Bei der Sanierung des Brunnenhauses auf Schloss Bertholdsburg ist ein entscheidendes Etappenziel erreicht. Die Sanierung von Statik, Fassaden und Dach ist abgeschlossen. Im nächsten Jahr sollen Arbeiten im Innenraum und eine neue Außentreppe das außergewöhnliche Kleinod wieder perfekt machen. Etwas Besonderes ist nicht nur das Gebäude selbst – das Sanierungsprojekt wird zum allergrößten Teil durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz finanziert, die dafür eine private Großspende erhalten hat.

Die Arbeiten an dem kleinen Lustgebäude im Schlossgarten konzentrierten sich zunächst auf die Standsicherheit. Einer der sechs runden Sandsteinpfeiler, auf denen ein Gewölbe und darüber eine sechseckige Turmstube ruhen, musste neu gegründet werden. Seine über Jahrhunderte entstandene Schieflage hatte Risse am Kreuzgratgewölbe nach sich gezogen. Das Gewölbe musste deshalb mit Stahlstiften vernadelt und von oben mit einem Edelstahlgitter mit Mörtelüberzug gefestigt werden. Außerdem sichert ein von außen in die Fugen gelegter Ringanker das Gebäude gegen das Auseinanderdriften.

Neben der neu gewonnenen Stabilität gibt es auch optisch sichtbare Sanierungserfolge. Am Dach wurde nicht nur die Holzkonstruktion saniert, sondern auch die Dachdeckung denkmalgerecht erneuert. Nach historischen Abbildungen und einem erhaltenen Befund wurden kleine Biberschwanzziegel, sogenannte Turmbiber, von einer auf historische Modelle spezialisierten Ziegelei eigens hergestellt. Es handelt sich um Ziegel, die besonders für steile Dächer geeignet sind. Das sechseckige Zeltdach zeigt sich nun wieder in der feingliedrigen Struktur, die es bis ins frühe 20. Jahrhundert auszeichnete.

Besondere Sorgfalt waltete auch an den Sandsteinoberflächen. Steinrestauratoren reinigten die Werksteinflächen von Krusten und Verschmutzungen und festigten sie. Loses Fugenmaterial ersetzten sie durch Mörtel in passender Rezeptur. An einigen Stellen waren auch Steinergänzungen nötig.

Die nun abgeschlossenen Maßnahmen werden von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit 264.000 Euro großzügig gefördert. Darin enthalten ist eine spektakuläre Privatspende in Höhe von gut 250.000 Euro. Weitere 64.000 Euro investiert die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten aus ihrem eigenen Haushalt.

Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, ist erfreut über die besonderen Förderumstände: „Die Zusammen-arbeit mit den Kollegen von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bedeutet für uns, dass denkmalpflegerische Qualität für alle Beteiligten an erster Stelle steht. Die Großzügigkeit eines privaten Spenders hat uns gemeinsam in die Lage versetzt, höchste Maßstäbe anzulegen.“

Auch für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist ein solches Projekt nicht alltäglich. Vorstand Steffen Skudelny erläutert: „Wenn Leidenschaft für das kulturelle Erbe und Mäzenatentum auf ein konkretes Denkmal treffen, ist das ein Glücksfall. Am Brunnenhaus konnten wir deshalb sehr schnell und umfangreich Mittel bereitstellen. So ist es gelungen, eine wirkliche Rarität zu bewahren.“

Kleine Gartenarchitekturen wie das Brunnenhaus gehörten im 16. Jahrhundert zu einer repräsentativen Gartengestaltung. Oft boten sie mit erhöhten Räumen oder Altanen einen Überblick über die geometrisch angelegten Pflanzungen. Allerdings haben sich nur wenige solcher Lustbauten erhalten. Eine Seltenheit ist zudem die Kombination mit dem ebenerdigen Brunnenbecken. Überwölbte Brunnenhäuser finden sich beispielsweise in Kreuzgängen von Klöstern, nur selten handelt es sich um freistehende Gebäude.

