Auf der Burgruine Ehrenstein im gleichnamigen Ortsteil von Stadtilm wird ab der kommenden Woche die Ruinensicherung im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) fortgesetzt. Die Baustelle ist bereits eingerichtet und im Inneren der Burg das Baugerüst aufgebaut, in der kommenden Woche gehen die Natursteinarbeiten weiter.

In einem ersten Bauabschnitt 2023 waren konservatorische Maßnahmen an Mauerkronen und im oberen Bereich der Ruine ausgeführt worden. 2024 konzentrieren sich die Bauarbeiten nun auf die unteren Mauerwerksbereiche im Inneren der Burg. Das historische Mauerwerk wird unter anderem aufwendig gereinigt und von Hand neu verfugt.

Im Rahmen des SIP I stehen für die Burgruine Ehrenstein gut 750.000 Euro zur Verfügung. Bei der Ruinensicherung geht die STSG in Jahresabschnitten vor, Ende 2025 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Nach der Sanierung soll die Burg auch wieder zugänglich sein. Seit 2018 ist die Ruine wegen loser Mauerteile teilweise abgesperrt.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen. Neben dringend notwendigen Sanierungsschritten an Residenzschlössern profitieren auch Monumente im ländlichen Raum vom SIP I, so die mit der Landschaft eng verbundene Burgruine Ehrenstein.

 

Abbildungen: Burgruine Ehrenstein, Foto: STSG, Philipp Hort

Auf der Burg Weißensee haben Archäologen Spuren eines ehemals an die Ringmauer angebauten Gebäudes gefunden. Entdeckt wurden die historischen Bauzeugnisse während der laufenden Bauarbeiten im Rahmen der Ringmauersanierung im Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG).

Beim Freilegen der Innenseite eines Teils der Ringmauer wurden auffällige Öffnungen entdeckt. Die hinzugezogenen Archäologen des Thüringischen Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie dokumentierten daraufhin Werksteine mit Ritzfugen, Balkenlöcher und einen zusätzlichen Maueransatz. Die Spuren deuten auf ein Gebäude der für die Burg Weißensee üblichen Randhausbebauung hin. Außerdem wurde in der Ringmauer noch ein neuzeitlicher Schacht aus dem 19. Jahrhundert entdeckt, der später verfüllt wurde. Unter dem Füllmaterial kam auch ein Gewändestein mit Rundbogenprofil zum Vorschein.

Rund 600 Quadratmeter der Umfassungsmauern der Burg Weißensee werden gerade innen- und außenseitig im Zuge des SIP I auf der Burg Weißensee saniert. Das bis zu sieben Meter hohe und bis zu zwei Meter dicke Mauerwerk umfasst die im Mittelalter errichtete Burganlage. Im Rahmen der Bauarbeiten wird auch ein zweiter Flucht- und Rettungsweg geschaffen, der künftig mehr Besucher bei Veranstaltungen in der Burganlage erlaubt. Dafür wird eine baufällige Treppenanlage aus dem 19. Jahrhundert mit Ausgang zum Burggraben erneuert, bei den Schachtungen dafür kamen die aktuellen Funde ans Licht.

Neben der Ringmauersanierung in einem Abschnitt gehört auch die Sanierung der Turmhaube des Palasturms auf der Burg Weißensee zu den Projekten des SIP I. Für die beiden Projekte stehen im Rahmen des Programms zusammen 3 Millionen Euro zur Verfügung.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem insgesamt 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen.

Abbildung:
Mauerwerk und Balkenlöcher eines früheren Gebäudes an der Ringmauer der Burg Weißensee, Foto: STSG, Tino Trautmann

Im Fürstlich Greizer Park hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) mit der Wiederherstellung des Orangerie-Vorplatzes begonnen. Die Maßnahme steht im Zusammenhang mit dem bereits abgeschlossenen ersten Bauabschnitt der Sanierung des Orangerie-Gebäudes nahe dem Parkeingang.

