bürgerschaftliches Engagement, das zur Erhaltung der Bau- und Gartendenkmäler beiträgt und die tiefe Verbundenheit der Menschen mit den Kulturdenkmälern verdeutlicht. Mit der Verleihung des Vulpius-Preises, benannt nach dem deutschen Schriftsteller Christian August Vulpius, würdigt die STSG regelmäßig besonderes ehrenamtliches Engagement.

 

Abbildung: Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Katharina Richter, Preisträgerin des Christian-August-Vulpius-Preises 2025, und Thüringer Ministerpräsident Prof. Dr. Mario Voigt (v.l.n.r.), Foto: STSG, Uta Kolano

Auf den Dornburger Schlössern bei Jena steht ein veranstaltungsreiches Wochenende bevor. Den Anfang macht die beliebte Pflanzenbörse am Samstag. Außerdem gibt es Führungen und ein Gastspiel des Weimarer Kabaretts.

Am 10. Mai lädt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) zur jährlichen Pflanzenbörse auf den Dornburger Schlössern ein. Von 10 bis 15 Uhr gibt es im Hof des Alten Schlosses ein umfangreiches Angebot an Gemüsepflanzen, Sommerblumen, Kakteen, Gehölzen, aber auch Töpferwaren, Kunstschmiedearbeiten und regionalen Produkten. Das Team der Dornburger Schlossgärten bietet unter anderem die international prämierte Dornburger Schlossrose und Kalender an. Die Klassik Stiftung Weimar ist mit Pflanzen aus den Schlossparks Kochberg und Belvedere zu Gast. Außerdem gibt es einen Infostand zum benachbarten Alten Gut. Für jüngere Gäste steht ein Basteltisch bereit. Um 14 Uhr erzählen Gartenverwalter Frank Bergmann und Museumskurator Christian Hill von der STSG „Grüne Geschichten“ bei einem geführten Rundgang durch die Schlossgärten.

Am 11. Mai um 14 Uhr wird im Rokokoschloss die Ausstellung „Wandlungen. Entdeckungen auf Mauern und Wänden“ eröffnet. Um 15 Uhr folgt die Führung „Wandgeschichten“ mit Blick auf und hinter historische Mauern. Im Alten Schloss bietet um 17 Uhr das Weimarer Kabarett sein Programm „Bauhaus sucht Frau“ (Eintritt Kabarett 20,25 Euro).

Die Gäste werden gebeten, den ausgeschilderten großen Parkplatz am Ende der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße zu nutzen. Der öffentliche Parkplatz in der Ortsmitte ist wegen des Maibaumsetzens gesperrt.

www.dornburg-schloesser.de

Abbildung: Dornburger Pflanzenbörse, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Fanny Rödenbeck

Einblicke in die aktuellen Sanierungsarbeiten am See im Fürstlich Greizer Park können Gäste am 10. Mai erhalten. Ab 11 Uhr führt Parkverwalter Mario Männel von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten rund um den See und erläutert die Maßnahmen des Projekts, Treffpunkt ist am Rindenhaus an der Ostseite des Sees. Dazu gehören die bereits abgeschlossene Entschlammung, die aktuell stattfindende Ufersanierung und für den Herbst geplante Nachpflanzungen von Bäumen. Die Führung findet im Rahmen des Programms zum Tag der Städtebauförderung statt – die Maßnahmen werden. Gut 3,3 Millionen Euro kostet die Parksee-Revitalisierung, gefördert vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Rahmen des Programms „Anpassung urbaner und ländlicher Räume an den Klimawandel“ mit 3 Millionen Euro und durch das Land Thüringen mit 330.000 Euro.

Foto: Parksee-Sanierung im Fürstlich Greizer Park, Foto: Helmut Wiegel