Dass man in Schleusingen Altan und Brunnen miteinander kombinierte, könnte mit der Gründungssage Schleusingens zu tun haben. Denn im Brunnenbecken fließen drei Quellen zusammen, und in einem solchen Becken badete der Sage nach eine Wassernixe, als sie einen frühen Grafen von Henneberg um die Rettung ihrer Tochter aus einem Zauberbann bat. Der kam der Bitte nach, heiratete die Tochter und gründete die Burg samt Stadt.

 

Abbildung: Brunnenhaus mit restaurierten Fassaden und saniertem Dach, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Katja Hanf

Die Sanierung von Schlössern und Gärten in Thüringen soll durch ein Ende November auf den Weg gebrachtes Sonderinvestitionsprogramm von Bund und Land gefördert werden. Wichtige Aufgabenbereiche liegen in der Baukonstruktion, modernen musealen Arbeitsbedingungen und in der Restaurierung historischer Ausstattungen.

Worum geht es?
„Mit der Förderung haben wir die Chance, viele Denkmale durch gründliche Sanierung auf mehrere Generationen hinaus fit zu machen. Da darf man getrost auf Jahrhunderte hinaus denken. Das ist eine verantwortungsvolle Herausforderung, aber es geht auch große Faszination davon aus“, so Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. „Zudem ist die nachhaltige Sicherung der Denkmalsubstanz schlichtweg die Voraussetzung für die Arbeit von Museen, Archiven und anderen kulturellen Einrichtungen in den Anlagen.“

Was sind die Schwerpunkte beim Substanzerhalt?
Für viele Schlösser geht es um die erste umfassende Sanierung seit ihrer Errichtung. Alterserscheinungen wurden verschärft durch unsachgemäße Umbauten und Überlastungen. Die Bandbreite der Schäden reicht von substanzbedrohenden statischen Mängeln in der Baukonstruktion über gewaltige desolate Dächer bis hin zu verformten Geschossdecken, an denen unersetzbarer Stuck hängt. Auch Haus- und Sicherheitstechnik sind hier wichtige Themen.

Wie profitieren die Museen von den Investitionen?
Von barrierefreier Erschließung über zeitgemäße Depotlösungen und Arbeitsplätze bis hin zu Voraussetzungen für eine moderne Museumsdidaktik sind räumliche und technische Voraussetzungen zu schaffen. Eine zunehmend wichtige Rolle spielt auch die touristische Infrastruktur.

Was soll durch Restaurierungen erreicht werden?
Beim Restaurieren geht es um den Erhalt von Substanz und um das Gesicht des historischen Erbes. Historische Raumkunstwerke mit ihren Farbfassungen, Malereien, Stuckaturen, Spiegeln und vielem mehr sind zu konservieren und zu restaurieren. Das sichert neben dem ästhetischen Wert einen großen Schatz an Kunstwerken, aber auch ein Reservoir versiegender Handwerkstechniken. Restaurierungen sind entscheidende Bausteine für Tourismus und kulturelle Bildung.

Was brauchen die Parks und Gärten?
Dort sind Brücken, Wege und Treppen zu sanieren und Teiche zu entschlammen. Eine große Aufgabe ist mit dem Klimawandel verbunden, der gartenkünstlerisch relevante Pflanzungen gefährdet und seit einigen Jahren erheblich intensivere Maßnahmen erfordert. Außerdem warten verloren gegangene historische Gartenszenerien auf ihre Restaurierung.

 

In der Herzoglichen Orangerie Gotha beginnt der Bau des neuen Kamelienhauses. Es ist ein gemeinsames Projekt der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit dem Förderverein Orangerie-Freunde Gotha e.V. Der Neubau wird vollständig aus Spenden finanziert. Im Frühjahr 2021 – pünktlich zur Bundesgartenschau Erfurt 2021 – soll das Gebäude als Quartier für die wertvolle Kameliensammlung übergeben werden. Denn Gotha ist mit der Orangerie, dem Englischen Garten und der Wasserkunst ein Außenstandort der Bundesgartenschau.