Rund 600 Quadratmeter wassergebundene Wegedecke werden vor dem östlichen Teil der Orangerie neu hergestellt. Das Eingangstor zum Gebäude erhält eine Rampe, die dem Parkteam den Zugang zum Gebäude auch mit Fahrzeugen ermöglicht. In der Orangerie überwintern unter anderem die kälteempfindlichen großen Kübelpflanzen des Fürstlich Greizer Parks. Westlich wird die Hecken-Eingrenzung des Orangerievorplatzes durch ein neues Tor vervollständigt. Die Bauarbeiten, bei denen unter anderem Radlader, Bagger und Rüttelplatte zum Einsatz kommen, sollen etwa Ende August abgeschlossen sein.

Die Sanierung der Orangerie ist in mehrere Bauabschnitte aufgeteilt. 2022 konnte die STSG den östlichen Gebäudeteil in Nutzung nehmen. Hinter den für Orangerien typischen hohen Fenstern verbirgt sich das Kalthaus für die Kübelpflanzen. 2023 begann der zweite Bauabschnitt mit Schwerpunkt auf dem mittleren Gebäudeteil. In weiteren Schritten sollen ein neues Warmhaus zur Pflanzenanzucht und ein kleineres zweites Kalthaus entstehen.

Abbildung: Wiederherstellungsarbeiten vor der Orangerie im Fürstlich Greizer Park, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Mario Männel

 

Ab der kommenden Woche kann der Marmorbrunnen in der Herzoglichen Orangerie Gotha wieder plätschern. Undichte Fugen am Brunnenbecken hatten den Start in den Sommer etwas verzögert. Nun hat die Stiftung Thüringer Schlösser (STSG) den Schaden beheben lassen. Die Kosten in Höhe von gut 3.000 Euro werden vollständig durch eine Spende des Orangerie-Freunde Gotha e.V. finanziert. Nach einer kurzen Trocknungszeit kann der Brunnen wieder in Betrieb genommen werden.

Der Marmorbrunnen in der Orangerie wurde 1868 anstelle eines alten Sandsteinbeckens aufgestellt. „Hersteller war der Steinmetz und Fabrikant Erhardt Ackermann (1813-1880) aus Weißenstadt“, erläutert Parkverwalter Jens Scheffler von der STSG. „Ackermann gilt als Erfinder des Schleifens und Polierens von Naturstein im industriellen Maßstab mit elektrisch angetriebenen Maschinen.“ Im Brunnen befand sich ursprünglich ein industriell gefertigter Brunnenstock mit Etagen-Schalen aus Zinkguss. Nach Beschädigungen durch Vandalismus wurde die Figur mit den Brunnenschalen 1909 demontiert. Der heutige Brunnenstock aus Metall wurde in den 1970er Jahren vom Kunst-schmied Günter Reichert (1934-2009) aus Friedrichroda geschaffen.

Abbildung: Mitarbeiter des Steinmetzbetriebs Möller beim Abdichten des Brunnenbeckens, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Jens Scheffler

110 Millionen Euro stehen für die Sanierung von Schloss Friedenstein mit einem Förder- und Finanzierungszeitraum bis 2031 zur Verfügung, je zur Hälfte bereitgestellt von Bund und Land. Damit kann die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) große Sanierungsschritte an einem der bedeutendsten Kulturdenkmale Thüringens erreichen. Im Mittelpunkt vieler Maßnahmen steht die Gebäudestatik – dringend notwendig und erstmals seit der Erbauung des Schlosses vor gut 350 Jahren in der Gesamtheit in den Blick genommen. Die Sanierungsmaßnahmen knüpfen an umfangreiche Investitionen der STSG seit Übernahme der Liegenschaft 2004 an – gut 30 Millionen Euro wurden seither in Schloss Friedenstein investiert. Eine neue Ausstellung der STSG in der Alten Münze gewährt einen Blick hinter die Kulissen des komplexen Baugeschehens.

