Auf Schloss Bertholdsburg in Schleusingen beginnt am 19. August die Sanierung der Schlossbrücke. Es handelt sich um eines von zwei Projekten, mit denen das Schloss vom Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) profitiert. Während der Bauarbeiten an der Brücke werden die Gäste des NaturHistorischen Museums über den Schlossgarten umgeleitet. Bis Anfang 2025 soll die Brücke wieder begehbar sein.

Statische Untersuchungen hatten ergeben, dass die Schlossbrücke tiefgreifend stabilisiert werden muss. Die Seitenwangen der Brücke werden durch die Lasten auseinandergedrückt. Für die Sanierung werden zuerst Teile der Brückenwangen abgetragen und die Auffüllungen im Inneren bis zu den Gewölbebögen ausgeschachtet. Stahlbetonbalken stellen dann die Verbindung zwischen beiden Brückenwangen her. So kann die Brücke ohne die derzeitigen Notstützen stehen. Anschließend wird sie mit dem vorhandenen Material wieder aufgemauert, aufgefüllt und neu gepflastert. Restauriert wird in diesem Zusammenhang auch das Altantor mit seiner barocken Balustrade auf der Stadtseite der Brücke.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der STSG hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen. Neben der Brückensanierung gehört auf Schloss Bertholdsburg auch die Sanierung von Innenräumen im Südflügel zu den Projekten im SIP I.

Abbildung: Schlossbrücke auf Schloss Bertholdsburg, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Sybille Mania

Auf der Burg Gleichen bei Wandersleben setzt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten geschädigtes Mauerwerk instand. Die Maßnahmen mit einem Volumen von rund 25.000 Euro dienen der Sicherheit der Besucherinnen und Besucher und dem Erhalt der Ruine als Kulturdenkmal. Im Oktober sollen die Arbeiten abgeschlossen werden.

Die Arbeiten konzentrieren sich auf ausgewählte Bereich im Inneren der Burganlage. Dort hat die Witterung Mörtelfugen, Steinoberflächen und Mauerkronenbereiche in Mitleidenschaft gezogen. Sie werden nun gesichert. Beim Erneuern der Fugen greifen die Handwerker auf erprobte Mörtelrezepturen zurück. Der Mörtel gleicht dem vorgefundenen Bestand in Farbe und Körnung. Zudem ist er chemisch so zusammengesetzt, dass er Umwelteinflüssen trotzt und keine Feuchteprobleme im Mauerwerk verursacht.

Die Arbeiten sind nicht mit Einschränkungen für den Burgbesuch verbunden. Die Burg mit Museum im Wehrturm (Außenstelle des Naturkundemuseums Erfurt) ist von April bis Oktober montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Abbildung:
Firma Kunst- und Naturstein Albertoni aus Eisenach bei der Arbeit auf der Burg Gleichen, Foto: Hendrik Romstedt

 

Die Dornburger Schlössernacht steht bevor – ein Sommerabend in den Schlossgärten mit Musik auf mehreren Bühnen und kulinarischen Angeboten, zu dem die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten am 24. August einlädt. Zu den Höhepunkten des Abends auf dem „Balkon Thüringens“ zählen die Auftritte des Calmus-Ensembles, von Caracou und Spanish Mode. Um Mitternacht endet die Veranstaltung mit einem Höhenfeuerwerk.

Mit der Idee des Sommerabends zum Lustwandeln bei vielfältiger Musik und stimmungsvoller Beleuchtung hat sich die Dornburger Schlössernacht im Thüringer Veranstaltungskalender fest etabliert und spricht ein überregionales Publikum an. Im Mittelpunkt steht ein stilistisch vielfältiges Musikprogramm von Klassik bis Gypsy-Jazz, von romantischen Klängen aus dem Süden und Flamenco bis Klezmer und Tango. Besondere Hingucker sind die Stelzenkünstler von Art Tremondo mit ihren Kostümen und die UV-Licht-Shows. Für Gaumenfreuden sorgen Stände mit Speisen und Getränken für jeden Geschmack, darunter Thüringer Weine.

Tickets im Vorverkauf (empfohlen) gibt es bei den Verkaufsstellen des Ticket Shop Thüringen, online unter www.ticketschop-thueringen.de sowie an der Museumskasse im Rokokoschloss. Abendkasse nach Verfügbarkeit.