Das neue Kamelienhaus entsteht unmittelbar beim Nördlichen Treibhaus, in dem die Pflanzen bisher im Winter untergebracht sind. Am historischen Standort wird noch im Dezember die Baugrube ausgehoben. Im Januar folgen das Fundament und der Aufbau der Rück- und Seitenwände aus speziell vorgefertigten Betonteilen. Im März wird dann der Gewächshausbauer das Dach und die Nordfassade in einer Stahl-Glas-Konstruktion montieren.

Das neue Gewächshaus lehnt sich an historische Vorbilder an und schafft ideale Bedingungen für die aus Japan stammenden und mit dem Tee verwandten Blütensträucher. „Kamelien sind eigentlich genügsam“, sagt Parkverwalter Jens Scheffler, der das ganze Jahr über ein besonderes Auge auf die fernöstlichen Pflanzen hat. „Drei bis fünf Grad im Winter sind ausreichend, die Temperaturen sollten nur nicht zu sehr auf und ab gehen. Dazu bedienen wir uns aus dem Wissensschatz der altbewährten Gewächshausbautradition.“

Auch wenn moderne Materialien, wie Beton und Doppelverglasung zum Einsatz kommen – die Prinzipien sind über Jahrhunderte erprobt. Drei massive Wände und die Ausrichtung nach Nordwesten puffern Temperaturschwankungen ab und schaffen ein gleichmäßiges Klima für die Pflanzen. Außerdem wird das Haus etwa einen Meter tief in den Boden eingelassen. Das genügt in milderen Wintern schon, um die Pflanzen frostfrei zu halten, so dass die ebenfalls vorgesehene Heizung nur bei extremen Minustemperaturen eingesetzt werden muss.

Baustart für das Kamelienhaus: Wolfgang Schuster (Orangerie-Freunde e.V.), Sabine Ulrich (Vorsitzende Orangerie-Freunde e.V.), Sabine Jeschke (Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten), Matthias Hey MdL, Gernot Harnisch, Jens Scheffler (Parkverwalter), Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

Der Baustart für das Kamelienhaus ist ein weiterer großer Erfolg des Fördervereins Orangerie-Freunde Gotha e.V., der mit Ausdauer für Spenden wirbt und selbst sehr aktiv ist. Hinzu kommen Spenden, die seit 2014 jedes Jahr im Rahmen der Führungen zur Kamelienblüte von dem Landtagsabgeordneten Matthias Hey, dem Kamelienfreund Gernot Harnisch und dem Parkverwalter Jens Scheffler gesammelt werden. Beteiligt hat sich auch der Mitteldeutsche Kameliengesellschaft e.V. Außerdem wurde ein großer Teil der Planungsleistungen vom Architekturbüro GKL Planer Erfurt und dem Gothaer Ingenieurbüro Axel Heuchling kostenlos erbracht. Die Firma Heinz Werner aus Aschara will das Ausheben der Baugrube kostenfrei übernehmen. Durch die freiwilligen Leistungen konnten die Gesamtkosten in Höhe von rund 250.000 Euro auf etwa 180.000 Euro begrenzt werden. Ein wesentlicher Teil davon ist dank der Spendenaktion schon beisammen. Allerdings fehlen noch 20.000 Euro, damit das Gebäude pünktlich fertiggestellt und in Betrieb genommen werden kann. Dafür bitten die Orangerie-Freunde Gotha e.V. und die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten weiter um Unter-stützung.

Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, ist dankbar für die Initiative: „Das neue Kamelienhaus ist ein sehr eindrucksvolles Beispiel dafür, was bürgerschaftliches Engagement erreichen kann. Man merkt, dass alle Akteure mit dem Herzen dabei sind und dies auch in die Bevölkerung getragen haben.“

 

 

 

Spendenkonto Orangerie-Freunde Gotha e.V.