Die Sanierung umfasst mehrere Schwerpunktbereiche: Westflügel mit Teilen des Westturms, Ostturm und Teile des Ostflügels, statische Notsicherungen im Nordflügel und die Erneuerung von Haus- und Sicherheitstechnik. Insgesamt geht es um ein Gebäude mit 21.000 Quadratmetern Geschossfläche und rund 1.000 Fenstern. Im Zusammenhang mit den Planungen wurden 700 Räume inventarisiert und untersucht, davon rund 90 hochkarätige Raumkunstwerke. Bereits saniert sind die 2.100 Quadratmeter des Westflügeldachs mit allein 2.000 laufenden Metern Dachbalken. In Planungen und Bauarbeiten wurden im Förderprojekt bisher 14 Millionen Euro investiert, 2024 kommen rund 6 Millionen Euro hinzu.

Aktuell stehen besonders der Westflügel und der Westturm im Fokus der Sanierungsexperten. Er bildet einen besonderen Schwerpunkt im umfangreichen Sanierungsvorhaben. Die Dachsanierung konnte bereits 2021 abgeschlossen werden, aktuell wird das neue Treppenhaus mit Aufzug, Toiletten und Betriebsräumen ausgebaut. In Vorbereitung ist die Sanierung und Restaurierung der Innenräume des Westflügels. Dort sollen künftig das erste Obergeschoss und Teile des Erdgeschosses zusätzlich für die museale Nutzung durch die Friedenstein Stiftung Gotha zur Verfügung stehen. Zuvor sind nicht nur Arbeiten an den Raumschalen notwendig, sondern vor allem tiefe Eingriffe in die Statik. Eine wichtige Voraussetzung dafür hat die STSG seit Herbst 2023 mit dem Entfernen jüngerer Einbauten und dem Einlagern wertvoller Ausstattungen geschaffen. Die Freilegungen ermöglichen nun die detaillierte Untersuchung und Planung an Decken und Wänden.

„Wir haben es auf Schloss Friedenstein mit einer Mammutaufgabe zu tun, sagt STSG-Direktorin Dr. Doris Fischer. „Das wussten wir von Anfang an, und die Freilegungen und Untersuchungen machen es für jeden sichtbar. Wir haben die Aufgabe und zugleich die Chance, die erste grundlegende Sanierung in der Geschichte des Schlosses umzusetzen und es wieder für lange Zeit fit zu machen. Das braucht Zeit und ist mit Einschränkungen verbunden, aber es lohnt sich, hier mit langem Atem und Energie am Ball zu bleiben. Dann steht am Ende ein Ergebnis, von dem noch viele Generationen profitieren. Wie nachhaltig dieses Vorgehen für das Gebäude und unsere Nutzer ist, zeigt das seit 2004 bereits Geschaffte – für immerhin bereits 30 Millionen Euro.“

„Auf Schloss Friedenstein geht es wirklich um die Substanz“, ergänzt Architektin Silvia Wagner, Leiterin der Bauabteilung der STSG. „Die Schäden an der Konstruktion von Schloss Friedenstein sind immens. Die Ursachen sind Überlastungen und fehlerhafte Umbauten zum Teil seit dem 17. Jahrhundert, aber auch die Folgen von Schwamm und Schädlingsbefall. Schadensschwerpunkte sind die hölzernen Decken und Innenwände, aber auch Pfeiler und Gewölbe. Die Sanierung im Bestand unter Bewahrung von möglichst viel Originalsubstanz auch in der Konstruktion ist an sich schon eine Herausforderung. Im Interesse unserer Nutzer machen wir das ganze bei laufendem Betrieb und versuchen immer, die Einschränkungen zu minimieren. Wesentliche Teile des Schlosses sind während der Bauarbeiten immer nutzbar und geöffnet.“

Baustellen-Ausstellung

Die komplexen Zusammenhänge macht nun die Baustellen-Ausstellung „Elefant Friedenstein“ anschaulich erlebbar. Den Rahmen bietet die Alte Münze im Erdgeschoss des Westflügels. Mittendrin im Baugeschehen erfahren die Besucherinnen und Besucher dort vieles zur Baugeschichte des Schlosses, zur Sanierung und zu den wichtigen Akteuren rund um Schloss Friedenstein. Auch der virtuelle Rundgang der Friedenstein Stiftung Gotha durch die Prunkräume des Westflügels kann hier genutzt werden. Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 17 Uhr ohne Eintritt zugänglich (Änderungen aufgrund des Baustellen- und Veranstaltungsbetriebs vorbehalten).