Aufgrund von Straßensperrungen auf der B88 zwischen Porstendorf und Abzweig Neuengönna sowie auf der L 2301 zwischen Nerkewitz und Stiebritz wird Gästen aus Richtung Jena die Anfahrt über Isserstedt, Kleinromstedt, Stobra und Zimmern empfohlen.

Dornburger Schlössernacht
Dornburg bei Jena, Zugang über Marktplatz
Einlass 18 Uhr, Programm 19-24 Uhr
Programm und Informationen: www.schloessernacht-dornburg.de

Abbildung: Dornburger Schlössernacht, Foto: STSG, Philipp Hort

In einer Gothaer Baumschule wachsen derzeit junge Linden heran, mit denen die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) ab Ende nächsten Jahres 30 Lücken in der Seufzerallee im Fürstlich Greizer Park schließen will. Die Nachpflanzungen sind Teil des aktuell laufenden Projekts der STSG zur Entschlammung des Parksees und zur Revitalisierung seines unmittelbaren Umfelds, gefördert durch das Programm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.

Eingeschult wurden die Jungpflanzen bereits im Mai 2024. Um bei der neuen Generation Linden das genetische Material der Seufzerallee zu erhalten, wurden Reiser der teilweise über 200 Jahre alten Alleebäume in der Baumschule auf Sämlinge veredelt. Die Sämlinge stammen ebenfalls aus der Region und wurden bei einer Forstbaumschule des Staatsbetriebs Sachsenforst bezogen. Junge Pflanzen können sich dem Park und den sich verändernden Klimabedingungen besser anpassen. Die Verwendung von genetischem Material vom gleichen Standort trägt zum Erhalt der historischen Parkbilder bei, in denen das Zusammenspiel der Bäume mit bestimmten Laubfarben, Kronen- und Wuchsformen einst bewusst durchkomponiert wurde.

Die Seufzerallee entstand Ende des 18. Jahrhunderts und gehört zu den frühen Zeugnissen der Umgestaltung des Fürstlich Greizer Parks vom Barockgarten zum ausgedehnten Landschaftspark. Ihr leicht geschwungener Verlauf stellt eine Besonderheit dar und entsprach der Idee künstlerisch gestalteter Natur.

Mehr dazu unter blog.thueringerschloesser.de

Abbildung:
– Junge Linden in der Baumschule Pomona in Gotha, Foto: Baumschule Pomona, Gotha

Auf Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden hat die Sanierung der Stützmauern im Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) begonnen. Fast ein halber Kilometer Stützmauern wird im SIP I auf Schloss Wilhelmsburg saniert.

Bei der Stützmauersanierung geht die STSG in Jahresabschnitten vor. 2024 stehen die Mauerbereiche östlich und nördlich des Schlosses im Fokus. Nach der vorangegangenen Kartierung der Schäden und der Planung des Sanierungsvorhabens wurden die Mauern im Juni eingerüstet und die Baustelle eingerichtet. Bei den laufenden Natursteinarbeiten wird das Mauerwerk aufwändig gereinigt und von Bewuchs befreit. Schad- und Fehlstellen werden neu aufgebaut und das Natursteinmauerwerk wird insgesamt neu verfugt. Abschließend werden die Mauerabdeckungen wiederherstellt.

Die an der höchsten Stelle über zwölf Meter hohen Stütz- und Umfassungsmauern umgeben das Renaissanceschloss, das als Nebenresidenz der Landgrafen von Hessen-Kassel errichtet wurde. Die schützenden und die Schlossterrassen stützenden Mauern sind seit ihrer Errichtung vor 400 Jahren Wind und Wetter ausgesetzt. Feuchtigkeit, die Witterung und das Alter hinterließen starke Schäden.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen. Neben der Stützmauersanierung gehört auf Schloss Wilhelmsburg auch die Dachsanierung am Südflügel zu den Projekten im SIP I.

