Wie lassen sich Denkmalschutz und energetische Sanierung vereinbaren? Damit haben sich Studierende der Fachrichtung Bautechnik der Staatlichen Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr Gotha im Schlosspark Molsdorf beschäftigt. Anhand des Parkpavillons oberhalb von Schloss Molsdorf diskutierten sie mit ihren Dozentinnen und einem Baureferenten der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) Technologien der Innendämmung. Der rund 200 Jahre alte Pavillon wird im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms I (SIP I) der STSG saniert. Dabei spielen Energie-Effizienz und die denkmalgerechte Anwendung erneuerbarer Energien eine wichtige Rolle.

Der Pavillon im Schlosspark Molsdorf diente als authentisches Fallbeispiel für den eintägigen Workshop, um die Möglichkeit von Dämmungen an der Innenseite von Außenwänden auszuloten. „Gemeinsam haben wir diskutiert, mit welchen Technologien und Methoden wir wirkungsvolle und verträgliche Lösungen hinbekommen können“, berichtet Baureferent Stephan Laub von der STSG. „Immerhin haben wir es mit einem Baudenkmal zu tun, das zudem noch bauphysikalisch äußerst komplex ist.“ Im Mittelpunkt der Gespräche standen Materialien wie Lehm, Stroh und Holzwerkstoffe, die ohnehin am Denkmal vorkommen und zudem das wichtige Projektziel der Nachhaltigkeit erfüllen.

An der Staatlichen Fachschule für Bau-, Wirtschaft und Verkehr Gotha werden praxisorientiert Technikerinnen und Techniker für Bausanierung und Bauerneuerung ausgebildet. Da sie zuvor Berufe wie Zimmerer, Tischler oder Stuckateur gelernt haben, konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen reichen praktischen Erfahrungsschatz in den fachlichen Austausch einbringen und entwickelten Lösungsvorschläge, die bei der STSG nun auch in die Planung einbezogen werden können.

Das SIP I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von 200 Millionen Euro, die Bund und Land jeweils zur Hälfte bereitstellen. Mit diesem Programm kann die STSG wesentliche Sanierungsschritte für viele ihrer Liegenschaften erreichen. Das SIP I ist in 23 Einzelprojekte in Kulturdenkmalen in ganz Thüringen aufgeteilt. Für Maßnahmen im Ensemble Schloss und Park Molsdorf stehen im Programm 8 Millionen Euro bereit.

Abbildungen: Baureferent Stephan Laub von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten erläutert Fachschülerinnen und -schülern den Pavillon im Schlosspark Molsdorf, Foto: STSG, Grit Straßburg

Schloss Molsdorf ist ab 25. Januar wieder vollständig zu besichtigen. In den vergangenen beiden Wochen hatte die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten kleinere Baumaßnahmen in Nebenräumen durchgeführt, wofür der Museumsrundgang geschlossen bleiben musste. Das Café war davon nicht betroffen. Ab Samstag steht den Gästen wieder das ganze Angebot mit dem durch die Stadt Erfurt betriebenen Schlossmuseum (geöffnet Di-So 10-18 Uhr), dem Park Café der Lebenshilfe Erfurt (Fr-So 10-17 Uhr) und dem Schlosspark (tagsüber frei zugänglich) zur Verfügung.

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Marmorsaal in Schloss Molsdorf, Foto: STSG, Tino Trautmann

 

Auf Schloss Bertholdsburg in Schleusingen befindet sich die Sanierung der Schlossbrücke im Endspurt. In den nächsten Wochen wird die Brücke wieder aufgefüllt und abschließend neu gepflastert. Im Anschluss sollen Mitte Februar direkt die Sanierungsarbeiten im Umfeld beginnen. Die Brücke muss deshalb in diesem Jahr bis Anfang Mai und nochmals im Herbst für einen kurzen Zeitraum gesperrt bleiben. Die Brückensanierung samt Umfeld ist eines von zwei Projekten, mit denen das Schloss vom Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) profitiert. Während der Bauarbeiten an der Brücke und im Umfeld werden die Gäste des NaturHistorischen Museums über die Burgstraße umgeleitet.

Die stark geschädigte Brückenkonstruktion war im vergangenen Jahr rückgebaut und durch den Einzug von Stahlbetonbalken stabilisiert worden. Anschließend wurde sie mit dem vorhandenen Material wieder aufgemauert. In den kommenden Wochen steht nun die Wiederauffüllung und der Aufbau der Brückendecke samt Pflasterung an. Auch ein Teil der Brüstung wird noch wieder aufgemauert. Nach Abschluss der Brückensanierung schließen direkt die ersten Bauarbeiten im Umfeld an. Zunächst wird die Tordurchfahrt im Ostflügel saniert. Dann werden im Halsgraben anschließende Stützmauerbereiche und am Ostflügel der marode Erker und die Fachwerkfassade einschließlich Fenster saniert.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen. Neben der Brückensanierung gehört auf Schloss Bertholdsburg auch die Sanierung von Innenräumen im Südflügel zu den Projekten im SIP I.