DE5182 0640 3800 0008 6690

VR Bank Westthüringen

 

 

Abbildung:

– Visualisierung des neuen Kamelienhauses, Foto: GKL-Planer Erfurt

Vor genau 30 Jahren waren erste wichtige Schritte zur Rettung der Veste Heldburg getan – dabei hatten die Bauarbeiten erst wenige Monate zuvor begonnen. Am 6. Dezember 1990 war der Dachstuhl auf dem Französischen Bau fertiggestellt. Der jahrelange Verfall der Brandruine war damit gestoppt.

Die bayerisch-thüringische Gemeinschaftsaktion zum Wiederaufbau des Französischen Baus hatte unmittelbar nach dem Mauerfall ihren Anfang genommen. Noch Ende 1989 trafen sich Denkmalpfleger aus beiden Ländern auf der Veste, die bis kurz zuvor noch im Grenzsperrgebiet der DDR gelegen hatte. Gemeinsam begutachteten sie die schweren Schäden, die ein verheerender Brand 1982 und die anschließend jahrelang ungehindert eindringende Witterung angerichtet hatten lassen. Schnell war man sich einig – das wertvolle Zeugnis der Renaissancearchitektur ist noch zu retten.

Baumaterial wurde beschafft, schon im ersten Quartal stand der Kran und es begannen erste Arbeiten. Der offizielle Baubeginn war allerdings erst am 5. Juli, denn für die Planung des Budgets musste zunächst die Währungsunion vollzogen sein. Architekten, Ingenieure, Behörden und Baufirmen arbeiteten mit Elan eng zusammen. Und Entscheidungen wurden am Fließband getroffen: „Alle Behörden waren mit Stempel bei den Bauberatungen vertreten, und die Genehmigungen wurden gleich vor Ort erteilt“, erinnert sich Inge Grohmann aus Heldburg, nach 1990 für viele Jahre Schlossverwalterin auf der Veste.

Auch vor 1989 gab es Bemühungen zum Wiederaufbau der Ruine. 1982 war im Dachgeschoss ein Brand ausgebrochen, der praktisch das ganze Innere zerstört hatte. Geschossdecken und die aufwendige Ausstattung aus dem 19. Jahrhundert gingen fast vollständig verloren, lediglich die Außenmauern blieben stehen. „Obwohl eine Versicherungssumme zur Verfügung stand, scheiterten alle Versuche im Wechsel entweder am fehlenden Material oder an mangelnden Arbeitskraft-Kapazitäten“, denkt Grohmann an das Dilemma zurück. Von Jahr zu Jahr machte die Witterung die Schäden größer, es drohte der Totalverlust. Zu den Fachleuten, die sich nach 1982 besonders intensiv um den Wiederaufbau bemühten, gehörte der heute in Hildburghausen tätige Architekt Frank Schneider. Als junger Hochschulabsolvent lebte er nicht nur mit seiner Familie im intakten Teil der Veste, sondern untersuchte den Bau genau und erarbeitete neben mehreren Planungsvorschlägen ein genaues Aufmaß – eine wichtige Voraussetzung dafür, dass es 1990 schnell mit den Mauerer- und Zimmermannsarbeiten losgehen konnte. Gesteuert wurde das Projekt von dem Architekten Günter Garenfeld aus Würzburg.

Beim Richtfest am Nikolaustag 1990 wurden die ersten Schieferplatten aufgenagelt, 1991 war das Dach gedeckt, außerdem wurden Giebel wiederhergestellt und Geschossdecken eingebaut. Im Jahr darauf folgten die Dachhauben der Treppentürme und der Fassadenputz. Damit war der Bestand gesichert.