Abbildung:
– Sabine Jeschke, Silvia Wagner und Dr. Doris Fischer (v.l.n.r.) von der STSG Erläutern die Baumaßnahmen auf Schloss Friedenstein, Foto STSG, Anke Pennekamp

Zur besseren Orientierung auf dem Dicken Turm von Oberschloss Kranichfeld sollen künftig Hinweistafeln auf der beliebten Aussichtsplattform sorgen. Das will der Förderkreis Oberschloß Kranichfeld e.V. mit Spenden ermöglichen. Von den benötigten gut 20.000 Euro hat der Verein bereits rund 15.000 Euro an die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) überwiesen.

Den Betrag konnte der Verein durch Einnahmen bei Weihnachtsmarkt und Burgfest, aber auch durch dabei gesammelte Spenden aufbringen. Für die restliche Summe bitten die Ehrenamtlichen um weitere Spenden auf das Konto des Vereins (IBAN: DE89 8205 1000 0163 0988 91), Stichwort „Tafeln Dicker Turm“.

Die Orientierungstafeln sollen im Zusammenhang mit der neuen Dauerausstellung realisiert werden. Im Rahmen ihres Förderprojekts SchlösserWelt Digital&Original setzt die STSG bis Saisonbeginn 2025 eine Ausstellung im Innenbereich, aber auch Vermittlungsstationen unter freiem Himmel um. Derzeit laufen die flankierenden Bauarbeiten. Die Tafeln auf dem Dicken Turm sollen das künftige Besucherangebot komplettieren. Hinweisen sollen sie auf interessante Gebäude und Orientierungspunkte in Sichtweite des Turms.

 

Abbildung: Christiane Czypionka, Petra Heyder , Anke Bischoff und Andreas Dittmar vom Förderkreis Oberschloss Kranichfeld e.V. auf dem Dicken Turm, Foto: Florian Weida

Auf Spurensuche durch das seit wenigen Jahren in Teilen wieder zugängliche Hauptgebäude von Schloss Schwarzburg gehen – dazu lädt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten auch in dieser Saison ein. Die Führungen mit Mitgliedern des Fördervereins Schloss Schwarzburg – Denkort der Demokratie e.V. werden bis Anfang Oktober an Wochenend- und Feiertagen angeboten.

Der Rundgang führt vom nördlichen Bereich der Schlossanlage bis in den Emporen- und den Ahnensaal im Hauptgebäude. Er gibt Einblick in die Geschichte des Schlosses, zu der auch der begonnene Umbau zum Reichsgästehaus unter den Nationalsozialisten gehört. Aber auch der Teilausbau des Hauptgebäudes unter dem Titel „Denkort der Demokratie“ im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen wird in den Blick genommen. Buchungen vorab werden empfohlen unter T: 03 67 30 – 39 96 30.

Ganzjährig lädt das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg im Zeughaus von Schloss Schwarzburg zum Besuch der Schauwaffensammlung der Grafen und Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt ein. Auch das Kaisersaalgebäude ist ganzjährig zu besichtigen.

 

Termine im Juli

06./07./13./14./20./21./27./28. Juli

jeweils 10, 12, 14 und 16 Uhr

Telefonische Voranmeldung empfohlen (Museumskasse im Torhaus: 03 67 30 – 39 96 30).

 

Abbildung: Emporensaal von Schloss Schwarzburg, Foto: IBA Thüringen, Thomas Müller