Abbildung: Baustelle an der Schlossbrücke auf Schloss Bertholdsburg, Foto: STSG, Doreen Edelmann

Trotz widrigen Wetters sind auf der Burg Weißensee die Dachdecker am Werk. In mehr als 20 Metern Höhe haben sie mit der Schieferdeckung an der Haube des Palasturms begonnen. Bereits im vergangenen Jahr war der Dachstuhl saniert und verschalt worden. Im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) wird die Turmhaube der Burg Weißensee derzeit für rund 1,1 Millionen Euro saniert. Im Sommer 2025 soll sie fertig sein.

Über 200 Quadratmeter Schiefer schützen die Turmhaube zukünftig wieder vor Wind und Wetter. Ihre markante Form mit großer Fernwirkung wird sie auch nach den Sanierungsmaßnahmen behalten. Ende 2024 konnten die Zimmermannsarbeiten am historischen Dachstuhl abgeschlossen werden, zu dessen besonderen Kniffen durch in wechselnden Winkeln aneinandergesetzte und kurvig gesägte Bohlenbinder gehören.

Die Turmhaube der Burg Weißensee musste lange mit einer Noteindeckung aus Plane und Dachpappe auskommen. Zwar konnte die STSG bis 2016 den Turmschaft aufwendig stabilisieren, jedoch fehlte damals das Geld für die Haube. Das SIP I machte nun die Sanierung des Dachstuhls aus dem 16. Jahrhundert und die derzeit laufende Neueindeckung möglich.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen. Auf der Burg Weißensee wird seit 2024 auf zwei SIP-Baustellen gebaut. Neben der Turmhaube wird im zweiten Projekt ein Abschnitt der Ringmauer saniert.

Abbildungen:
– Die ersten Schieferplatten auf der Turmhaube der Burg Weißensee sind bereits gedeckt, Foto: STSG, Jörg Kirsten
– Burg Weißensee, Palasturm mit Gerüst (Aufnahme Sommer 2024), Foto STSG, Thomas Müller

Zum „Winterzauber am Rokokoschloss“ lädt am 19. Januar die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten gemeinsam mit Dornburger Vereinen in die Dornburger Schlossgärten ein. Zwischen 15 und 19 Uhr gibt es am Sonntag Feuerkörbe, Heißgetränke und Speisen, zum längeren Verweilen empfiehlt sich eine mitgebrachte Decke. Mehrfach im Lauf des Nachmittags finden kostenlose Taschenlampenführungen durchs Rokokoschloss statt. Höhepunkt ist eine Feuershow um 18.30 Uhr auf dem angrenzenden Teeplatz.

Abbildung:
Dornburger Schlösser, Winter am Rokokoschloss, Foto: STSG, Fanny Rödenbeck

Auf Schloss Heidecksburg in Rudolstadt schreiten die Vorbereitungen für die Sanierung der Säulensäle im Erdgeschoss des Südflügels voran. Derzeit legen Restauratoren Musterachsen an. Erste Bauarbeiten in den Sälen sind ab 2026 vorgesehen. Sie sind Teil des Sonderinvestitionsprogramms I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG), gefördert durch Bund und Land.

Die Säulensäle gingen Anfang des 19. Jahrhunderts aus einem Umbau der ehemaligen Pferdeställe zu Wohn- und Festsälen hervor. Sie wurden unter anderem mit Gewölbemalereien, Stuckmarmor, Wandvertäfelungen und Tapeten ausgestattet. Mit den aktuellen Musterachsen werden die geplanten Restaurierungsschritte von der Reinigung bis zur Konservierung der Oberflächen erprobt.

Bei der Sanierung der drei Säle geht es vorranging um die Tragkonstruktion. Durch die statischen Schäden wurden aber auch die wertvollen Oberflächen in Mitleidenschaft gezogen. Sie werden in Zusammenhang mit der Stabilisierung restauriert.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der STSG hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem insgesamt 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen. Auf Schloss Heidecksburg in Rudolstadt werden im Rahmen des Programms drei Einzelprojekte mit einem Gesamtvolumen von 21,7 Millionen Euro umgesetzt.

Abbildungen:
– Stuckrestaurator Marko Hersel beim Anlegen von Musterachsen in den Säulensälen auf Schloss Heidecksburg, Foto: STSG, Carolin Schart
– Stuckrestaurator Marko Hersel bei einem Poliertest in den Säulensälen von Schloss Heidecksburg, Foto: STSG, Franz Nagel