Von Anfang an wurden die Maßnahmen intensiv von bürgerschaftlichem Engagement begleitet und vorangetrieben. Der im Februar 1990 gegründete Förderverein Veste Heldburg e.V. mit vielen Mitgliedern beiderseits der ehemaligen Grenze warb Spenden ein, gab der Anlage über viele Jahre ein Gesicht und sorgte mit Veranstaltungen für große Aufmerksamkeit. Die ersten Sicherungsmaßnahmen wurden neben staatlichen Fördermitteln beispielsweise von der Messerschmitt Stiftung mit einer großen Anschubfinanzierung von 1 Million D-Mark unterstützt.

Zum Jahr 1995 übernahm die neu gegründete Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten die Veste Heldburg in ihre Verantwortung. Die Sanierungsarbeiten an den Gebäuden wurden fortgesetzt. Ab 2008 ergab sich die Möglichkeit, mit rund 7,5 Millionen Euro Förderung durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) einen großen Schritt weiter zu kommen. Bis 2013 wurden der Heidenbau, zwei Geschosse im Französischen Bau und Teile das Besucherzentrum im Kommandantenbau saniert, 2016 eröffnete in den fertigen Räumen das Deutsche Burgenmuseum Veste Heldburg. Weitere Etappen folgten: 2020 wurde im Kommandantenbau eine Treppe eingebaut, die das Gebäude brandschutzgerecht erschließt und damit künftig wieder Veranstaltungen in der beliebten Freifraukemenate möglich macht. Außerdem wurde unter der Bauherrschaft der Stadt Heldburg mit einem Gastronomieneubau im Burghof begonnen. Damit ist die Arbeit aber längst nicht beendet – unter anderem warten noch zwei weitere Geschosse im Französischen Bau auf die Sanierung für den Museumsrundgang.

Abbildungen:

– Veste Heldburg, Französischer Bau zum Richtfest im Dezember 1990, Foto: Archiv Schlossverwaltung Veste Heldburg

– Veste Heldburg heute, Foto: Schatzkammer Thüringen, Marcus Glahn

Pünktlich zur Vorweihnachtszeit ist in der Herzoglichen Orangerie Gotha wieder eine Ananas reif. Es ist die mittlerweile sechste Frucht, seit die hier einst ausgeprägte Tradition der Ananastreiberei vor einigen Jahren wieder aufgenommen wurde. Zuvor hatte es etwa 100 Jahre keine Ananas in der Orangerie gegeben.

Von der Blüte bis zur reifen Frucht vergehen ungefähr neun Monate. Vor Ort kann die Ananas vollständig ausreifen, so dass der Duft und das Aroma äußerst intensiv werden. In der kleinen Ananastreiberei im Nördlichen Treibhaus entwickeln sich bereits die nächsten Früchte, die dann im Frühjahr 2021 geerntet werden können. Dann eröffnet in der Orangerie auch die Sonderausstellung „Im Garten der goldenen Früchte“ anlässlich der Bundesgartenschau Erfurt 2021. Darin wird es unter anderem einiges zur Kultivierung der Ananas zu entdecken geben.

Seit Anfang des 18. Jahrhunderts wurden am Herzoglichen Hof in Gotha Ananas gezogen. Die erste Ananastreiberei im Küchengarten zog später in die Orangerie um. Der Gothaer Oberhofgärtner Theobald Eulefeld war im 19. Jahrhundert ein Spezialist für die Ananastreiberei. Über 700 Pflanzen wurden in der Orangerie in speziellen Ananastreibhäusern kultiviert. Die exotische Frucht aus Südamerika war äußerst begehrt. Bereits im 16. und 17. Jahrhundert hatten Seefahrer und Handelsreisende von ihrem Geschmack geschwärmt: „Der inwendige Saft schmälzet im Munde, und schmecket so wohl, daß er alle Leckerspeisen übertrifft.“

 

Abbildung:
Reife Ananas in der Orangerie Gotha, Foto: Jens Scheffler