Auf den Dornburger Schlössern bei Jena beginnt die Sanierung des Renaissanceschlosses im Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG). Für rund 10 Millionen Euro werden in den kommenden gut zwei Jahren Dach, Baukonstruktion und Fassaden des Schlosses saniert. Auch Barrierefreiheit und Objektsicherheit werden dabei verbessert.

Im Lauf der Jahrhunderte haben sich an Dach und Statik des Renaissanceschlosses schwere Schäden eingestellt. Statische Verbindungen sind geschwunden, Lasten können sowohl im Dach als auch im Inneren des Gebäudes nicht mehr richtig abgetragen werden. Zudem driftet der westliche Teil des Schlosses langsam ab, ein späterer Anbau aus der Zeit um 1800. Dort befinden sich auch die Räume, die Goethe bei einem Sommeraufenthalt 1828 bewohnte. Im Rahmen der Sanierung wird abschnittweise das Dach abgedeckt und das Dachtragwerk saniert. Bearbeitet werden außerdem Deckenkonstruktionen und tragende Wände im Inneren. Auch Barrieren im Museumsrundgang werden reduziert und ein neues Treppenhaus mit Aufzug eingebaut.

In dieser Woche haben die Gerüstbauarbeiten begonnen, die rund zwei Wochen dauern sollen. Anschließend wird zum Schutz der vorhandenen Wegedecken vor dem Renaissanceschloss eine Baustraße asphaltiert. Während der Einrichtung der Baustelle kann es kurzzeitig zu Einschränkungen für den Besucherverkehr kommen, das Rokokoschloss und weite Teile der Schlossgärten bleiben aber uneingeschränkt zugänglich.

Die drei Dornburger Schlösser entstanden zu unterschiedlichen Zeiten und wurden im 19. Jahrhundert unter den Herzögen von Sachsen-Weimar-Eisenach zu einem Ensemble zusammengefasst. Nach dem Tod seines Freundes und Mäzens Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach weilte Johann Wolfgang von Goethe 1828 für mehrere Wochen im Renaissanceschloss.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem insgesamt 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen.

Abbildungen:
– Der Gerüstbau beginnt am Renaissanceschloss Dornburg, Foto: STSG, Jörg Kirsten
– Dornburger Schlösser, vorn das Renaissanceschloss, Foto: STSG, Philipp Hort

Im Kloster St. Wigbert in Göllingen kommt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) mit den Bauarbeiten für den Neubau eines Empfangspavillons am Zugang zur Klosteranlage voran. Die Rohbauarbeiten laufen planmäßig, voraussichtlich ab Mitte April werden die Außenwände gestellt.

Der eingeschossige Pavillon mit Flachdach wird mit nachhaltigen Materialien in Holzrahmenbauweise errichtet. Vorgefertigte Elemente ermöglichen einen schnellen Baufortschritt. Nach der Verlegung von Grundleitungen wurde bereits die Bodenplatte gegossen. Im nächsten Schritt werden durch den Zimmermann die ersten Holzfassadenelemente gestellt.

Der Empfangspavillon ist Teil eines umfassenden neuen Vermittlungsprojekts der STSG für Kloster Göllingen. Neben dem Pavillon mit Sanitäranlagen und Shopbereich als neuem ersten Anlaufpunkt in der Klosteranlage entsteht im bundesgeförderten Programm SchlösserWelt Digital&Original auch eine neue Dauerausstellung. Die Ausstellung nimmt die Klostergeschichte vom Mittelalter über die Auflösung und Umnutzung des Klosters zur Domäne und schließlich zur Konservenfabrik bis in die Gegenwart in den Blick. Ort der Ausstellung ist ein früheres Fabrikgebäude im Klosterareal, das dafür eigens instandgesetzt wird. Auch hierfür laufen derzeit die Rohbau- und Elektroarbeiten. Im August 2025 sollen der Pavillon und die neue Dauerausstellung eröffnet werden. Dann stehen auch ein neuer Außenrundgang und ein Multimedia-Guide zur Verfügung, die ebenfalls gerade erarbeitet werden.

Mit dem Projekt SchlösserWelt Digital&Original kann die STSG neue Vermittlungsangebote in vielen ihrer 31 Kulturdenkmalen umsetzen. Ziel ist die lebendige und zeitgemäße Vermittlung von Bau- und Nutzungsgeschichten. Neben zwei neuen Dauerausstellungen im Kloster Göllingen und auf dem Oberschloss Kranichfeld entstehen Multimedia-Guides, außerschulische Lernangebote und vieles mehr. Für das Programm SchlösserWelt Digital&Original stellen die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur insgesamt rund 3,9 Millionen Euro bereit.

Abbildungen:
Im Kloster Göllingen wird ein neues Besucherzentrum gebaut, Foto: STSG, Carolin Schart

 

In die spannungsreichen Umbrüche des Jahres 1989 versetzten sich mehr als 30 Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Fridericianum Rudolstadt zwei Tage lang im Rahmen des interaktiven Bildungsprogramms „Nation & Du“. Am ersten Tag machte der Workshop in den Saalgärten Station, am zweiten als Gast der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten auf Schloss Heidecksburg in Rudolstadt.

In dem zweitägigen Workshop versetzten sich die Teilnehmenden ins Jahr des Mauerfalls 1989. Sie handelten in ihren Rollen als Mitglieder fiktionaler politischer Splittergruppen aus, wer die Macht nach dem Mauerfall übernehmen soll. In begleitenden didaktischen Formaten reflektierten und diskutierten sie ihre Erfahrungen.

„Nation & Du“ ist ein interaktives Bildungsprogramm von Haus Rissen Hamburg und der Deutschen Nationalstiftung für Jugendliche und junge Erwachsene, das deutschlandweit gemeinsam mit lokalen Partnern angeboten wird. In Rudolstadt arbeiteten das Gymnasium Fridericianum, das Soziokulturelle Zentrum Saalgärten und die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) zusammen. Die STSG unterstützt die Veranstaltung im Rahmen ihrer Aktivitäten rund um den außerschulischen Lernort Schloss Schwarzburg, wo politische Bildung eine zentrale Rolle spielt.

Abbildung: Workshop „Nation & Du“ in der Reithalle auf Schloss Heidecksburg, Foto: STSG, Anke Költsch

Bei kalter Witterung hat im Herzoglichen Park Gotha die Frühjahrsbepflanzung begonnen. Das Gärtnerteam der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten pflanzt im Orangeriegarten in den nächsten Tagen über 8.000 Frühjahrsblumen in die Beete, vor allem Tausendschönchen, Vergissmeinnicht, Primeln und Stiefmütterchen. Bereits im Herbst waren 6.000 Zwiebeln von Tulpen, Narzissen und Hyazinthen gesteckt worden. Rechtzeitig zu Ostern schmückt dann ein bunter frühlingshafter Blütenflor als Auftakt für die Gartensaison das barocke Gartendenkmal. Nach den Eisheiligen im Mai folgt die Sommerbepflanzung und die Kübelpflanzen werden aus dem Winterquartier geholt.

Abbildung:
Frühjahrsbepflanzung im Herzoglichen Park Gotha, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Jens Scheffler