Abbildung: Eingerüstete Umfassungsmauern um Schloss Wilhelmsburg, Foto: STSG, Philipp Brand

Schloss Schwarzburg etabliert sich als außerschulischer Lernort. Jüngster Schritt ist ein Kooperationsvertrag, den gestern die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) mit der Staatlichen Geschwister-Scholl-Regelschule Bad Blankenburg, dem Staatlichen Gymnasium Fridericianum Rudolstadt und der Landessportschule Bad Blankenburg unterzeichnet hat. Die Entwicklung von Schloss Schwarzburg zum außerschulischen Lernort ist Teil des Projekts SchlösserWelt Digital & Original der STSG, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Thüringer Staatskanzlei.

Dr. Doris Fischer, Direktorin der STSG, freut sich über die drei neu geschlossenen Kooperationen: „Es liegt auf der Hand: Ein Lernort ohne Schülerinnen und Schüler funktioniert nicht. Deshalb sind wir außerordentlich froh, dass wir drei so wichtige Schulpartner für die Kooperation gewinnen konnten, die uns mit ihrer Expertise zur Seite stehen und so gemeinsam mit uns den Lernort mit Leben füllen. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit und ein gemeinsames Entwickeln von neuen Angeboten.“

Während die Regelschule und das Gymnasium die STSG beraten und für den Lernort entwickelte Angebote testen und evaluieren, bietet die Landessportschule als größtes Sport- und Tagungszentrum Thüringens eine komfortable Unterbringung im Schwarzatal. Darüber hinaus stehen Schloss und Schlossgelände den drei Kooperationspartnern, wie allen anderen Schulen und Jugendorganisationen auch, für Angebote des außerschulischen Lernorts sowie als Ort für Projekttage und Workshops zur Verfügung. Alle vier Kooperationspartner eint das Ziel, einen starken Fokus auf das Thema Demokratiebildung zu legen.

Bis Ende 2025 entwickelt die STSG in ihrem von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und der Thüringer Staatskanzlei geförderten Digitalisierungs- und Vermittlungsprojekt SchlösserWelt Digital&Original neue Besucherangebote für zahlreiche ihrer Monumente. In diesem Kontext wird für Schloss Schwarzburg ein außerschulischer Lernort konzipiert. Dazu gehören das Erstellen von analogen und digitalen Angeboten für Schülerinnen und Schüler und für Lehrkräfte ebenso wie die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern zur Durchführung von Projekttagen und Ferienfreizeiten. Derzeit werden erste Lernmodule für den Lernort entwickelt. Mit einem Actionbound ist zudem bereits ein erstes digitales Vermittlungsangebot für den Lernort entstanden. 2024 waren bereits gut 200 Schülerinnen und Schüler im Lernort zu Gast, die im Rahmen von Führungen, Ferienfreizeiten und mit dem Actionbound das Schloss entdeckt haben.

Schloss Schwarzburg besitzt eine sehr abwechslungsreiche Bau- und Nutzungsgeschichte. Als Burg errichtet, zur Landesfestung ausgebaut, als Jagdschloss, Sommersitz und dynastischer Repräsentationsort genutzt, präsentiert das Schloss 900 Jahre deutsche Geschichte. Darüber hinaus sind die Dynastie, das Schloss und der Ort Schwarzburg eng mit der Geschichte von Demokratie und Diktatur verbunden. Während Fürst Günther Victor von Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen im Jahr 1918 als letzter Monarch im deutschen Kaiserreich abdankte, wurde 1919 die „Weimarer Verfassung“ von Reichspräsident Friedrich Ebert im Ort unterzeichnet. Unter den Nationalsozialisten sollte die Schlossanlage zum Reichsgästehaus umgebaut werden. Seit 2021 sind erste Bereiche des Schloss-Hauptgebäudes wieder zugänglich.

Abbildung:
Kooperationsvertrag unterzeichnet: Christian Müller, Leiter Landessportschule Bad Blankenburg, Peter Merkel, Lehrer am Staatlichen Gymnasium Fridericianum Rudolstadt, Heike Gressler, Schulleiterin der Staatlichen Geschwister-Scholl-Regelschule Bad Blankenburg, Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG), Dr. Anke Költsch, Projektkoordinatorin Außerschulischer Lernort Schloss Schwarzburg, STSG, Thomas Kniese, stellv. Schulleiter des Staatlichen Gymnasiums Fridericianum Rudolstadt, Foto: Henry Trefz